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149 - Piraten der Finsternis

149 - Piraten der Finsternis

Titel: 149 - Piraten der Finsternis
Autoren: Dämonenkiller
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anderen die wenigen schönen Stunden verderben.
    Die Vorfälle wurden durch das Schweigen auch nicht unbedeutender. Torben sagte sich, daß vielleicht jener Mr. Hunter ihm eine neue oder verständlichere Erklärung anbieten konnte. Beide ahnten, daß mit dem Eintreffen Dorian Hunters alles eine entscheidende Wendung nehmen mußte. Torben lieh einen kleinen Wagen. Sie packten Vorräte vom Schiff ein und fuhren hinauf zu Roquettes Haus auf den Felsen. Während Torben einen halbherzigen Versuch machte, die Terrasse zu kehren, zauberte Roquette auf dem Gaskocher ein kleines Abendessen. Sie bewunderten die Aussicht, und Torben sagte sich, daß die Frau mit dem schweren Feldstecher von hier oben nach dem Schwarzen Schiff Ausschau gehalten hatte.
    Torben zerrte den Tisch ins Freie und strich die Tischdecke glatt.
    „Bleiben wir heute nacht hier?" fragte Roquette von ihren Töpfen und Tiegeln her. Torben stellte Teller und Besteck ab und gab zurück:
    „Wir warten auf Hunters Rückruf. Es ist sinnvoller, wenn wir zum Schiff zurückfahren."
    „Gut. Und wie holen wir ihn ab?"
    „Mit der NEFERTITI. Ist ja nur eine Bucht weiter."
    „Auch gut. Bist du soweit?"
    „Fast."
    Während Torben zwischen dem Wohnraum und der Terrasse hin und her ging und sich bemühte, alles so nett wie möglich aufzubauen, dachte er an den langen Nachmittag. Roquette schwamm schnell, gewandt und kraftvoll. Das Wasser war ihr Element. Die Sonnenstrahlen schienen ihren Körper und ihr Gesicht verändert zu haben. Sie schien von diesem Nachmittag verjüngt worden zu sein. Das war Torbens unverrückbarer Eindruck; und seine Meinung war sicher nicht abwegiger als das Geschehen, in das er hineingezogen worden war. Die einzige Sicherheit, die er zu haben glaubte, war das Maß der gegenseitigen Zuneigung zwischen Nixlein und ihm.
    „Fertig!"
    Roquette hatte sich umgezogen, häufte die Nudeln auf die Teller und schob Torben ihr Glas hinüber. Im Licht von zwei improvisierten Windlichtern aßen sie, während die Nacht dunkler wurde, die Sterne deutlicher hervortraten und der Mond seine Bahn begann.
    „Du hast angedeutet, daß die Dämonen und der periodisch erscheinende Komet irgendwie in Verbindung stehen?"
    Roquette hob die Schultern und machte eine bedauernde Geste.
    „Ich weiß es nicht genau, Torben. Ich habe mich nur wenig damit beschäftigt, schon gar nicht auf wissenschaftliche Weise. Es ist denkbar, daß der Schweifstern sie aufregt und aus den Verstecken hervorscheucht. Und es ist ebenso möglich, daß die Kraft, die sich zwischen den Sternen befindet, sie schwächt oder verändert. Auch Dorian wird dir darüber keine Analyse liefern können, die deinem managergeschulten Verstand standhält.
    Wir bewegen uns in einem Grenzgebiet des Lebens."
    „Das habe ich gemerkt. Zum Wohl."
    Roquette mußte damit rechnen, daß sie einige Tage lang nicht in ihr Häuschen zurückkehren konnte. Sie hatte zusammengepackt, was sie brauchte - und ihr Schminkkoffer mit seinem tödlichen Inhalt war schwerer geworden.
    Zwei Stunden später, nachdem sie abgespült und aufgeräumt hatten, waren sie wieder in Torbens Schiff. Auf dem Telefonmonitor war kein Funkkontakt vermerkt. Dorian Hunter, der Dämonenkiller, hatte also noch nicht angerufen.
    Torben schob hinter Roquette die Glastür zu, schaltete die Klimaanlage ein und fragte kurz: „Heute keinen nächtlichen Ausflug?"
    „Ich weiß etwas Besseres", meinte Roquette und legte ihre Arme um ihn. „Ich denke, dir geht es nicht anders."
    Torben lachte auf seine jungenhafte Art und erwiderte: „Abermals hast du völlig recht, Nixe."

    Jetzt warteten sie, kaffeetrinkend, an der Bar des kleinen Flughafengebäudes von Ajaccio. Sie hatten in einem Spezialgeschäft verschiedene Gegenstände eingekauft und einen sehr verwunderten Verkäufer zurückgelassen. In wenigen Minuten sollte der Jet, von Nizza kommend, hier eintreffen. Sie hatten eben über Lautsprecher die Ansage der Landung gehört.
    „Eine nebensächliche Frage haben wir noch nicht geklärt, mein weißhaariger Liebling", sagte Roquette. „Wo schläft Dorian?"
    Torben war kein Mann, der große Umstände machte. Er führte eine Geste aus, die geringes Interesse ausdrücken sollte.
    „Wenn's notwendig ist, in der Matrosenkammer beziehungsweise im Büro. Es gibt auch Hotels und Pensionen in Propriano, und obendrein ist dein Haus leer."
    „Deine Großzügigkeit", flüsterte Roquette und hauchte ihm einen Kuß auf die Wange, „wird nur noch von der Großartigkeit
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