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1474 - Das Supremkommando

Titel: 1474 - Das Supremkommando
Autoren: Unbekannt
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Kommandokomplex bedenkenlos erteilt. Aber Foch war noch immer weit davon entfernt, völlig wiederherstellt zu sein. Sein Kreislauf wies Unregelmäßigkeiten auf. Seine Wunden fuhren fort zu nässen. Er hatte Schwierigkeiten mit der Hämoglobinversorgung. Man konnte ihn im Augenblick noch nicht allein lassen. Dokh mußte ihn zu Daarshol begleiten und über ihn wachen.
    Das war es, was Pripoch nicht verstand.
    Er begann, für denkbar zu halten, daß der Gefangene über Möglichkeiten verfügte, den Zustand seines Körpers zu regulieren, und daß er sich der Therapie zumindest teilweise widersetzt hatte. Es mochte hier etwas im Gange sein, woraus Gefahr für den Stützpunkt Nirva erwuchs, vielleicht sogar für den hohen Besucher, den Pripoch sich mittlerweile, in Ermangelung einschlägiger Information, als Mitglied des Supremkornmandos vorsteüte.
    Pripochs Ehrgeiz rührte sich von neuem.
    Er würde Dokh so herrichten, daß er ihm Auskunft über jede Bewegung des Gefangenen erteilte. Pedrass Foch würde keine Gelegenheit erhalten, seine Pläne - wie sie auch immer beschaffen sein mochten - zu verwirklichen. Und zum Schluß stand er, Pripoch, als der Held da, der als einziger erkannt hatte, wie gefährlich der Terraner in Wirklichkeit war.
    Deswegen dauerte es ein wenig länger, bis Pedrass Foch in den Zentralen Kommandokomplex überführt wurde. Dokh so zu programmieren, daß er neben seiner Tätigkeit als Medo-Spezialist beständig Informationen übertragen konnte, erforderte einige Mühe. Daarshol sollte von der zusätzlichen Funktion des Roboters nichts wissen. Dabei war der Standortkommandant ein Experte auf allen Gebieten der Kybernetik und als solcher nicht leicht hinters Licht zu führen.
    Hinter dem westlichen Teil des Ringes von Bergen, der den cantarischen Stützpunkt umgab, war die Sonne längst gesunken, als der Terraner zum Kommandokomplex gebracht wurde. Er bewegte sich aus eigener Kraft, aber Dokh hielt sich stets in seiner Nähe, als sei von einer Sekunde zur andern zu befürchten, daß der nur unvollständige Geheilte wieder umfiele. Für Pedrass Foch war ein bequemes, nach terranischem Geschmack ausgestattetes Zimmer hergerichtet worden. Es lag in unmittelbarer Nähe der Unterkunft des Standortkommandanten. Daarshol war zugegen, als Dokh den Gefangenen anlieferte. In seiner Begleitung befanden sich mehrere Roboter, die aufgrund ihrer Konstruktion leicht als medotechnische Spezialgeräte zu erkennen waren. „Du kannst gehen", sagte Daarshol zu Dokh. „Deine Dienste werden nicht mehr gebraucht. Ich habe meine eigenen Spezialisten."
    „Gestatte, daß ich dir widerspreche, hoher Herr", antwortete Dokh. „Ich bin auf die Körperphysik und die Körperchemie des Gefangenen eingespielt wie kein anderer. Keiner von deinen Robotern könnte ihn angemessen betreuen. Es bestünde die Gefahr, daß er dir unter den Händen stirbt. Er ist schwerer verletzt - und vor allen Dingen schwieriger zu behandeln -, als wir es uns bisher vorgestellt haben."
    Daarshol reagierte verwundert. „Du schlägst mir vor, daß ich dir allein die Fürsorge für den Terraner übertragen soll?" erkundigte er sich. „Das ist die Empfehlung meines Herrn Pripoch, hoher Herr", sagte der Roboter.
    Daarshol war nachdenklich geworden. Wenn Pripoch eine solche Anweisung erteilte/dann wußte er, was er tat - iri zweierlei Hinsicht, vermutete der Standortkommandant. Erstens erforderte die Behandlung des schwerverletzten Terraners wohl tatsächlich einen in Humanmedizin erfahrenen Medo-Spezialisten, und zweitens - dieser Verdacht entstand spontan - hatte Pripoch mit dem Gefangenen eigene Pläne. Es schien sinnvoll, den Chefmediker wenigstens für den Augenblick gewähren zu lassen. Für Daarshol war nur eines wichtig: ein Gefangener, dem er Informationen entlocken konnte. „Ich erlaube dir zu tun, was Pripoch dir aufgetragen hat", sagte Daarshol. „Aber es ist klar, daß du von jetzt an mir direkt verantwortlich bist."
    „Das ist klar, hoher Herr", antwortete Dokh.
    Pedrass Foch bezog seine Unterkunft und bemerkte bald, daß Dokh von irgend jemandem, wahrscheinlich Pripoch, den Auftrag erhalten hatte, ständig in seiner Nähe zu sein. Es fiel ihm nicht schwer, den Zusammenhang zu erkennen. Pripoch war weiterhin daran interessiert, den Gefangenen als Übeltäter zu entlarven. Dokh war beauftragt - beziehungsweise darauf programmiert worden -, die entsprechenden Informationen zu sammeln und sie Pripoch zu übermitteln.
    Mit Hilfe des Programms,
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