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1504 - Die Mutantensucher

Titel: 1504 - Die Mutantensucher
Autoren: Unbekannt
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der Schleuse bin!" keuchte er. Sie machten ihm Platz. Sie folgten ihm auf dem Fuß, als er mit seinen Eltern zur gemeinsamen Kabinenflucht ging. Er bat sie herein.
    Enza brachte ihrem Sohn ein Getränk, und er nahm einen tiefen Schluck davon. Dann berichtete er, was sich auf Compol alles ereignet hatte. Sie lauschten ihm beinahe drei Stunden, und in dieser Zeit gelang es ihm, ein farbenprächtiges Gemälde von der Welt der Linguiden zu entwerfen. Sosehr ihn der Tod der beiden Aktivatorträger schmerzte, so sehr bemühte er sich, Verständnis für das Volk der Linguiden zu wecken. „Ich bin müde", sagte er, als er beim Start der ELCADOR von Compol angelangt war. „Sehen wir uns morgen früh im Aquadrom zum Frühsport?"
    „Ja!" erwiderten sie im Chor und zogen sich auf leisen Sohlen zurück. Myles erhob sich schwankend und schritt mit einem melancholischen Lächeln zu seiner Schlafkabine hinüber. Er legte sich in Kleidern auf sein Bett und war Sekunden später eingeschlafen.
     
    *
     
    Noch vor der Rückkehr der Space-Jet in die ODIN war ein Funkspruch von der CIMARRON eingetroffen. In ihm war ein Treffpunkt bei einer Dunkelwolke namens Kalyjaz genannt. Sie lag auf halbem Weg zwischen Jergelen und Simban. Bully meldete in seiner Botschaft, daß jeweils eines der Schiffe am Treffpunkt präsent sein sollte oder zumindest eine Sonde mit Nachrichten und Hinweisen dort hinterließ.
    Rhodan beschloß, die Schleierwolke anzufliegen. Eine Eskorte aus zwölf Wachschiffen der Linguiden geleitete die ODIN aus dem Sonnensystem hinaus. Ein letzter Funkspruch traf ein, er kam von Vobur Angaeta. Der Kommandant bedauerte, daß er die ODIN bis nach Compol gelassen hatte.
    Rhodan gab darauf keine Antwort und schaltete die Funkverbindung einfach ab.
    Er hatte andere Gedanken im Kopf, die ihn beschäftigten.
    Damals, nach dem Tod von Monos, hatte er gehofft, daß der Spuk ein Ende hätte. Jetzt, als ES sich meldete, befand er sich auf einem Tiefpunkt seiner Existenz. Er sah vor sich den Abgrund, nah und gefährlich, wenngleich noch 62 Jahre entfernt.
    Der Tod der beiden Mutanten setzte den Überlebenden unter den Unsterblichen einen erneuten Dämpfer auf.
    Was konnten sie tun, damit sie hinter die Dinge schauten, die mit ES zusammenhingen? Auf welchem Weg würde es ihnen gelingen, die Zellaktivatoren zurückzubekommen?
    Rhodan fuhr ein eisiger Stich durch die Brust. Er dachte an die beiden wertlosen Eier aus Metall, die in einem mehrfach gesicherten Energiefeld in einem Nebenraum der Kommandozentrale lagen. Viel Aufwand für zwei Häufchen Schrott.
    Waren alle Zellaktivatoren wertlos geworden, ohne Funktion? Wie verhielt es sich mit den beiden Geräten, die speziell auf ihn und auf Atlan „geeicht" waren?
    Hastig wischte er den Gedanken beiseite. Er durfte sich nicht verrückt machen. Das Leben mußte weitergehen, ihre Suche durfte nicht bereits jetzt daran scheitern, daß die Sucher an ihrer Aufgabe zerbrachen.
    Perry dachte an Terra und die Menschheit, an das Galaktikum und die Völker der Milchstraße.
    Er dachte auch an die Linguiden, die dieses Galaktikum für überholt hielten.
    Er wußte, daß es nicht vorhanden war, dennoch bildete er sich ein, das homerische Gelächter der Superintelligenz zu hören.
    In diesen Augenblicken haßte Perry Rhodan dieses Lachen.
     
    ENDE
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