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147 - Cardia, die Seelenlose

147 - Cardia, die Seelenlose

Titel: 147 - Cardia, die Seelenlose
Autoren: A.F.Morland
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Verschütteten am Ende noch die Rübe ein! Jetzt wird ganz vorsichtig geschaufelt, und den Rest befördern wir mit unseren Patschhändchen zur Seite.«
    »Du nennst deine Klodeckel Patschhändchen?« fragte der Mann neben Pattman grinsend.
    »Klar. Soll ich dir eine kleben, damit du hörst, wie schön das patscht?«
    Mit vorbildlichem Eifer waren alle bei der Sache. Sie räumten Mörtel, Asche, Ziegel und Schutt beiseite, und kurz darauf hatten sie ein häßliches, rußverschmiertes Gesicht vor sich.
    Einen Gnom. Ein Wesen, nicht von dieser Welt.
    »Wie heißen Sie?« fragte Mickey Pattman den Kleinen.
    Und der antwortete: »Cruv!«
    ***
    Shrogg, der Weise aus der Silberwelt, wäre für meinen Freúnd die Lösung seines Problems gewesen, doch die Silberwelt existierte nicht mehr, und wahrscheinlich war mit all den anderen Bewohnern auch er umgekommen.
    Asmodis hatte einen Höllensturm geschickt. Man behauptete, daß der Fürst der Finsternis nie wieder zu einer so verheerenden Tat fähig gewesen sei.
    Ich legte mich diesbezüglich nicht fest. Erstens kannte ich Asmodis nicht so gut, und zweitens hatte ich bei unseren sporadischen Begegnungen deutlich gespürt, daß der Höllenfürst ein äußerst starker Feind war, den man nicht unterschätzen durfte.
    Er hätte sich nicht schon so lange an der Spitze der höllischen Heerscharen gehalten, wenn er nicht stärker oder klüger oder listiger oder tapferer als all das andere Höllengeschmeiß gewesen wäre.
    Der einzige, der ihm hätte gefährlich werden können, war sein Sohn Loxagon, aber mit dem hatte er sich arrangiert, und dieses Arrangement schien zur Zeit gut zu funktionieren.
    Asmodis war klug genug gewesen, einen Teil seiner Macht an Loxagon abzugeben. Früher wollte der Teufelssohn die ganze Macht haben. Vermutlich wollte er das immer noch, aber er traf zur Zeit keine Anstalten, den Versuch zu wagen, sie an sich zu reißen. Er gab sich mit dem zufrieden, was ihm der Teufel in die Hände legte - vorläufig jedenfalls.
    Ich wurde aus meinen Überlegungen gerissen, als Metal nach Hause kam. Lange Zeit hatten wir nicht gewußt, daß der junge Silberdämon Mr. Silvers Sohn war.
    Cuca, seine Mutter, hatte dieses Geheimnis für sich behalten. Erst als Mr. Silver seinen Sohn töten wollte (Metal war damals unser Todfeind gewesen), hatte die Hexe Cuca nicht länger geschwiegen.
    Danach hatte Metal nicht sofort die Seiten gewechselt; dazu konnte er sich nicht so rasch entschließen, schließlich war er bis dahin ein Höllenstreiter gewesen.
    Er versprach, sich neutral zu verhalten, sich weder für die gute noch für die böse Seite zu verwenden. Wir waren einstweilen damit zufrieden gewesen, aber insgeheim hatten wir gehofft, daß der junge Silberdämon bald seinen Neutralitätsstatus aufgeben würde.
    Als es Mr. Silver schlecht ging, wußte Metal plötzlich, wohin er gehörte. Er machte den entscheidenden Schritt, und seither konnten wir auf diesen starken Kämpfer zählen.
    Er hatte große Ähnlichkeit mit seinem Vater. Nur eines unterschied ihn von Mr. Silver: das gewellte Haar. Das Haar des Ex-Dämons war nämlich glatt.
    Auch Metal hatte alles versucht, um seinem Vater zu helfen, wieder zu Kräften zu kommen. Er war ebenso gescheitert wie Roxane. Ihnen kam es so vor, als wären sie in eine Sackgasse geraten. Beide sahen sich außerstande, noch irgend etwas für Mr. Silver zu tun.
    Metal setzte sich zu uns. Wir sprachen noch einmal von Shrogg, dem Weisen. Metal hatte ihn nie getroffen, aber ihm war dieser Name nicht unbekannt.
    »Shrogg hätte dir geholfen, Vater«, sagte Metal überzeugt, und seine silbernen Augenbrauen zogen sich zusammen.
    Der Ex-Dämon zuckte seufzend mit den Schultern. »Shrogg ist leider unwiederbringliche Vergangenheit.«
    »Man müßte das Rad der Zeit zurückdrehen können«, sagte Metal.
    »Dazu sind wir nicht in der Lage«, sagte Mr. Silver bedauernd.
    »Du darfst nicht resignieren, Vater. Warst du es nicht, der mich lehrte, daß es für jedes Problem eine Lösung gibt? Manchmal sieht man sie nur nicht.«
    »Vielleicht war ich zu optimistisch, als ich das sagte, Metal. Vielleicht gibt es nicht für jedes Problem eine Lösung.«
    »He«, warf ich ein, »diese Moll-Töne bin ich von dir nicht gewöhnt, Silver! Wo bleibt dein positives Denken?«
    »Hat es einen Sinn, sich selbst zu belügen, Tony?« fragte der Ex-Dämon. »Man kann anderen etwas vormachen, aber niemals sich selbst.«
    Ich wußte, was Mr. Silver befürchtete. Die Hölle hatte
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