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1477 - Die Piratin

Titel: 1477 - Die Piratin
Autoren: Unbekannt
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einer lebenden Planta gehört, sondern eher wie das puppenhafte Gesicht einer wächsernen Nachbildung. „Nein", sagte sie schließlich, als sie ihre Fassung vollends zurückgewonnen hatte. „Es ist die Nachbildung irgendeiner Planta und keine Nachbildung von mir. Dieses Ding kann mir nichts anhaben."
    Sie überlegte, ob sie es zerstören sollte. Doch wenn sie es tun würde, wäre das ihr Eingeständnis gewesen, daß sie sich doch vor dem Ding fürchtete.
    Sie entschloß sich dazu, den Container wieder zu verschließen und mit auf ihr Schiff zu nehmen, ohne ihren Untergebenen etwas über den Inhalt zu verraten.
    Irgendwann würde sie Gelegenheit finden, das Ding zu untersuchen und vielleicht in ihre Pläne einzuspannen -so, wie sie gedachte, Elejender für ihre Zwecke zu benutzen, denn auch den Nakken wollte sie mitnehmen.
    Sie rief über Funk ihre Leute, damit sie ihr halfen, den Container an die Oberfläche und zum Schiff zu bringen - und sie sperrte Elejender in jenen Raum, in dem früher Xaador gefangengehalten worden war.
    Danach sandte sie über Hyperkom-Richtstrahl die Frage nach Torumonera, ob neue Informationen über Ernst Ellert vorlägen.
    Sie rechnete nicht mit einer positiven Antwort, weil sie den Galaktiker noch auf Karapon wähnte, deshalb war sie wie elektrisiert, als wenig später die kodierte Antwort einging, Ellert wäre schon vor einiger Zeit mit dem 100-Meter-Trimaran TAUO-RHI von Karapon mit unbekanntem Ziel geflohen.
    Das schien eine Suche aussichtslos zu machen. Doch Aro To Morre gab nicht auf. Sie hoffte, daß Ellert, der ja aus der Milchstraße stammte, sich dorthin wenden würde - und zwar ohne Umwege.
    Das engte das Gebiet, in dem sich eine Suche lohnte, auf einen relativ schmalen Korridor ein.
    Die Planta funkte nach Torumonera zurück, daß alle Raumschiffe der Hangayansassi, die sich in der Nähe des betreffenden Raumkorridors befanden, ihre Ortung spielen lassen und nach einem 100-Meter-Trimaran karaponidischer Konstruktion suchen und Ellert gefangennehmen sollten, falls er sich an Bord befände.
    Da sich alle Mitglieder der Hangayansassi immer und überall gegenseitig unterstützt hatten, wo das nur möglich gewesen war, durfte sie auch mit voller Unterstützung für ihre Suche nach dem Galaktiker rechnen.
    Sie ließ das Raumschiff Ghy-Trunhs unbehelligt. Es war abgesichert, so daß sie sich nur mit einer Sprengung Zugang hätte verschaffen können. Das jedoch wäre von der Positronik Moya-Dans registriert und an alle Niederlassungen der Mamositu gefunkt worden - und sie hätte nie wieder Geschäfte mit Mamositu machen können.
    Das aber konnte sie sich nicht leisten.
    Außerdem hatte Ghy-Trunh ohnehin keine Aussicht, jemals wieder nach Guhir zurückzukehren, denn er saß auf oder in Llokkaran fest, was immer das für eine Welt oder ein Stützpunkt war. Für sie war nur Ernst Ellert wichtig
     
    8.
     
    Als die TAUO-RHI nach dem vorläufig letzten Überlichtmanöver in den Normalraum zurückfiel, befand sie sich in einer sternenarmen Zone der Peripherie von Hangay.
    Ernst Ellert atmete auf.
    Endlich lag das gefährliche, von Kriegen durchzogene und von Piraten wimmelnde Gebiet namens Hangay hinter ihm. Die vor ihm liegende Strecke war zwar viel länger als die, die er innerhalb der aus Tarkan stammenden Galaxis zurückgelegt hatte, aber wenigstens war es unwahrscheinlich, daß er auf ihr Hauri oder Kartanin begegnete und abermals in Gefangenschaft geriet.
    Er schaltete den Hauptbildschirm der Außenbeobachtung auf kleinsten Ausschnitt und maximale Vergrößerung, um das Ziel sehen zu können. Es war jedoch nicht so einfach, die Lichtwellen einzufangen, die von dort bis nach Hangay fast zwei Millionen Jahre brauchten. Zuerst bekam er ein Objekt herein, das er nach Auswertung aller Daten und der Rechenhilfe des Bordsyntrons als das Fornax-System identifizierte. Erst nach peinlich genauer Korrektur der Ausrichtung der Antennenfelder erschien das ersehnte Abbild auf dem Hauptbildschirm.
    Die Milchstraße, gegen die „Blickrichtung" der Antennenfelder um rund 16 Grad geneigt, so daß sie auf dem Hauptbildschirm ungefähr so zu sehen war wie die Andromeda-Galaxis von den Antennenfeldern eines terranischen Observatoriums.
    Ellerts Augen wurden feucht.
    Er überlegte, welche Zustände derzeit in der Milchstraße herrschen mochten. Davon verriet das Abbild nichts. Es verriet nicht einmal, ob die Milchstraße überhaupt noch existierte, denn es zeigte nur, wie diese Sterneninsel vor exakt 1
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