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149 - Piraten der Finsternis

149 - Piraten der Finsternis

Titel: 149 - Piraten der Finsternis
Autoren: Dämonenkiller
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Wasser. Wachsam hob Dorian den Bootshaken mit der dämonentötenden Waffe, aber noch bevor er den Pflock in den Dämonenkörper treiben mußte, wurden die rasenden Zuckungen schwächer, und die Materie des Körpers löste sich auf.
    Dorian hob den Kopf und rief nach oben: „Alles zu Ende. Seid ihr in Ordnung?"
    „Jawohl!" rief Torben.
    „Mir ist nichts geschehen. Gib acht, Dorian."
    „Wirf noch einige Fackeln ins Wasser. Wir treffen uns, wie besprochen?"
    „In etwa zweieinhalb, drei Stunden."
    „Verstanden."
    Er steckte die Waffe weg, setzte sich ins Heck und dirigierte das Boot bis zum Absturz der hintersten Felskante. Dann wartete er, bis Roquette und Torben fünf Magnesiumfackeln bis hinaus zum Ausgang des Spaltes ins Wasser schleuderten. Sorgfältig suchte er das Wasser und den Boden ab, stocherte mit dem Bootshaken auch in den zusammengetriebenen Resten und Fetzen herum und fuhr langsam auf den Ausgang zu. Jetzt brauchte er keinen Scheinwerfer mehr.
    Während des Kampfes war die Nacht vergangen. Noch zeigte sich kein Sonnenlicht, aber der Himmel wurde hell. Der Dämonenkiller ließ sich Zeit und untersuchte jeden Teil des Dämonenverstecks mit akribischer Genauigkeit. Als er zwischen den Felszähnen der Klippen behutsam auf das Meer hinausfuhr und der erste frische Windhauch ihm ins Gesicht schlug, holte er tief Atem.
    „Es ist tatsächlich vorbei", murmelte er. Es war ausgeschlossen, daß er einen Dämon übersehen hatte.
    Jetzt gar es nur eines: Er mußte den Schauplatz des lauten, feurigen Kampfes so schnell wie möglich verlassen, um allen unbequemen Untersuchungen aus dem Weg zu gehen.
    Als er glaubte, die letzten Unterwasserfelsen und Untiefen hinter sich gelassen zu haben, drehte er weiter am Gas. Das Boot wurde schneller und änderte seinen Kurs. In einer knappen Seemeile Entfernung von der zerklüfteten Felswand fuhr das Boot zunächst schnell, dann langsamer über die mittelhohen Wellen.
    Dorian lud die Waffe nach und fing an, das Innere zwischen den prallen Schläuchen aufzuräumen.
    Er verschloß die Tanks, klaubte die Patronen zusammen und schloß schließlich seinen Koffer.
    Mit einem feuchten Tuch reinigte er Gesicht und Hände. Sie waren schwarz von Ruß und Ascheflocken. Er hatte sich umgeschaut: niemand schien sich für das Schlauchboot und seinen einzigen Insassen zu interessieren. Der Gemischtank war fast voll; es würde also keine Probleme geben.
    Als Dorian die Reste der Ausstattung mit gewohnter Sorgfalt verstaut und festgezurrt hatte, drosselte er den Motor und griff in den Spalt zwischen Boden und Steuerbordschlauch. Er setzte die flache, ledergeschützte Flasche an die Lippen und nahm einen tiefen Schluck seines geschätzten Bourbons. Aus der Brusttasche holte er die Zigaretten und die Sonnenbrille.
    Ein zweiter Schluck, dann legte er sich quer ins Boot, nahm die Pinne in die Hand und fuhr geradeaus weiter.
    „Hoffentlich kommt dieser Kanadier bald", brummte er. „Ich brauche eine Dusche und ein paar Stunden Schlaf."
    Zuverlässig brummte der Motor. Der Wind vertrieb die Abgase. Dorian rauchte und versuchte sich zu entspannen, während die ersten kräftigen Sonnenstrahlen über die Wellen glitzerten.

    Roquette und Torben hatten fast nichts mehr zu schleppen. Nachdem Torben den Bogen auseinandergeschraubt hatte, paßte alles in eine große Tragetasche.
    „Ich werde mir immer wieder sagen, daß es nur ein Traum war", bekannte Torben, als sie hintereinander den taufeuchten und schlüpfrigen Pf ad hinunterkletterten.
    „Für mich ist es das gleiche", meinte Roquette. „Die Entfernung half uns beiden, den Kampf zu überstehen."
    „Ich spüre jetzt erst, wie meine Knie zittern", meinte er.
    „Und meine Finger nicht weniger."
    So schnell sie konnten, verließen sie die Klippen. In der Luft hingen nur noch der stechende Brandgeruch und ein fahler, nebelartiger Dunst, der zwischen den Felsen in ihrem Rücken aufstieg. „Schnell nach Propriano hinunter, Torben!" bat sie, als sie hinter Jeannot c'Arcs wildem Garten vorbei und auf den abgestellten, taubedeckten Wagen zugingen.
    „Nichts lieber als das. Vermutlich sehen wir beide wie rußverschmierte Attentäter aus."
    „Du auf jeden Fall."
    „Du auch, Nixlein."
    Sie warfen die Tasche, ihre Jacken und Handschuhe in den Kofferraum. Mit feuchten Tüchern säuberten sie flüchtig ihre Gesichter. Dann ließ Torben den Wagen an und fuhr so schnell wie möglich nach Propriano hinunter und hielt vor einem Cafe. Es gab zumindest frischen
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