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1501 - Weg ohne Wiederkehr

Titel: 1501 - Weg ohne Wiederkehr
Autoren: Unbekannt
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Deutlichkeit gesagt, daß unsere Zeit abgelaufen ist", gab er heftig zurück. Er hatte Mühe, sich zu beherrschen. Plötzlich kamen die seit Tagen aufgestauten Gefühle hoch und verschafften sich Luft. „Klipp und klar - es ist aus! Wollt ihr das nicht begreifen? Ich habe ein Recht darauf, meine letzten Tage so zu gestalten, wie ich es will."
    „Dabei vergißt du, daß ES uns eine letzte Aufgabe gestellt hat, die wir lösen müssen", unterbrach Tekener seinen Redeschwall. „Ich weiß nichts von einer Aufgabe", fuhr Alaska ihn an. „Natürlich weißt du, daß wir spätestens am fünfzehnten Oktober auf Wanderer sein müssen", erwiderte der Galaktische Spieler. „Dieser Aufgabe werde ich mich nicht entziehen. Im Gegenteil. Ich vermute, daß ES etwas mit dem Tod von Jennifer zu tun hat. Ich habe also noch eine Rechnung offen mit ES, und sollte sich zeigen, daß mein Verdacht berechtigt ist, dann wird es interessant."
    Alaska warf sein Instrument weg. Polternd fiel es auf den Boden. „Ja, das ist wahr", gab er zu. „Wir müssen nach Wanderer. Aber warum? Warum läßt ES uns nicht hier oder sonstwo in Ruhe und Würde sterben? Warum will ES uns am Ende eines langen Weges obendrein noch demütigen?"
    Julian Tifflor lächelte. Er legte Alaska den Arm um die Schulter. „Na also", sagte er erleichtert. „Du beginnst, nachzudenken und Fragen zu stellen. Du stellst dich dem Problem. Mehr wollten wir eigentlich gar nicht."
     
    *
     
    Ras Tschubai und Fellmer Lloyd warteten ab, bis es Nacht geworden war.
    Auf der Baustelle arbeiteten nur noch wenige Roboter. Die Linguiden hatten sich in ihre Unterkünfte zurückgezogen. Der Telepath streckte seine parapsychischen Fühler nach ihnen aus, fand jedoch niemanden, der sich noch mit ihnen beschäftigte. Fast alle hatten sich nach einer kurzen Mahlzeit zum Schlafen hingelegt. „Es kann losgehen", sagte er und streckte dem Teleporter die Hand entgegen. „Ich schlage vor, wir machen uns auf die Reise zum Hauptkontinent. Wir sollten feststellen, ob von der Stadt Lingofer schon etwas zu sehen ist."
    Ras Tschubai ergriff die Hand.
    Die beiden Mutanten trugen leichte Kampfanzüge, die mit Gravopaks ausgestattet waren, so daß sie auch fliegen konnten. Sie wollten jedoch teleportieren, weil dabei niemand ihr Verschwinden beobachten konnte.
    Fellmer Lloyd spürte den parapsychischen Impuls, dann war er plötzlich nicht mehr in der ELCADOR, sondern mitten im Dschungel, umgeben von einem wahren Orchester fremdartiger Tierstimmen. Da dieser Kontinent nicht auf der gleichen geographischen Länge wie Hyatha lag, sondern weiter östlich, wurde es hier bereits hell. „Bist du in Ordnung?" fragte Ras Tschubai. „Klar", erwiderte Fellmer, obwohl er sich nicht ganz wohl fühlte. Dieses leichte Unwohlsein führte er jedoch auf den Fisch zurück, den sie an diesem Tag gegessen hatten.
    Ras stellte keine weiteren Fragen. Mit Hilfe eines Gravopaks stieg er auf und durchbrach das Blätterdach der Urwaldriesen. „Hier irgendwo muß die Stelle sein, an der Lingofer entstehen soll", rief er. „Ich nehme doch an, daß du die Gedanken von Senfro Datalba richtig interpretiert hast."
    „Habe ich", antwortete der Telepath, nachdem er ebenfalls durch die Baumkronen aufgestiegen war und nun freie Sicht auf eine Baustelle von schier unübersehbarer Größe hatte. „Warum hat Senfro Datalba gelogen, als wir ihn nach Lingofer fragten?" Ras Tschubai zeigte mit ausgestrecktem Arm zur Baustelle hinüber. „Was ist so Besonderes an dieser Stadt, daß die Linguiden sie vor uns geheimhalten wollen?"
    „Das sollten wir herausfinden, damit wir den Flug über mehr als achtzigtausend Lichtjahre nicht ganz umsonst gemacht haben."
    Sie schwebten über die Wipfel der Bäume hinweg auf die Baustelle zu, auf der bereits zahlreiche Gebäude errichtet worden waren. Aus ihrer Anordnung war zu erkennen, wie die Stadt später einmal aussehen sollte. Es gab einen Kern von relativ dicht beieinander stehenden Häusern, um den herum sternförmig auseinanderstrebend weitere Ansammlungen von Gebäuden gruppiert waren. In einigen Bereichen der Baustelle wurde trotz der frühen Tagesstunde schon gearbeitet. „Hier gibt es außerordentlich wenige Roboter", stellte Ras fest. „Sieht ganz so aus, als käme es den Linguiden darauf an, Lingofer eigenhändig zu errichten."
    Auffallend war allerdings, daß die Linguiden Arbeiten verrichteten, die sie auf allen anderen Baustellen Robotern überlassen hatten. „Könnte natürlich auch
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