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1504 - Die Mutantensucher

Titel: 1504 - Die Mutantensucher
Autoren: Unbekannt
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nützen, um Unerledigtes in Ordnung zu bringen. Diese Mahnung hatte in Perrys Ohren wie ein Auftrag geklungen, und er hatte schnell herausgefunden, daß alle Betroffenen sich in dieser Interpretation einig waren.
    Doch was war es, wozu ES sie ermuntert hatte? Klang es nicht so, als wollte die Superintelligenz sie in einer geheimen Mission einsetzen?
    Perry und seine Gefährten hatten rasch erkannt, daß der Angelpunkt des Geschehens die Aussage von ES war, daß die 20.000 Jahre Frist vorüber waren, die der Menschheit einst gegeben worden waren.
    Trotz der Möglichkeit, die vergangene Zeit an Hand der Sternenkonstellationen zu überprüfen, hatte die Superintelligenz auf ihrer Meinung beharrt.
    Perry war sich fast sicher, daß ES die Forderung nicht aus eigenem Antrieb erhoben hatte, sondern weil ES sich in einer Zwangslage befand.
    Sie hatten nicht danach fragen können.
    ES hatte sie in bewährter Manier hinausgeworfen und von Wanderer entfernt.
    Inzwischen sahen es alle ehemaligen Aktivatorträger als ihren Auftrag an, das Geheimnis von ES zu ergründen.
    Die vorerst einzige Spur, die sie hatten, führte zu den Nakken. Clistor hatte die Zellaktivatoren gehabt, die einst nicht nur Gal und Geoff, sondern auch Jenny, Irmina, Jen Salik und Gesil getragen oder besessen hatten. Monos hatte nicht gelogen, als er versicherte, nichts mit den Geräten zu tun zu haben. Aber auch ES selbst kam als Auftraggeber nicht in Frage, denn die Superintelligenz war über die Präsente des Nakken nicht weniger erstaunt gewesen als Perry und seine Gefährten.
    Was steckte dahinter? Warum flippten die Nakken aus, als sie erfuhren, daß sich ES nach siebenhundertzwanzigjährigem Schweigen zurückgemeldet hatte?
    Fragen über Fragen und dazu die Belastung durch das eigene Schicksal. „Zweiundsechzig Jahre", flüsterte Perry, für die anderen unhörbar. „Was sind schon lumpige zweiundsechzig Jahre?"
    Seine Gedanken wanderten weiter und befaßten sich mit Ras und Fellmer. Die beiden Mutanten hatte er mdas Jergelen-System geschickt, damit sie Informationen über das aufstrebende Humanoidenvolk der Linguiden beschafften und herausfanden, was es mit deren gepriesener Fähigkeit des Friedensstiftens auf sich hatte. Eirene und der Nakk Willom waren nach Compol gereist und hatten den beiden das Ultimatum der Superintelligenz überbracht. Dennoch waren die beiden nicht zum verabredeten Termin auf Terra erschienen und auch nicht über Wanderer aufgetaucht. Was sie bewogen hatte, dem Aufruf nicht zu folgen, wußte bisher niemand.
    Perry jedoch sah eines deutlich vor sich: Wenn die beiden noch lebten, dann würde er sie auffordern, sich unverzüglich nach Wanderer zu begeben und ihre Zellaktivatoren abzuliefern.
    Tust du es auch dann, wenn sich herausstellt, daß ES den beiden keine Zelldusche zukommen läßt? fragte er sich. Er wußte die Antwort nicht. Er hatte keinen der Gefährten gezwungen, die schwere Bürde auf sich zu nehmen und mit dem Leben abzuschließen. Er konnte nur ahnen, wie es seit diesem Zeitpunkt in ihrem Innern aussah. Teks Kurzschlußhandlung, in der er den Nakken Clistor getötet hatte, war nur das deutlichste Beispiel dafür, daß jeder von ihnen irgendwann die Nerven verlieren konnte.
    Nicht nur für Tek, auch für Ras Tschubai und Fellmer Lloyd hätte er jederzeit die Hand ins Feuer gelegt.
    Sie waren relativ unsterblich, und sie hatten in ihrem langen Leben alle Höhen und Tiefen durchgestanden, die diese Art der Unsterblichkeit mit sich brachte.
    Nein, eine Flucht traute er den beiden nicht zu. Es mußten wichtige Gründe gewesen sein, die sie am Kommen gehindert hatten.
    Und diese Gründe wollte Rhodan wissen. Er, der kein Amt auf Terra und im Galaktikum mehr übernommen hatte, sah ein vages Ziel vor Augen. Wie die meiste Zeit in seinem über zweitausendjährigen Leben war er ein Suchender, dessen Schicksal untrennbar mit der Entwicklung in diesem Teil des Universums verknüpft war.
     
    3. Der Empfang
     
    Es hätte Sol sein können, aber der Stern hieß Jergelen. Seine Entfernung zu Sol und Terra betrug 80400 Lichtjahre, von der Sonne Simban, dem Hauptstern des Simban-Sektors, war er 665 Lichtjahre entfernt.
    Der gelbe Normalstern hatte fünf Planeten, und es war sofort zu erkennen, daß energetische Vorgänge einzig und allein um den zweiten Planeten und auf ihm abliefen. „Das also ist der Gegenwert für die Tätigkeit als Friedensstifter, den die Linguiden von den Tentra-Blues erhalten haben", erklärte die
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