1466 - Tödliche Küsse

Haar auf dem Kopf zu pressen.
    Er brüllte, als ich mich zurückzog. Er sprang auf, um sofort wieder zusammenzubrechen, denn sein gesamter Kopf brannte in einem kalten grünblauen Feuer.
    Zwischen den Truhen an den Wänden des Raumes taumelte er hin und her. Sein Schädel war weiterhin in einen Flammenvorhang eingehüllt. Ich sah das hässliche Dämonengesicht, aber auch das menschliche. Beide wechselten sich ab.
    Aber dann verschwammen die Züge immer mehr, und plötzlich sprühte der Schädel auf, als wäre er eine riesige Wunderkerze.
    Das war Attila Caines Ende.
    Er brach zusammen. Von seinem Schädel war nichts mehr zu sehen. Es gab den Mann nur noch kopflos, und sein Körper würde irgendwann in der nächsten Zeit verfaulen, da war ich mir sicher.
    Hinter mir hörte ich Jane Collins weinen.
    Das tat sie selten, aber dieser Fall musste ihr verdammt an die Nieren gegangen sein.
    Ich sah ihre blutigen Lippen, holte ein Taschentuch hervor, das sie nahm und gegen ihren Mund drückte, um die Blutung zumindest etwas zu stoppen.
    Eine innere Stimme befahl mir, die Truhen zu öffnen. Ich tat es, und was ich sah, ließ mich erstarren.
    Acht gefrorene Leichen. Nur Frauen. Dieser Satan hatte keine Gnade gekannt. Und er hatte sie auf eine besondere Art und Weise getötet. Ich sah keine Schuss- oder Schnittwunden, sondern nur die zerfetzten Lippen, die sich auch unter der Frostschicht abmalten.
    Jetzt war mir klar, dass Jane Collins viel Glück gehabt hatte und sie mir noch einiges würde erzählen müssen…
    ENDE
    [1] Siehe John Sinclair Nr. 1465 »Der Blutschwarm«