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1474 - Der Schnitter

1474 - Der Schnitter

Titel: 1474 - Der Schnitter
Autoren: Jason Dark
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nicht interessiert.«
    Dagmar zog eine Nadel hervor. Nichts passierte. Der Bär war wohl nur ein Übungsgegenstand gewesen und eine Erinnerung an die Kindheit, wie uns Pauline erklärte und danach davon sprach, dass sie den Rucksack vermisste.
    »War er wichtig?«
    Sie nickte Harry Stahl zu. »Ja, für Sandrine schon. In ihm verwahrte sie ihre Heiligtümer.«
    »Und worum handelte es sich dabei?«
    »Um Puppen. Um selbst geschnitzte Puppen. Das habe ich zufällig erlebt.«
    »Hatten sie Gesichter, die Sie kannten?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Wir brauchten nicht weiter zu fragen. Harry hatte eine Puppe gefunden, deren Aussehen mit dem jungen Mann übereinstimmte, der in der vergangenen Nacht auf dem Marktplatz durch den Voodoo-Zauber so schwer verletzt worden war.
    Weitere Dinge, die uns hätten helfen können, fanden wir nicht.
    Und auch Pauline Perrot hob nur die Schultern, weil sie einfach zu wenig wusste. Aber sie hatte noch eine Frage, und die stellte sie Dagmar Hansen.
    »Ich – ähm – ich habe daran gedacht, dass Sandrine eingesperrt wird. Und wenn das zutreffen würde, was würde dann mit ihr geschehen? Können Sie das sagen?«
    »Nein, nicht genau. Aber Sie dürfen nicht vergessen, dass Ihre Tochter eine Mörderin ist, auch wenn es wohl schwer fällt, das zu beweisen. Aber wir waren dabei, als Pierre Garnier starb, und das hat nicht eben appetitlich ausgesehen.«
    »Ja, ich hörte davon. Entschuldigen Sie.« Madame Perrot drehte sich von der Tür weg und fing an zu weinen. Schluchzend lief sie dann die Treppe hinunter.
    Wir standen da und schauten uns an. Eigentlich mussten wir der Frau dankbar sein, denn ihre Medizin hatte gewirkt. Keiner von uns klagte noch über seinen Zustand.
    Dagmar klatschte in die Hände. »Und damit wäre unser Urlaub beendet.«
    »Willst du zurück nach Deutschland fahren?«
    »Nein.« Sie lächelte. »Nicht nach Deutschland. Ich dachte mir, dass wir noch etwas im Land bleiben. Wir sollten allerdings die Stadt wechseln.«
    »Paris«, sagte Harry.
    »Was sonst…?«
    ***
    Die französische Hauptstadt war zwar unser Ziel, aber so schnell lief das alles nicht. Zuvor wollten wir noch einiges regeln, und zwar hier im Ort.
    Wir gingen zurück zum Hotel. Dort schaute man uns mit großen Augen an, denn es hatte sich bereits herumgesprochen, dass etwas passiert war, an dem wir beteiligt waren.
    Genaues wusste man nicht, und der Hotelbesitzer, Albert Noir, war natürlich neugierig.
    »Machen Sie sich keine Gedanken«, sagte Harry, »uns geht es gut.«
    »Kann ich trotzdem etwas für Sie tun?«
    »Ja, Monsieur. Sie können uns einen Gefallen tun, indem Sie uns ins Internet lassen.«
    »Bitte, das ist kein Problem. Kommen Sie in mein Büro.«
    »Danke.«
    Der Raum lag im hinteren Teil des Hotels und war recht ordentlich aufgeräumt. Durch ein großes Fenster fiel der Blick in einen üppig blühenden Garten, für den wir allerdings keinen Blick hatten.
    Uns ging es um den PC, vor dem der Hotelier noch einige Papiere wegräumte, damit wir ungestört sitzen konnten.
    »Bitte, ich lasse Sie dann allein«, sagte er, nachdem er den PC eingeschaltet und seinen Server aufgerufen hatte.
    »Danke, das ist sehr nett.« Dagmar lächelte ihm zu.
    Zu dritt schauten wir auf den Bildschirm. Den Computer bediente Harry Stahl. Über eine bekannte Suchmaschine gab er den Namen »Mama Rosa« ein und wurde auch fündig. Zu sehr fündig, wie wir anhand der Begriffe ablasen.
    Es gab wirklich zahlreiche Mama Rosas. Aber wir schränkten die Suche ein. Lokale mit diesem Namen interessierten uns nicht. Es war auch wichtig, sich auf Frankreich zu konzentrieren, und da sah die Sache schon besser aus.
    Zwar entdecken wir auch dort einige Mama Rosas, aber eine Seite war besonders interessant.
    »Das kann es sein«, sagte Harry.
    Wir schauten auf den Schirm. In einem Feld tauchte der Name auf, und zugleich war ein Foto zu sehen. Es war der Kopf der schwarzen Frau, die wir hier gesehen hatten.
    »Aha.« Harry atmete tief durch. »Jetzt bin ich gespannt, was sie uns zu bieten hat.«
    Der nächste Link brachte uns auf eine neue Seite. Mama Rosa war eine Frau, die Hilfe in jeder Lebenslage anbot. Sie wies auf ihre ungewöhnlichen Methoden hin, die nicht erklärt waren, aber darauf zielten, dass altes Wissen neu verpackt wurde. Einige Male tauchte auch der Begriff »Schnitter« auf, mit dem wir allerdings nicht viel anfangen konnten. Es gab zudem keinen Link, der uns etwas mehr über diese Person hätte sagen können.
    »Und
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