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1477 - Die Piratin

Titel: 1477 - Die Piratin
Autoren: Unbekannt
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Planta sprach ihn nicht sofort an, wie er erwartet hatte, sondern winkte zuerst Panghu-Chol zu sich und verhandelte tuschelnd mit ihm. Danach ging sie zum Bordcomputer und ließ sich einen Schuldschein ausdrucken.
    Zufällig bekam Ellert mit, über wieviel Hangay-Währungseinheiten sie den Schuldschein ausstellte. Es war ein Betrag, für den man zwei werftneue 100-Meter-Trimarane kaufen konnte. Selbst wenn ein Drittel davon als Preis für die INSHYAN gedacht war, konnte sich der Terraner nicht vorstellen, wofür der Rest sein sollte.
    So wertvoll konnte er doch nicht für die Piratin sein.
    Er vermochte sich auch nicht vorzustellen, daß sie sich eine solche Unsumme kosten lassen würde, nur weil sie erwartete, daß er ihr bei irgend etwas behilflich sei.
    Aber noch erfuhr er nicht, was eigentlich gespielt wurde. Die Planta trank zuerst gemeinsam mit Panghu-Chol auf seinen guten Fang und auf das Geschäft, das sie miteinander gemacht hatten, dann verließ der Urach die INSHYAN wieder.
    Eine Weile herrschte Schweigen in der Zentrale. Die Planta schien tief in Gedanken versunken zu sein.
    Als sie aus der Versunkenheit erwachte, deutete sie mit dem bedrohlich wirken. den Gerät auf Ellert. „Du kommst mit!" herrschte sie ihn mit seltsam hoher Stimme an. „Versuche nicht, ungehorsam zu sein. Mein Telecommander würde dich sehr schnell und schmerzhaft zur Räson bringen."
    Daran zweifelte Ellert nicht.
    Er erwiderte allerdings nichts, sondern ging vor der Planta her, als sie ihm mit entsprechenden Gesten dazu aufforderte. Widerstand wäre sinnlos gewesen. Nicht nur, weil Panghu-Chol ihm noch auf der TAUO-RHI aüe Waffen und alle Funkgeräte abgenommen hatte, sondern auch, weil er sich von Aro To Morre Hinweise auf Testares Schicksal und dessen Wissensstand über den Aufenthaltsort Gesils vefsprach.
    Sie ließ ihn ihre Kapitänskabine betreten und forderte ihn dann auf, ihr ins Gesicht zu sehen. „Du bist also Ernst Ellert", stellte sie fest und musterte ihn abermals mit stechendem Blick. „Es hat mich ein Vermögen gekostet, dich zu finden und zu mir bringen zu lassen."
    „Ich hoffe, deine Ausgaben werden sich lohnen", erwiderte der Terraner. „Wenn Testare nicht gelogen hat, werden sie sich vielfach bezahlt machen", erklärte sie, dann fuhr sie ihn an: „Wie stehst du zu Testare?"
    „Er ist mein Freund", antwortete Ellert. „Und wir verfolgen beide dasselbe Ziel."
    „Was ist das für ein Ziel?" erkundigte sich die Piratin. „Hat Testare dir das nicht gesagt?" gab Ellert zurück. „Er wollte es wahrscheinlich tun, äber wir hatten nicht genug Zeit", sagte Aro. „Wir sind auf der Suche nach der Kosrnokratin Gesil", erklärte Ellert. „Gesil...?" wiederholte die Planta verständnislos. „Sie soll die Mutter von jemanden sein, der sich Simed Myrrh von Lokvorth nennt", sagte Ellert. „Von Simed Myrrh habe ich gehört", erklärte Aro bedächtig. „Er soll ein einflußreicher Mann gewesen sein, der viele Jahre lang hinter den Kulissen an den Fäden der Machtpolitik in Hangay gezogen hat. Es gibt Gerüchte, daß er Hangay verlassen habe und eines Tages wiederkehren werde, aber das sind eben nur Gerüchte. Von einer Gesil weiß ich nichts."
    Sie wandte sich einer Truhe zu, kramte darin herum und hielt einen Ellert wohlbekannten Gegenstand in ihrer rechten Hand, als sie sich ihm wieder zuwandte: Testares Amimotuo. „Das ist der Grund, weshalb ich dich suchen und nach Torumonera bringen ließ. Dein Freund ist ein Gefangener der Hauri, aber er fand eine Gelegenheit, mir seine Amimotuo zuzuspielen und mich zu bitten, Kontakt mit dir aufzunehmen."
    Ernst Ellert schwieg. In seinem Gehirn aber jagten sich die Gedanken. Wenn es Testare gelungen war, trotz seiner Gefangenschaft Kontakt mit der Piratin aufzunehmen und ihr seinen Abstraktspeicher zuzuspielen, hätte er wahrscheinlich mit ihrer Hilfe den Hauri entkommen können. Da er es nicht getan hatte, mußte es einen gewichtigen Grund für ihn gegeben haben, bei den Hauri zu bleiben.
    Dieser Grund konnte eigentlich nur sein, daß er Gesil unmittelbar auf der Spur war und daß er vielleicht auf die Unterstützung der Hauri angewiesen war, um Gesils Aufenthaltsort zu erreichen.
    Doch warum hatte er der Planta seine Amimotuo überlassen?
    Ernst Ellert kannte Testare so gut, daß er nicht lange brauchte, um auch auf diese Frage eine Antwort zu finden.
    Weil der Abstraktspeicher in einer Datei wichtige Hinweise auf das Schicksal Gesils enthielt, Informationen, die Testare
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