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1497 - Unternehmen Exitus

Titel: 1497 - Unternehmen Exitus
Autoren: Unbekannt
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Widder, die Posbis und die Haluter dem Wahnsinn verfallen.
    Sie würden noch in geistiger Umnachtung dahindämmern, wenn sich die Cantaro längst wieder von der Störung ihres Kontrollfunknetzes erholt hatten.
    Homer wollte schreien, brachte aber nur eine Reihe unartikulierter Laute zuwege.
    Er zuckte zusammen, als etwas Schweres gegen ihn fiel.
    Als er den Kopf wandte, sah er, daß Serena in sich zusammengesunken war und ihr Kopf auf seinem rechten Unterarm lag. Ihre Augen waren unverwandt auf sein Gesicht gerichtet, aber darin glomm nicht ein Funke von Intelligenz.
    Oder?
    Flackerte da nicht etwas in ihrem Hintergrund?
    Adams begriff, daß sich im Gehirn seiner Lebensgefährtin ein zwar stummer, aber dennoch erbitterter Kampf abspielte.
    Der psionisch erzeugte Wahnsinn hielt das Bewußtsein Serenas in seinen Klauen. Doch die Kampfmoral dieser wunderbaren Frau war deswegen noch nicht gebrochen.
    Sie wollte nicht aufgeben. Aus dem tiefsten Grund ihres Unterbewußtseins formierte sich der unbeugsame Wille, die Finsternis zu verdrängen und dem Licht zum Sieg zu verhelfen.
    Adams stöhnte. „Ich auch nicht!" stammelte er. „Ich gebe auch nicht auf!"
    Erst danach merkte er, daß es ihm gelungen war, sich akustisch zu artikulieren.
    Etwas hatte sich verändert.
    Er hob den Kopf und ließ seinen Blick über die Anzeigen der Kontrollkonsole und durch den Lagetank wandern.
    Ungläubig sah er, daß die 300 Fragmentraumer, die einen Schutzwall rings um die QUEEN LIBERTY formiert hatten, einen Schutzwall, der sich unter der Octo-Emission fast völlig aufgelöst hatte, größtenteils ihre alten Positionen wieder bezogen.
    Ihre Transformkanonen, Intervallgeschütze und ATG-Irregulator-Strahler waren in Aktion und deckten die angreifenden Cantaro-Schiffe mit vernichtendem Feuer ein.
    Ein Buckelschiff nach dem anderen explodierte, während die Fragmentraumer unversehrt blieben.
    Homer G. Adams begriff, daß die Cantaro sich deshalb nicht wehrten, weil ihre Besatzungen durch die Im-Bild 2 pulsfolgen des SHF-Störsenders, die sich über das Kontrollfunknetz in der ganzen Galaxis verbreiteten, in den Zustand totaler Apathie versetzt worden waren.
    Ihre Syntroniken mochten bestimmte Programme selbsttätig „abspulen" können. Darauf, ganz ohne die Rückkopplung mit den droidischen Besatzungen auszukommen, waren sie nicht eingerichtet.
    Immer mehr Cantaro-Schiffe wurden wehr- und hilflos und stellten nur noch Zielscheiben für die Geschütze der Widder und Posbis dar. Noch waren nicht alle Fragmentraumer wieder voll aktionsfähig, aber anscheinend gelang es immer mehr Posbis, ihre syntronische Bewußtseinskomponente über die plasmatische dominieren zu lassen. Die Warnung Homers hatte also schlußendlich doch noch die erhoffte Wirkung gezeigt.
    Adams schämte sich nicht der Tränen, die ihm über die Wangen liefen.
    Die Waage der Schicksalsgöttin hatte sich im letzten Augenblick doch noch zur richtigen Seite geneigt.
    Ein tiefer Seufzer entrang sich Serenas Brust.
    Als Homer zu ihr blickte, sah er die wiedererwachte Intelligenz in ihren Augen. Bruchstückhaft sprudelte er die Informationen über die glückliche Wende in der schicksalhaften Raumschlacht heraus.
    Serena richtete sich auf und sah ihn eindringlich an. „Sie werden alle abgeschossen?" flüsterte sie. „Alle Cantaro?"
    „Ja", antwortete Homer. „Nein, bitte nicht!" sagte Serena. „Die Schiffe mit den Octos müssen wir aus Notwehr vernichten. Aber die Cantaro-Schiffe ohne Octos sind hilflos und bedrohen uns nicht mehr. Sie müssen wir verschonen. Wir sind doch keine Mörder, Homer - und die Droiden sind keine Ungeheuer."
    Adams schluckte.
    Daran hatte er im Sturm seiner Gefühle nicht gedacht. Leben zu vernichten, war ihm schon immer als Sünde erschienen; unschuldiges Leben zu vernichten, war in seinen Augen eine Todsünde.
    Er aktivierte den Simultanfunk und erteilte den Befehl, nur die mit Octos bemannten Schiffe zu vernichten, die anderen cantarischen Schiffe aber nur manövrierunfähig zu schießen.
    Zu seiner Erleichterung befolgten nicht nur Posbis und Widder diesen Befehl, sondern auch die Haluter, deren Schiffe in den letzten Minuten Jagd auf Cantaro gemacht hatten, wo immer sie welchen begegneten.
    Alles schien glattzugehen.
    Homer schaltete eine Hyperkomverbindung mit dem Einsatzteam Mansoor und Kantor, die den Beschuß des Deftra-Walls durch den auf Menafor im Tau-Ceti-System stationierten Paratron-Transformer leiteten.
    Der WIDDER-Chef wollte wissen,
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