Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
147 - Cardia, die Seelenlose

147 - Cardia, die Seelenlose

Titel: 147 - Cardia, die Seelenlose
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
Höllenmädchen gekämpft, das imstande gewesen war, sich in ein Echsenungeheuer zu verwandeln.
    Als ich das Scheusal schwer verletzte, wollte es mich mit in den Tod nehmen. Es löste eine mörderische Explosion aus, der jedoch nicht ich, sondern Cruv zum Opfer fiel.
    Wir alle hatten den Gnom von der Prä-Welt Coor sehr gern gehabt. Es würde lange dauern, bis wir diesen schmerzlichen Verlust überwunden hatten.
    Cardia sagte, wir könnten ihr und ihrem dürren Begleiter trauen. »Wir sind hier, um Hilfe zu erflehen«, erklärte die Hellseherin, und sie machte dabei einen so unglücklichen Eindruck, daß mein Mißtrauen dahinschmolz wie Schnee in der Märzsonne.
    Wir begaben uns in den Living-room, und Cardia verblüffte uns, indem sie Roxane und Metal mit ihren Namen ansprach. Sie wußte auch, wer ich war.
    Wieder betonten sie, daß sie friedliebende Reisende wären, und allmählich glaubten wir ihnen. Ich entschuldigte mich wegen des anfänglichen Mißtrauens.
    Cardia nickte verständnisvoll. »Ihr müßt sehr vorsichtig sein, seit Mr. Silver seine dämonischen Kräfte nicht mehr zur Verfügung stehen. Es war Yora, die Totenpriesterin, nicht wahr?«
    »Woher weißt du so gut über uns Bescheid?« wollte ich wissen.
    »Meine Zauberkugel verriet mir sehr viel über euch«, sagte Cardia. »Ihr seid erklärte Feinde der Hölle, bekämpft das Böse, wo immer es auftaucht. Manche eurer Siege über die schwarze Macht waren geradezu spektakulär.«
    Ich fand, daß sie damit ein bißchen übertrieb. Wir hatten einige Triumphe errungen, auf die wir stolz sein konnten, aber ich wäre nicht so vermessen gewesen, sie spektakulär zu nennen.
    »Wir tun, was wir können«, sagte Mr. Silver bescheiden.
    »In letzter Zeit kannst du nicht mehr allzuviel«, sagte Cardia.
    »Das ist leider wahr«, gab der Ex-Dämon zu. »Seit mich Yoras Seelendolch getroffen hat, laufe ich vergeblich hinter meinen Kräften her.«
    »Du brauchst Hilfe«, sagte Cardia. »Und ich brauche ebenfalls Hilfe.« Vielleicht erweckt es einen bösartigen Eindruck, aber ich dachte in diesem Moment: Will sie Mr. Silver ein Bündnis anbieten? Was bringt es, wenn sich zwei Verlierer zusammenschließen?
    Es war nicht überheblich, wenn ich Mr. Silver zur Zeit zu den Verlierern zählte. Wir hatten gesehen, was ihm unsere Feinde alles antun konnten, ohne daß er es schaffte, sich wirksam dagegen zu wehren.
    »Ihr könnt mir helfen«, behauptete Cardia, »und ich kann euch helfen.«
    »Was sollen wir für dich tun?« fragte Metal.
    Cardias schönes Gesicht verdüsterte sich. Die Hellseherin senkte traurig den Blick und sagte kein Wort. Ein tiefer Schmerz schien sie zu quälen.
    Cnahl räusperte sich, und unsere Blicke richteten sich auf ihn. Er übernahm es, uns zu informieren. Zunächst sprach er über seine Person.
    »Ich war ein einsamer, freudloser Wanderer, bevor ich Cardia begegnete«, erzählte er. »Wir Reisende sind ruhelose Wesen, halten es nie lange an einem Ort aus. Eine geheimnisvolle Kraft, die sich in jedem von uns befindet, treibt uns unermüdlich weiter. Ich habe schon viele Dimensionen gesehen, und viele liegen noch vor mir. Auf eurer Welt ist es nicht ganz so gefährlich wie anderswo, aber auch hier gibt es Fußangeln, Fangeisen und Fallstricke. Um all diesen Gefahren besser begegnen zu können, haben wir uns zusammengeschlossen. Immerwährende Freundschaft haben wir einander geschworen, und ich werde dieses Wort ebensowenig brechen wie Cardia. Wir wollen zusammenbleiben, solange wir leben.«
    »Angenommen, Cardia findet einen jüngeren Gefährten«, sagte Metal.
    »Das wäre kein Grund, daß sie sich von mir trennt. Uns verbindet nichts Körperliches«, sagte Cnahl.
    »Das bedeutet, sie darf sich jemanden suchen, der jung und stark genug ist, ihre Wünsche und Sehnsüchte zu erfüllen, ohne daß du darauf mit Eifersucht reagierst.«
    »So ist es«, bestätigte Cnahl. »Ich bin Cardias väterlicher Freund. Nichts liegt mir mehr am Herzen als ihr Wohlbefinden. Schon einmal teilte jemand sein Bett mit ihr, und die Begegnung blieb nicht ohne Folgen.«
    »Du meinst, Cardia bekam ein Kind?«
    »Er war ein namenloser Dämon«, sagte Cnahl ernst. »Ich riet Cardia, ihm aus dem Weg zu gehen, doch ihr imponierte seine ungeheure Kraft. Sie wollte unbedingt ein Kind von ihm haben und sich dann von ihm trennen. Ein Dämonenkind! Ich riet ihr davon ab, versuchte ihr klarzumachen, daß dieses Kind zur Hälfte böse sein und eines Tages für uns sogar zur Gefahr
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher