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1474 - Der Schnitter

1474 - Der Schnitter

Titel: 1474 - Der Schnitter
Autoren: Jason Dark
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wie kommen wir an sie heran?« murmelte Dagmar.
    »Es war keine Adresse angegeben. Mama Rosa hält sich da schon recht bedeckt. Aber es tauchte immer wieder der Hinweis auf diesen Schnitter auf.«
    Harry schüttelte den Kopf und drehte sich auf seinem Stuhl zu mir um. »Wer ist das, verdammt?«
    »Keine Ahnung«, sagte Dagmar.
    »Und was meinst du, John?«
    »Es kann der Tod sein.«
    »Bitte?«
    »Ja, der Tod. Der Mann mit der Sense, der auch Schnitter genannt wird. Das stammt aus dem Volksmund und…«
    »John hat recht!« rief Dagmar. »Der Tod wird auch der Schnitter genannt. Der Schnitter ist der Tod.«
    »Und den finden wir bei Mama Rosa – oder?«
    »Du kannst es so sehen, Harry.«
    »Okay, aber es gibt leider keinen Link zum Schnitter, und bei Tod will ich es erst gar nicht versuchen.«
    »Perfekt wäre es, wenn Mama Rosa eine eigene Homepage im Internet hätte«, sagte Dagmar, »obwohl Voodoo und Internet eigentlich nicht zueinander passen.«
    »Da werden wir kein Glück haben. Wir müssen nach Paris und uns selbst auf die Suche machen.«
    Da war uns klar. Aber mir passte das nicht. Diese Mama Rosa zu finden war sicherlich nicht einfach. Ich wusste leider auch nicht, was hinter ihr steckte, aber der Begriff Schnitter wollte mir nicht mehr aus dem Kopf. Mama Rosa und der Tod, war das die Lösung?
    »Worüber denkst du nach, John?«
    Ich schaute Harry nachdenklich an. »Manchmal sind persönliche Beziehungen besser. Ich könnte mit den Kollegen in Paris reden. Möglicherweise wissen sie mehr über Mama Rosa und den Schnitter.«
    »Ja, das ist eine gute Idee.«
    »Nur sollte mir jemand den Weg ebnen.«
    »Sir James?«
    »Genau.«
    Harry deutete auf ein Telefon. »Dann ruf ihn bitte an…«
    ***
    Sandrine Perrot hatte inzwischen die Namen der beiden Leibwächter erfahren, die mit ihr im Wagen saßen.
    Einer hieß Toto, der andere Gomo. Es waren Zwillinge und stammten, ebenso wie Mama Rosa, aus dem Senegal. Dort waren sie von der Frau gefunden worden, nachdem man sie ausgesetzt hatte.
    Mama Rosa hatte sich um sie gekümmert und sie auch mit nach Nizza genommen, wo sie weiterhin unter ihrem Schutz standen und sie dann, als sie erwachsen waren, selbst schützten. Sie waren die perfekten Leibwächter und würden für Mama Rosa mitten durch die Hölle gehen.
    Gomo fuhr. Toto saß auf der Rückbank neben Sandrine. Hin und wieder, wenn der Mercedes schaukelte, wurde Totos Körper gegen sie gedrückt. Dann spürte sie die Muskeln unter dem Stoff der Jacke.
    Beide Männer waren die reinen Kampfmaschinen.
    Mama Rosa hockte wie ein dicker Frosch auf dem Beifahrersitz.
    Hin und wieder schnaufte sie, dann lachte sie mal auf und sagte, wie froh sie wäre, Sandrine gefunden zu haben.
    »Du bist genau die Person, die ich mir als meine Nachfolgerin heranziehen kann. Ich habe es gespürt. Unsere Wellen laufen auf einer Frequenz. So haben wir uns begegnen müssen. Auch dich hat man ausgestoßen, und das Gleiche ist mir passiert. Aber wir lassen uns nicht fertigmachen, das kann ich dir schwören. Wir schlagen zurück, und wir werden sehr bald eine große Macht im Hintergrund sein.«
    »Ja, das will ich. Meine Kindheit und auch meine Jugend waren einfach zu schlimm.«
    »Es wird sich ändern.«
    Das Innere des Fahrzeugs war gut klimatisiert. So machte ihnen die Hitze nichts aus auf der Fahrt in den Norden. Die Küste interessierte sie nicht mehr, sie wollten so schnell wie möglich Paris erreichen, und das noch am selben Tag.
    »Aber da waren die beiden Männer und die Frau«, fing Sandrine wieder an. »Sie wollten zu mir. Sie wussten Bescheid, wer Garnier umgebracht und die anderen verletzt hat.«
    »Das denke ich auch.«
    »Was?«
    »Dass die Männer zu dir wollten, meine junge Freundin. Wir dürfen sie nicht unterschätzen. Ich habe gespürt, dass von dem Blonden etwas ausging, das meine Haut hat kalt werden lassen. Dieser Mann ist nicht ungefährlich. Wären wir allein gewesen, hätte ich ihn getötet, aber es waren leider zu viele Zuschauer anwesend. Das Gift hat nur dafür gesorgt, dass er für einige Zeit ausgeschaltet wurde.«
    »Glaubst du, dass man uns verfolgen wird?«
    »Wir müssen damit rechnen.«
    »Und dann?«
    Mama Rosa lachte. »Werden sie vernichtet. Ich kann es auch anders sagen. Eigentlich sind sie schon jetzt so gut wie tot, sollten sie nach Paris kommen.«
    »Wirst du Figuren von ihnen schnitzen?«
    »Nein, das brauche ich nicht.«
    »Soll ich dann…?«
    Mama Rosa schüttelte den Kopf. Dabei entstanden Falten
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