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1474 - Das Supremkommando

Titel: 1474 - Das Supremkommando
Autoren: Unbekannt
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cantarischen Angreifern vernichtet werden. Aber es gab dort nur ein paar robotische Einrichtungen. Eine Standortbesatzung, die sich aus organischen Wesen zusammensetzte, existierte seines Wissens nicht.
    Den Widdem würde durch den Verlust des Stützpunkts kein allzu großer Schaden entstehen. Achthaben mußte man allerdings darauf, daß den Cantaro, wenn sie ausreichend behutsam vorgingen, auf Paolamon Daten in die Hände fallen würden, die auf andere, wichtigere WMder-Stützpunkte verwiesen.
    In der Gewißheit, auf Dokhs Behandlung angemessen reagiert und sich seinem Ziel um einen weiteren, wichtigen Schritt genähert zu haben, schlief Pedrass Foch beruhigt ein. Er hatte seit über 50 Stunden kein Auge mehr zutun dürfen. Diese Ruhe stand ihm zu. Er hatte sie sich verdient.
    Hätte er gewußt, was sich mittlerweile im Raumsektor Karim-4 abspielte, so wäre seine Gelassenheit wahrscheinlich weniger vollkommen gewesen. Das Supremkommando hatte einen aus acht Raumschiffen bestehenden Patrouillen-Verband, der auf dem Eisplaneten Quering stationiert war, zum Angriff auf Paolamon beordert. Quering war 175 Lichtjahre vom Karim-4-Sektor entfernt. Der Flug hatte, Start- und Bremsmanöver mitgerechnet, etwas mehr als eine Stunde gedauert. Aus der sicheren Schußentfernung von fünf Lichtsekunden hatten die acht Kampfschiffe das Feuer auf den Stützpunkt der Widder eröffnet.
    Und dann war die Hölle losgebrochen. Nach Pedrass Fochs Informationen war die Anlage auf Paolamon nahezu unbefestigt. Es handelte sich im Grund genommen um eine Relaisstation, auf der Nachrichten abgesetzt und technische Ausrüstungen gewechselt werden konnten. Aber Fochs Informationen waren ein paar Monate alt, und in der Zwischenzeit hatte sich die Organisation WIDDER offenbar ein paar zusätzliche Gedanken bezüglich der Wichtigkeit des Stützpunkts Paolamon gemacht uhd nicht nur eine kräftige Besatzung, sondern auch modernstes militärisches Gerät dort stationiert. Die ersten Schüsse hatten sich kaum aus den Geschützen der angreifenden Cantaro gelöst, da hüllte sich der Planet in ein hochenergetisches Schirmfeld, und yon den beiden Monden stiegen wie Homissenschwärme insgesamt 200 Raumjäger auf. So schnell konnten die cantarischen Bordcomputer gar nicht reagieren, da lagen die acht Schiffe schon im Kreuzfeuer der Verteidiger. Innerhalb von 30 Sekunden vergingen sechs Cantaro-Einheiten im Nuklearfeuer der Transformkanonen. Zwei Schiffen gelang, nachdem sie bereits mehrere quasikritische Treffer eingesteckt hatten, im letzten Augenblick die Flucht. Sie verschwanden im Hyperraum, kamen an wahllos definierten Punkten wieder zum Vorschein und reparierten die ärgsten Schäden, bevor sie den Flug riach Quering fortsetzten.
    Unterwegs informierten sie das Hauptquartier des Sektors Nordost über den Fehlschlag des Unternehmens. Auf dem Weg über seine Informationsquell'e erhielt Daarshol kurze Zeit später Bescheid, was sich über Paolamon abgespielt hatte. Er wußte nicht recht, ob er sich darüber freuen oder deswegen Angst haben sollte. Er hatte jetzt das Recht, den gefangenen Terraner hinrichten zu lassen, denn er hatte offensichtlich falsche Informationen geliefert. Mit anderen Worten: Pedrass Foch würde niemals etwas über die Vorgänge auf Phönix aussagen können.
    Andererseits war Daarshol selbst derjenige, der die verräterischen Daten ans Supremkommando weitergeleitet hatte. Würde man ihm dort abnehmen, daß er in gutem Glauben gehandelt hatte, oder hatte er mit dem Vorwurf zu rechnen, daß er ohne ausreichende Sorgfalt vorgegangen wäre, indem er die Aussagen des Gefangenen kritiklos akzeptierte?
    Wie dem auch sein mochte: Daarshol blieb jetzt keine Wahl mehr. Selbst wenn er kein eigenes Interesse an Pedrass Fochs Tod gehabt hätte: Man würde höhererseits nie verstehen, warum er den Gefangenen für seinen Verrat nicht sofort zur Rechenschaft zog - und „zur Rechenschaft ziehen" bedeutete bei den Cantaro den Tod.
    Er erteilte Dokh den entsprechenden Befehl. Der gefangene Terraner war wegen seiner verräterischen Angaben dazu verurteilt, nicht mehr gesehen zu werden. Ein solches Urteil lag durchaus in Daarshols Machtbefugnis. Auf einem Stützpunkt der cantarischen Streitkräfte vertrat der Standortkommandant alle drei Zweige der Regierungsgewalt in Personalunion.
    Aufgrund der Schaltung, die Pripoch an seinem Medo-Roboter vorgenommen hatte, war der Chefmediker über den Befehl, den der Kommandant Dokh erteilt hatte, sofort
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