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1497 - Unternehmen Exitus

Titel: 1497 - Unternehmen Exitus
Autoren: Unbekannt
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herauskommen", antwortete Adams. „Das ist aber noch nicht alles. Überall in der Galaxis sind Gruppen von Cantaro-Schiffen aufgetaucht. Sie machen Jagd auf alle Schiffe, die nicht zu ihrer Seite gehören. Dabei werden sie auch auf die dort verteilten Fragmenter des SHF-Systems stoßen und sie vernichten."
    „Das ist das Ende!" schrie Tarquil.
    Adams blickte ihn prüfend an, dann lächelte er. Es schien, als hätte er seine Krise überwunden und wäre die Ruhe selbst. „Nein, es ist der Anfang", erklärte er entschlossen. „Der Anfang vom Höllentanz. Wir aktivieren den SHF-Störsender und eröffnen mit dem Paratrans das Feuer auf den Deftra-Wall."
    Er drückte die beiden Schaltplatten nieder, mit denen die detailliert ausgearbeiteten und gespeicherten Befehle mit hoher Energie nach allen Richtungen ausgestrahlt wurden.
    Der Rubikon war überschritten, die Einleitung der Entscheidungsschlacht unumkehrbar geworden. 07.54 Uhr.
    Sechs Minuten vor Null...
     
    *
     
    Ab diesem Moment überschlugen sich die Ereignisse.
    Rund 1500 Haluter-Schiffe stürzten innerhalb des Blockaderings in den Normalraum zurück und feuerten sofort aus allen Geschützen. Die meisten Schüsse gingen allerdings ins Leere, weil die Besatzungen geistig total verwirrt waren.
    Rings um die QUEEN LIBERTY formierten sich 300 Fragmentraumer zu einem dreifach gestaffelten Schutzwall, der so dicht, war, daß die Paratronschirme der einzelnen Schiffe jede Waffeneinwirkung von außen auf Adams' Flaggschiff zunichte machte.
    Nur eine halbe Minute später tauchten die Kampfgruppen der cantarischen Flotten zwischen den Schiffen der Blockadeflotte auf. Auch sie feuerten aus allen Geschützen, aber es war nicht die Wirkung ihrer Bordwaffen, die den Ausschlag gab. Auch wenn in der ersten Minute an die hundert Einheiten der verbündeten Streitkräfte vernichtet wurden.
    Die Hauptwirkung blieb unsichtbar, denn sie ging von den mutierten, parapsychisch begabten Gehirnen zahlloser Octo-Klone und anderer Bionten aus.
    Dafür war sie verheerend.
    Auf jeden Fall erheblich schlimmer, als es sich die Widder in ihren schlimmsten Erwartungen vorgestellt hatten.
    Mehrere hundert ihrer Schiffe gerieten außer Kontrolle, weil die Besatzungen beinahe schlagartig der Wahnsinnsstrahlung zum Opfer gefallen waren. Sie rasten teilweise ziellos umher, teilweise beschleunigten sie mit Maximalwerten und stürzten sich auf den Deftra-Wall.
    Auch die Posbis wurden betroffen. Sie hatten nur teilweise noch Zeit genug gehabt, Adams' Warnung zu beherzigen und ihr Denken überwiegend auf die syntronischen Bewußtseinskomponenten umzustellen.
    Die es nicht geschafft hatten, versanken in geistiger Umnachtung und wußten nicht mehr, was sie taten.
    Dazu kam, daß sich auf jedem Fragmentschiff zahlreiche Matten-Willys befanden, die überhaupt keine Chance hatten, der Wahnsinnsstrahlung zu widerstehen. Sie drehten durch und verursachten chaotische Zustände auf den Fragmentschiffen.
    Auch die QUEEN LIBERTY blieb nicht verschont.
    Homer G. Adams kämpfte mit seiner ganzen Willenskraft gegen die Wahnsinnsimpulse an, während seine Leute in der Zentrale sich in lallende Idioten verwandelten. Doch es nützte ihm nicht viel, daß sein Geist klar blieb. Im Gegenteil, dadurch erkannte er voller Grauen, daß seine Seite in eine katastrophale Niederlage hineingetrieben wurde.
    Er konnte nichts dagegen tun, denn obwohl er alles sah und hörte, gelang es ihm weder, einen Befehl an den Syntron-Verbund seines Schiffes zu artikulieren, noch eine Schaltung auf seiner Kontrollkonsole sinnvoll zu betätigen.
    Er durchlitt furchtbare psychische Qualen.
    Und er machte sich die allergrößten Vorwürfe.
    Vor allem den, daß er so vermessen gewesen war zu glauben, sie wären schon so stark, daß sie den Herren der Straßen und ihren Cantaro-Flotten erfolgreich Paroli bieten könnten.
    Sie, die so viele Jahrhunderte lang die unbezwingbaren Herrscher der Milchstraße gewesen waren, ließen sich ihre Macht nicht entreißen.
    Zwar hatten die Organisation WIDDER, die Haluter und die Posbis in den vergangenen Jahrhunderten raumfahrt- und waffentechnisch annähernd mit den Cantaro gleichgezogen, aber dem altbewährten Kampfpotential des Feindes hatten sie nicht genug entgegenzusetzen.
    Ganz zu schweigen von der Parawaffe der Cantaro, den Octo-Klonen. Sie hatte den Ausschlag gegeben.
    Die Aktivierung des SHF-Störsenders war zu spät erfolgt. Vielleicht würden die Cantaro dadurch ausgeschaltet, doch bis dahin waren die
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