Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1489 - Offensive der Widder

Titel: 1489 - Offensive der Widder
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Verderben. Ob man durch den Wall oder durch die Esper-Klone wahnsinnig wird, ist doch zweitrangig. Tu etwas!"
    Aüan wurde übergangslos emst. „Hör mir gut zu, Gucky. Es gibt nichts mehr zu tun. Die Flotte ist im Anmarsch, alles andere liegt nicht in unserer Hand. Wir ziehen uns zurück. Wir fliegen die Koordinaten an, an denen sich die vier Flotten treffen werden!"
    Der Mausbiber fuhr herum. Er blickte in ausnahmslos ratlose Gesichter. Er baute sich vor Raco, Aaron und den anderen auf. Er suchte nach den Monitoren, auf denen die Köpfe der Kommandanten der anderen Schiffe zu erkennen waren. „Seid ihr alle mit Dummheit geschlagen?" rief er erbost „Es gibt hier doch keine Wahnsinnsstrahlung.
    Wer hat den Befehl gegeben, daß so vorgegangen wird?"
    „Perry, Kleiner!" Lalande Mishkom trat heran und ergriff die Hand des Ilts. „Niemand weiß, was hier abläuft. Wenn, dann höchstens er!"
    Ein vorwurfsvoller Blick traf den Arkoniden, und Atian starrte Gucky herausfordernd an und lockerte gleichzeitig seinen natürlichen Gedankenblock. Der Mausbiber erfaßte für einen kurzen Moment die Gedanken des alten Haudegens. Er riß seinen Mund so weit auf, daß er sich beinahe seinen Zahn verrenkte. Mindestens zehn Sekunden hielt er die Luft an. Dann begann er wie ein Rohrspatz zu schimpfen. „Euch sollen alle Teufel des Universums holen!" rief er schrill. „Mir das! Ausgerechnet mir. Ich werde euch das nie vergessen, hörst du?"
    „Sei nicht traurig, Gucky!" Atlan zuckte mit den Schultern. „Außer Perry, Homer und den Kommandanten der vier Flotten wußte es wirklich keiner. Es war die einzige Möglichkeit, gegen Spione vorzubeugen."
    „Als ob ich ein...", begann der Mausbiber und seufzte dann ergeben. „Ein wenig hast du mich überzeugt.
    Aber wir sprechen da nochmals darüber, ja?"
    „Einverstanden. Wenn du nichts dagegen hast, brechen wir jetzt auf!"
    Sie erreichten den Sammelpunkt in der fünften Stunde des 21. März. Alle Flotten hatten die Chrono-Monitoren der ausgesuchten Forts zerstört und somit Ablenkungsmanöver geschaffen. Die Herren der Straßen und ihre Vasallen waren nicht darauf hereingefallen, sondern hatten sich auf die Schwachstellen des Walls konzentriert, auf den Sektor Wild Man.
    Sie würden ihr blaues Wunder erleben, wenn sie dort kein einziges Schiff vorfanden.
    Atlan sah auf die Uhr, als Bully, Michael und Tiff eingetroffen waren. „Die >Operation Seifenblase< ist hiermit beendet", stellte er fest. „Um es mit den Worten eines gewissen Matten-Willys zu sagen: Wir haben gekämpft wie ein Mann. Wir waren so überzeugend, daß die Cantaro und ihre Herren einfach die falschen Schlüsse ziehen mußten.
    Damit auch der letzte beruhigt ist, der Durchbruch muß in diesen Stunden bereits gelungen sein. Wir werden sicherheitshalber keinen Kontakt mit dem Perseus-Sektor suchen, um den Weg des Trojanischen Pferdes nicht zu gefährden. Wir können jedoch davon ausgehen, daß die Flotte den Wall inzwischen durchquert hat."
    „Es ist wirklich zu hoffen", knurrte Bully. „Wir haben Opfer zu beklagen. Und die sollen nicht umsonst gewesen sein. Verlieren wir keine Zeit. Kehren wir nach Heleios zurück!"
     
    *
     
    Auf den Bildschirmen der ODIN wimmelte es nur so von Reflexen. Die gesamte Flotte von zwölftausend Schiffen hatte den Wall durchquert. Die zweitausend, die den Durchbruch bei Wild Man simuliert hatten, waren mit zweistündiger Verspätung eingetroffen. Noch immer ließ sich nirgendwo ein Buckelschiff sehen, und der Plan trat in seine letzte, entscheidende Phase. Von den achtzig Fragmentraumern, in denen das Zentralplasma untergebracht war, strebte je ein kleines Beiboot hinüber zu der Position, an der die BOX-17411 wartete. Es dauerte nicht einmal eine halbe Stunde, bis jeweils zwei oder drei Nakken in die Boote umgestiegen waren und zu den Posbiraumern gebracht wurden. Danach formierten sich kleinere Pulks, die übergangslos Fahrt aufnahmen und rasch verschwanden. Auch das gehörte zu dem bis ins Detail ausgeklügelten Geheimplan.
    Die Pulks flogen in verschiedene Regionen und verteilten sich über die gesamte Milchstraße. Bis die Herren der Straßen diesen Sachverhalt erkennen würden, war es hoffentlich zu spät. Und bis sie merkten, was im Perseus-Sektor vor sich gegangen war, da würden sie nichts und niemanden mehr antreffen.
    Damit war der Grundstein gelegt, daß es bald gelingen würde, mit Unterstützung der Nakken und des Zentralplasmas eine optimale Wirkung des SHF-Senders zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher