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1474 - Das Supremkommando

Titel: 1474 - Das Supremkommando
Autoren: Unbekannt
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gegeben hatte, binnen einer Sekunde. Pripoch brauchte sich um die Angelegenheit nicht weiter zu kümmern. Dokh würde dafür sorgen, daß der Gefangene in kürzester Zeit wiederherstellt und verhörfähig war.
    Pedrass Foch hatte mit einer solchen Entwicklung gerechnet. Sie gehörte zu seinem Plan. Aber als er zum zweitenmal innerhalb so kurzer Zeit aus dem Tank geholt wurde, stellte er sich unwissend und neugierig. „Sprichst du Interkosmo?" erkundigte er sich bei dem Roboter, der ihn mitsamt Polster auf den Behandlungstisch gebettet hatte. „Ich spreche alle geläufigen Sprachen der Milchstraße", lautete die Antwort. „Hast du einen Namen?" fragte Foch weiter. „Man nennt mich Dokh."
    „Gut, Dokh. Was hast du mit mir vor?"
    „Ich soll dich heilen."
    „Es war aber auch höchste Zeit", sagte Pedrass Foch und gab sich den Anschein eines zufriedenen Patienten, dem endlich zuteil wurde, was ihm schon seit langer Zeit zustand.
    In Wirklichkeit war er fieberhaft beschäftigt. Er durfte sich auf keinen Fall zur Gänze rekonstituieren lassen. Es hatte ihn erhebliche Mühe gekostet, Dokh mit einem neuen Programm zu laden. Er brauchte den Robot als Helfer. Wenn er sich von Dokhs Therapie völlig wiederherstellen ließ, dann gab es keinen Anlaß mehr, ihm einen Medo-Roboter beizuordnen.
    Dokh war durch die Umprogrammierung so hergerichtet, daß er im Normalzustand nicht wußte, wer sein neuer Herr war. Es bedurfte eines Kodesignals, um gewisse Teile des neuen Programms zu aktivieren.
    Im Augenblick agierte der Roboter als gewissenhafter Befehlsempfänger des Chefmedikers Pripoch. In dieser Verhaltensweise durfte Foch ihn nicht beirren. Er war sicher, daß Pripoch die Handlungen des Medo-Roboters und den Fortschritt der Therapie aufmerksam verfolgte.
    Die Mikromechanismen in Pedrass Fochs Körper traten in Tätigkeit. Sie widersetzten sich - so sah es aus - der Behandlung, die Dokh dem Verwundeten angedeihen ließ. In Wirklichkeit erzeugten sie nur Scheinsymptome, die darauf hinwiesen, daß die Therapie nicht zu 100 Prozent wirksam war. „Du bist ärger verletzt, als man bisher angehommen hat", sagte Dokh, nachdem er Pedrass Foch mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln eine halbe Stunde lang behandelt hatte. „Ich fühle mich aber schon wesentlich besser", erklärte Foch. „Was geschieht mit mir, wenn ich wiederhergestellt bin?"
    „Daarshol hat nach dir verlangt", antwortete Dokh.
    Pedrass Foch konnte sich mühelos ausmalen, warum der Standortkommandant ihn geheilt sehen wollte.
    Daarshol und Foch waren alte Bekannte. Daarshol wußte, daß Foch in der Organisation der Freihändler eine bedeutende Rolle gespielt hatte. Er sah in dem Terraner einen Informationsträger. Er wollte aus ihm herausholen, was er an Wissen besaß.
    Auch das gehörte zu Pedrass Fochs Plan. Er brauchte eine Gelegenheit, sich wichtig zu machen. Er würde Daarshol einen Teil dessen, was er wußte, verraten - unter Bedingungen, die den Anschein erwecken mußten, als hätte er keine andere Wahl. Daarshol würde die Information, die er von seinem Gefangenen erhalten hatte, aus Supremkommando weiterleiten.
    Und eines Tages würde das Supremkommando erkennen, daß es vorteilhaft wäre, sich den Gefangenen zur weiteren Befragung vorftihren zu lassen. Darauf zielte Pedrass Fochs Plan ab. Er wollte das Supremkommando inspizieren. Er wollte wissen, wie das höchste Kommandoniveau der Cantaro funktiortierte. In der Maske des Gefangenen würde er sich in den Kreis der obersten Befehlshaber schleichen und erfahren, wie sie sich von den Herren der Straßen lenken ließen.
    Harun al Rashid kam ihm in den Sinn. „Besser wirst du mich im Augenblick nicht heilen können", sagte er zu Dpkh. „Wenn Daarshol mich sehen will, bin ich bereit. Aber du mußt bei mir bleiben."
    Pripoch sah die Aufzeichnungen, die ihm vpn Dokh übermittelt worden waren, mit größter Aufmerksamkeit durch. Es beeindruckte ihn, daß sich der Körper des Gefangenen der Therapie, die ihm zuteil geworden war, so beharrlich widersetzt hatte.
    Die cantarische Medotechnik kannte den Menschen terranischer Herkunft recht genau und wußte mit ihm umzugehen. Dokh war, wie er unter Beweis gestellt hatte, ein Experte auf diesem Gebiet. Und dennoch war es ihm nicht gelungen, den Verwundeten völlig wiederherzustellen.
    Das machte Pripoch stutzig.
    Pedrass Foch war verhörfähig. Deswegen hatte Pripoch auf Dokhs Anfrage hin die Genehmigung zur Überstellung des Gefangenen in den Zentralen
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