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149 - Piraten der Finsternis

149 - Piraten der Finsternis

Titel: 149 - Piraten der Finsternis
Autoren: Dämonenkiller
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und her, überschlugen sich und krachten gegeneinander. Das erste Geschoß löste sich von der Kante. und fiel knapp hinter dem Heck des Seglers ins Wasser. Eine gewaltige Fontäne, der einige andere folgten, sprang bis fast zu den Männern hinauf. Ein furchtbares Dröhnen kam durch den engen Spalt herauf, dann ein kreischendes Geschrei. Holz splitterte und brach krachend.
    Dann erscholl ein Aufschrei aus vielen menschlichen Kehlen.
    Die Felsen schwankten.
    Durch den Boden lief ein dumpfes, polterndes Grollen. In die losen Steine kam von selbst Bewegung. Die Menschen schwankten und klammerten sich aneinander fest. Ein Mann verlor den Halt und stürzte, zusammen mit einem Hagel riesiger Felstrümmer, schreiend in die Tiefe. Büsche und Halme schüttelten sich, und das furchtbare, nie gehörte Geräusch wurde lauter. Die Korsen waren vor Furcht gelähmt. Sie beteten und schrien, der Priester wurde von einer unsichtbaren Gewalt gepackt und auf die Felsen geschleudert.
    Die Felsen wurden von einem Erdbeben durcheinandergerüttelt.
    Es war kein schweres Inselbeben, auch kein langanhaltendes. Aber die Erschütterungen trafen die Felsen und Riffe mit harten, scharfen Schlägen.
    Überall war Geschrei, Donnern und Krachen. Im Fels des Einschnitts klaffte ein langer, gezackter Spalt auf. Mit einem markerschütternden Knirschen löste sich eine lange steinerne Zunge und rutschte, mit den Rändern gegen die Wände des Einschnitts schlagend und einen Hagel von langen Splittern auslösend, nach unten.
    Ein gigantisches Dreieck schlug ins Wasser und bohrte seine scharfe Spitze in den Sand. Dieser Sandboden war das Ergebnis von einigen Jahrhunderttausenden der Verwitterung. Der Steinkeil, zwanzig Mannslängen groß, kam mit einem furchtbaren Kreischen und Dröhnen zur Ruhe.
    Das Beben verebbte, die mannigfachen Geräusche hörten auf. Aus unzähligen Spalten sickerten lange Fahnen von Sand und zerstäubtem Gestein. Die Verwundeten wimmerten, und denen, die sich jetzt verwirrt und zitternd vor Angst vom Boden hochstemmten, bot sich ein erstaunlicher Anblick. Der Felseinschnitt, jener schmale Fjord, war von einer mächtigen Felsplatte verschlossen.
    Auf der oberen Fläche dieses mächtigen Steinbrockens lagen wie eine ungefüge gebaute Mauer viele Felsbrocken und bildeten einen Übergang. Alle anderen Steintrümmer hatten ihren Weg nach unten gefunden. Das Schiff war verschwunden - unter Massen von Gestein begraben.
    Das Beben hatte die gesamte Natur in Aufregung versetzt. Erst jetzt, nach dem die Erschütterungen und die tobenden Geräusche aufgehört hatten, hörten die Menschen das Schreien der Vögel, die unsichtbar im Nebel über ihnen kreisten und flatterten, das Rauschen des Meeres, dessen Wellen sich auftürmten und als mächtige Brandung gegen die Klippen donnerten und zu weißem Schaum zerspritzten.
    Die Wellen rasten heran, prallten gegen die Wände, das Wasser stieg und traf die Vorderfläche des herabgestürzten Felskeils.
    Der Aufprall erschütterte den Felsen, dann rauschten rechts und links von ihm gischtende Fluten in den hintersten Teil des Fjordes.
    Auch die Knochen, Gerippe und Totenschädel waren von der Menge der heruntergestürzten und geschleuderten Steinbrocken begraben.
    „Die Dämonen! Sie sind verschwunden!"
    „Wir haben sie besiegt!"
    Jetzt erst brach sich die Aufregung wirklich Bahn. Die Menschen schrien wild durcheinander, und schleppten die Verwundeten weg. Einige Männer waren verschwunden; die Frauen begannen laut zu klagen und warfen sich weinend zu Boden.
    Aus Knüppeln, Stangen und Mänteln wurden Bahren zusammengefügt. Man legte die Verwundeten drauf und trug sie. Auf dem langen Heimweg starben einige.
    Das Beben hatte den Korsen geholfen.
    Die Priester sagten, es wäre ein Zeichen des Himmels gewesen. Sie lasen Messen und beteten; Dank für den Sieg über die Piraten, und Bitten für die Seelen der Opfer.
    Schon nach einigen Stunden waren die zerklüfteten Felsen wieder verlassen und leer. Der Nebel lichtete sich erst nach zwei Tagen.
    Zurück blieben riesige Trümmerhaufen.
    Und das Meer…

    Das Meer: Es hob und senkte sich, tagein und tagaus, Monat um Monat, Jahr um Jahr. Windstille und Stürme kamen und gingen. Hohe Wellen wechselten sich mit niedrigen Wellen ab. Ununterbrochen, ein Jahrzehnt um das andere, warf sich das Wasser mit großer Wucht gegen den Felskeil, der tief mit der Spitze im Untergrund steckte.
    Jeder Anprall erschütterte die Felsmasse. Sie befand sich in einem
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