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1501 - Weg ohne Wiederkehr

Titel: 1501 - Weg ohne Wiederkehr
Autoren: Unbekannt
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gesprochen, aber sie waren dem Geheimnis keinen einzigen Schritt nähergekommen. Sie konnten nach wie vor nur darüber rätseln, weshalb ES die Zellaktivatoren zurückverlangte. „Gucky wird kommen. Verlaß dich darauf", bekräftigte Bully seine Aussage. Ihm war seine Reaktion auf die Forderung der Superintelligenz peinlich. Daher war es ihm schwergefallen, nach seiner Rückkehr mit Rhodan darüber zu reden. „Das ist schon in Ordnung", hatte der Freund erwidert. „Man tut manchmal Dinge, über die man hinterher nur den Kopf schütteln kann. Das ist normal. Wer so etwas nicht tut, ist eigentlich schon tot."
    Bully stellte sein Gepäck in der Kabine ab und ging dann zu Rhodan hinüber. „Weißt du, ich frage mich manchmal, ob ES uns während der vergangenen Tage beobachtet hat."
    Rhodan lächelte. Er verstaute sein Gepäck in den Schränken. „Kann schon sein", entgegnete er. „Wenn die Superintelligenz es getan hat, wird sie uns sicherlich noch sagen, was sie von uns hält."
    „Schon möglich."
     
    *
     
    „Ich verstehe nicht, daß Icho Tolot, Fellmer und Ras nicht kommen", sagte Julian Tifflor zu Alaska Saedelaere, mit dem zusammen er an Bord ging. „Gucky hat sich schon öfter Zeit gelassen."
    „Ich denke lieber gar nicht darüber nach", erwiderte Alaska. „Der Gedanke, daß sie feige sind, könnte in mir aufkommen, und ich habe kein Recht, andere so zu beurteilen, nachdem ich selbst auch nicht gerade vorbildlich reagiert habe."
    „Sie sind keine Feiglinge", betonte Julian Tifflor. „Ganz sicher nicht. Du kennst sie, und du weißt, daß sie alles andere sind - nur keine Feiglinge. Das haben sie tausendfach bewiesen."
    Sie waren die letzten, die in die EIDOLON gingen. In der offenen Schleuse blieben sie stehen und blickten zurück. Auf dem Raumhafen herrschte bereits lebhafter Betrieb. Raumschiffe starteten oder landeten. „Das Leben geht weiter - auch wenn wir nicht zurückkehren sollten", stellte Julian fest. „Es ist vielleicht mal ganz gut, wenn wir uns dessen bewußt werden."
    „Ja, es hilft uns, uns selbst nicht ganz so wichtig zu nehmen." Alaska lächelte. „Diese Ultra-Media-Geschichte ist unglaublich. Ich hätte so etwas nicht für möglich gehalten. Wenn ich wieder auf der Erde bin, werde ich so etwas noch einmal machen. Ich wußte nicht, daß Musik mir so viel geben kann."
    Sie blickten sich an, und sie lächelten. Sie waren sich beide dessen bewußt, daß die Wahrscheinlichkeit einer Rückkehr äußerst gering war. Deshalb blieben sie noch ein paar Sekunden länger in der Schleuse, als sie eigentlich wollten.
     
    *
     
    Icho Tolot fuhr erschrocken hoch, als die Alarmsirene ertönte. Sein erster Blick galt dem Chronometer. Es zeigte den 13. Oktober 1169 NGZ an. Danach wandte er sich den Bildschirmen der Hauptsyntronik zu. Sie verzeichneten, daß die HALUTA noch zwölftausend Lichtjahre von der Erde entfernt war.
    Unwillkürlich legte er die Hand auf die Brust, wo er den Zellaktivator trug. „Was ist los?" brüllte er. „Warum hast du den Flug unterbrochen? Ich muß zur Erde. Wir sind spät genug dran."
    Der Start von Halut hatte sich um einige Tage verzögert, da die Syntronik plötzlich Maschinenschäden gemeldet hatte. Teile der Triebwerke waren ausgewechselt worden, dazu einige der tragenden Elemente des Raumschiffs, da sie Materialermüdungserscheinungen aufwiesen. „Ich habe Probleme mit dem Triebwerk", meldete Taravatos. „Ich bin zur Zeit dabei, sie zu beheben."
    „Wie lange dauert das?" fragte der Haluter.
    Er ließ sich in seinen Sessel sinken und lehnte sich bequem darin zurück. „Das läßt sich nicht exakt angeben", antwortete die Syntronik. „Ich gehe von vierundzwanzig Stunden aus."
    Icho Tolot fuhr erneut hoch. Vor seinem Sessel blieb er stehen. „Unmöglich!" brüllte er. „Die Reparatur muß in drei oder vier Stunden abgeschlossen sein, sonst schaffe ich es nicht, rechtzeitig zur Erde zu kommen. Und das wäre das Ende."
    „Ausgeschlossen", behauptete Taravatos. „Die Reparatur ist nicht in dieser kurzen Zeit durchzuführen."
    „In vierundzwanzig Stunden ist es zu spät", erklärte der Haluter. „Dann brauche ich die HALUTA nicht mehr.
    Vier Stunden. Nicht mehr."
    „Die Reparaturautomatik arbeitet mit voller Kapazität und mit der höchstmöglichen Geschwindigkeit. Das weißt du doch selbst. Schneller geht es nicht."
    Icho Tolot hielt es für sinnlos, mit der Syntronik zu diskutieren. Er verließ die Zentrale und eilte zu den Triebwerksräumen, um sich die
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