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1504 - Die Mutantensucher

Titel: 1504 - Die Mutantensucher
Autoren: Unbekannt
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rief sich in Erinnerung, was sie in der Hypnoschulung mit dem umgebauten Tentra-Gerät gelernt hatte. Compol befand sich genau in der Mitte jener Zone, die als Lebenssphäre des Jergelen-Systems galt.
    Alle anderen Planeten lagen außerhalb. Rastol, der erste Planet, war zu heiß, Murgol, Drovinol und Kateragenda zogen viel zu weit weg ihre Bahn. Auf ihrem kalten Rücken konnte sich keine Atmosphäre halten, geschweige denn Leben entwickeln. Die Biosphäre, wie die Tentra die Lebenszone nannten, war eng, erstaunlich eng sogar, wenn man sie an der Ausdehnung des gesamten Sonnensystems maß.
    Es dauerte eine ganze Weile, bis etwas geschah. Schließlich tauchte am südlichen Horizont der Schatten eines Gleitboots auf. Es sank über die gezackte Linie aus dunklem Grün und fiel mit hoher Geschwindigkeit in die Rodung hinein. Es bremste ab, orientierte sich kurz und sank dann zu Boden.
    Tharicca erhob sich und ging auf das Gefährt zu. Erst tat sie es gemessenen Schrittes, dann wurde sie schneller, und schließlich rannte sie auf die Luke zu, die zur Seite schwang. Die übrigen Frauen eilten hinter ihr her.
    Er war es, wie der Automat es verkündet hatte. Der „Komet" stieg aus dem Gleitboot heraus und verzog das Gesicht zu einem freundlichen Grinsen. Dann jedoch wurde er übergangslos ernst. Er verschränkte die stark behaarten Hände ineinander und lauschte auf das, was Tharicca ihm über den Störfall mitteilte.
    Als er den Mund aufmachte, da hingen die Frauen wie gebannt an seinen Lippen.
    Er war der ehemalige Jünger der Friedensstifterin! Auf dem riesigen Kontinent stellte er mit Sicherheit den talentiertesten unter den einfachen Linguiden dar.
    Er war Gerino Vaider, der Pionier an vorderster Front, dort, wo noch keine der Rodungsmaschinen hingekommen war.
    Viel sagte er gar nicht in diesen Augenblicken.
    Nur, daß es mal wieder an den Programmen der Blues lag und als einziges das Flydilüriit helfen konnte.
     
    2. Eine Schnapszahl
     
    Er stand lässig in der Tür und sah ihnen zu. Seine Mundwinkel zuckten, aber er unterließ es, ein Wort zu ihnen zu sagen. Eine blonde Strähne hing ihm bis über die Augen, und alle zehn Sekunden wischte er sie mit dem Finger oder einer Bewegung seines Kopfes zur Seite. Seine großen, dunklen Augen beobachteten jede ihrer Bewegungen, und ab und zu glitt ein Grinsen über sein Gesicht, wenn einer eine scherzhafte Bemerkung von sich gab. Die längste Zeit stand er so da, und sie merkten nicht einmal, daß er gekommen war. Erst als Priscylla durch Zufall in seine Richtung blickte, entdeckte sie ihn. Sie ließ den Chemostift sinken, mit dem sie etwas auf eine Folie schrieb. „Myles!" rief sie aus. „Wo kommst du denn her?"
    „Aus dem Aquadrom", antwortete er lächelnd. „Ich stehe schon seit zehn Minuten hier!"
    Seine Stimme klang leise und erinnerte an das Murmeln eines Baches irgendwo auf einem Sauerstoffplaneten. Wieder wischte er sich die Strähne aus dem Gesicht. Er löste die Schulter vom Türrahmen und machte ein paar Schritte in den Raum hinein. „Nein, Myles, bleib, wo du bist!" rief Tharance Woubber laut. „Du darfst nicht herein. Noch nicht!"
    „Wieso, warum? Was ist los?"
    Sein Gesicht drückte Verunsicherung aus. Er bewegte sich rückwärts. Unter der Tür blieb er stehen.
    Priscylla warf einen Blick auf ihren Armchrono aus blauem, durchsichtigem Kristall. „Fünf Minuten noch, dann darfst du. In Ordnung?"
    „Na gut. Ich weiß zwar nicht, was das soll, aber ihr werdet schon eure Gründe haben. Bis dann!"
    „Von wegen bis dann!" brüllte Colin hinter ihm her. „In genau fünf Minuten bist du wieder hier!"
    „Ja, ja", erwiderte er und entfernte sich. Mit schleppenden Schritten bewegte er sich in Richtung der nahe gelegenen Messe und warf einen Blick durch die Tür. Außer ein paar Technikern befand sich niemand an den Tischen. Sie kannten ihn und winkten ihm zu. „Hallo, Myles", meinte einer. „Es kann ja nicht mehr lange dauern. Eineinhalb Tage höchstens, bis wir am Ziel sind. Hast du keine Manschetten?"
    „Manschetten wovor?"
    „Vor deiner Feuertaufe natürlich. Das ist doch dein erster Einsatz außerhalb des Solsystems! Bist du dir dessen nicht bewußt?"
    „Doch. Aber ich denke an andere Dinge."
    „Na los, spuck es schon aus! Was macht dir zu schaffen?"
    „Ich war vor ein paar Stunden drüben auf der CIMARRON bei den ehemaligen Aktivatorträgern. Könnt ihr euch vorstellen, in welcher Stimmung sie sich befinden? Natürlich, Menschen wie Bully lassen
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