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147 - Cardia, die Seelenlose

147 - Cardia, die Seelenlose

Titel: 147 - Cardia, die Seelenlose
Autoren: A.F.Morland
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konnten.
    »Wenn ihr mir helft, Sammeh und meine Seele wiederzubekommen«, sagte Cardia, »führe ich euch zu diesem Zeittor.«
    Mein Herz machte einen Luftsprung. Das war ein Geschäft, für das es sich zu kämpfen lohnte.
    ***
    Bill Landers arbeitete tagsüber in einer großen Londoner Buchdruckerei als Korrektor, und in seiner Freizeit schrieb er an seinem ersten Buch.
    Viermal hatte er damit neu angefangen. Vielleicht war er zu kritisch. Nie gefiel ihm, was er zu Papier gebracht hatte, deshalb warf er es immer wieder weg.
    Es wäre wohl besser gewesen, das Buch erst einmal fertig zu schreiben und als Rohfassung zu betrachten. Bill hätte dann so lange daran herumdoktern können, bis sein Erstlingswerk seinen Vorstellungen entsprach.
    Die Geschichte handelte von einem jungen Mann und einem liebenswerten Mädchen und davon, was die beiden erlebten. Im Grunde genommen war es die Geschichte von Angie und Bill, der er nun unbedingt ein weiteres Kapitel hinzufügen mußte.
    Es drängte ihn förmlich an die Schreibmaschine, nachdem er Angie nach Hause gebracht hatte. Seine Finger flogen über die Tasten. Er hatte noch nie so schnell geschrieben.
    Das Erlebte wollte aus ihm heraus. Indem er darüber schrieb, verarbeitete er es geistig auch besser. Ob er es in seinem Buch drinlassen würde, wußte er noch nicht, weil diese Geschehnisse zu phantastisch und unglaubhaft waren.
    Vielleicht würde der Lektor, der das Manuskript in die Hand bekam, denken, der Autor wäre verrückt. Dennoch brachte Bill fürs erste einmal alles haarklein zu Papier.
    Er war gerade so richtig in Fahrt, als das Telefon anschlug. Erschrocken riß er die Finger von den Tasten zurück, dann lachte er sich aus.
    »Hast du keine Nerven mehr, Junge?« fragte er sich und griff nach dem Hörer. »Hallo!«
    Am anderen Ende war Angie. »Bill, ich…«
    »Alles in Ordnung, Angie?«
    »Nein, ich… ich glaube nicht, Bill… ich habe Angst.«
    »Brauchst du nicht zu haben. Es ist vorbei, Angie.«
    »Das ist es eben, was ich bezweifle«, sagte das Mädchen. »Irgend etwas kommt auf uns zu, Bill, etwas Schreckliches, ich hab’s im Gefühl.«
    »Dein Gefühl ist falsch«, sagte Bill eindringlich. »Du bist zu Hause, bist in Sicherheit. Vergiß, was du in Croydon erlebt hast.«
    »Ach, Bill, wenn ich das bloß könnte.«
    ***
    Cardia hatte mit einer echten Sensation aufzuwarten. Die Magie ihrer Zauberkugel tastete sich selbständig in alle erdenklichen Gebiete des Diesseits und des Jenseits vor.
    Dadurch erfuhr die Hellseherin oft Erstaunliches. Zum Beispiel, daß einer unserer erbittertsten Feinde Professor Mortimer Kull war, der dämonische Wissenschaftler.
    Und sie wußte noch viel mehr - Dinge, die selbst uns noch nicht bekannt waren.
    Nach ihren Worten hielt sich der wahnsinnige Wissenschaftler, dem es gelungen war, sich selbst zum Dämon zu machen, zur Zeit in der Hölle auf.
    Ich hätte nichts dagegen gehabt, wenn Kull für immer dort geblieben wäre. Er hatte die Absicht, eines Tages die gesamte Welt zu beherrschen.
    Warum ließ er diesen Plan nicht fallen und versuchte sich zum Herrscher der Hölle zu erheben? Ich wünschte mir diesen Machtkampf zwischen Asmodis und Kull, denn dabei wäre der Neo-Dämon wahrscheinlich auf der Strecke geblieben.
    Er hatte uns viel aufzulösen gegeben. Ich wäre glücklich gewesen, Mortimer Kull endlich abhaken zu können, aber da wünschte ich mir vermutlich zuviel.
    Was uns Cardia erzählte, beunruhigte mich sehr: Asmodis plante, Mortimer Kull zum Dämon zu weihen. Wenn das geschah, gehörte der Wissenschaftler der Höllen-Elite an, dann stand er mit Mago, dem Schwarzmagier, Atax, der Seele des Teufels, Yora, der Totenpriesterin, und all den anderen ranghohen Dämonen auf einer Stufe.
    Doch damit nicht genug. Cardia eröffnete uns, daß dem dämonischen Wissenschaftler eine Hexe einen erwachsenen Sohn geboren hatte, dem sie den Namen Morron gab.
    Morron Kull war durch und durch ein Dämon!
    Es war schon unerfreulich genug gewesen, daß es Kull einmal gab. Mußte uns das Schicksal unbedingt noch einen zweiten Kull bescheren?
    Cardias Information war für uns jedenfalls von unschätzbarem Wert. Eine Gefahr ist nur halb so gefährlich, wenn man sie kennt. Wir konnten uns rechtzeitig darauf einstellen, daß es Kull nun zweimal gab.
    ***
    Mortimer Kull fühlte sich als Ehrengast im Palast des Satans. Er hatte Asmodis ein wertvolles Geschenk gemacht, hatte der Hölle Rufus, den Dämon mit den vielen Gesichtern, wiedergegeben.
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