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1466 - Tödliche Küsse

1466 - Tödliche Küsse

Titel: 1466 - Tödliche Küsse
Autoren: Jason Dark
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was soll ich dann sein?« Er lachte leise vor sich hin. »In deinem Innern befindet sich etwas, das mir nicht verborgen geblieben ist, denn wir liegen auf einer Linie.«
    Da er nicht mehr sprach und nur lauernd abwartete, fragte Jane:
    »Was bedeutet das?«
    »Wir gehören beide zum Schwarzen Geblüt. Es ist nur schade, dass wir nicht auf einer Seite stehen…«
    ***
    Es war für die Detektivin wichtig, dass sie gerade den letzten Satz genau begriffen hatte, denn der bedeutete einfach nur Feindschaft.
    Er hatte damit ausgesprochen, dass einer von ihnen zu viel auf dieser Welt war.
    Caine breitete die Arme aus wie ein Priester. »Ich brauche dich nur anzusehen, um zu wissen, dass ich nicht falsch liege. Aber wir sind getrennte Wege gegangen. Ich würde dich als Hexe einschätzen. Als keine besondere, aber da steckt noch etwas in dir, das nur bestimmte Menschen merken.«
    »Welche denn?«
    »Dämonen!«
    Auch diesmal zeigte sich Jane Collins nicht überrascht. Die Antwort hatte praktisch fallen müssen, aber ihr war auch klar, dass sie diesen Typ als verdammt gefährlich einstufen musste und sich nicht sicher sein konnte, dass sie stärker war als er.
    Er schaute sie an. Nichts rührte sich in seinem Blick, und auch Jane tat nichts.
    Erst als er auf sie zukam, ergriff sie das Wort.
    »Sie gehen keinen Schritt weiter, Caine.«
    »Wirklich?«
    Jane ließ sich nicht von seiner spöttischen Antwort ablenken. Sie wollte sofort Nägel mit Köpfen machen. Da sie die leichte Sommerjacke nicht abgelegt hatte, war ihre Waffe nicht zu sehen. Sie musste schneller sein als er, und sie trat einen raschen Schritt zurück, um die Pistole zu ziehen.
    Es klappte perfekt.
    Plötzlich schaute Attila Caine nicht nur in ihre Augen, sondern auch in das Mündungsloch der Pistole.
    »He, was ist das?«
    »Das sehen Sie doch.«
    »Ja, klar, ich sehe es. Du bedrohst mich mit einer Waffe. Bist du dir sicher, das Richtige getan zu haben?«
    »Das bin ich. Sie hatten Recht, als Sie sagten, dass wir nicht auf einer Seite stehen. Es gibt auch Menschen, die sich von dem Bösen getrennt haben. Dazu gehöre ich. Aber ich habe mir auch geschworen, es auszumerzen, wo immer ich ihm begegne.«
    »Das klingt nobel.«
    »Nein, das ist es nicht. Es ist recht simpel. Gut gegen Böse, das ist alles. Das kennt man von Urzeiten her, und diese alten Gesetze haben noch heute Gültigkeit.«
    »Also Feindschaft?«
    »Genau.«
    »Und Feindschaft bedeutet bei uns Vernichtung. Also werde ich dich vernichten müssen.«
    »Dann bist du besser als eine Kugel.«
    »Das ist durchaus möglich.« Caine schüttelte den Kopf. »Steck deine Waffe weg. Sie nützt dir nichts. Du kannst mir damit keine Furcht einjagen. Ich finde sie sogar lächerlich, wenn ich ehrlich sein soll. Finde dich damit ab, dass ich der Gewinner bin, und damit hat es sich.«
    »Nein, das werde ich nicht tun!«
    »Dann muss ich leider andere Maßnahmen ergreifen.«
    »Ich auch!« sagte Jane und schoss Attila Caine mitten in die Brust!
    ***
    Dass die Tür zu Attila Caines Wohnung kein Guckloch hatte und es im Flur auch keine Überwachungskamera gab, hatte ich gesehen, und so näherte ich mich dem Eingang und legte zunächst ein Ohr gegen das Holz. Es war zu dick, als dass ich etwas gehört hätte, aber in mir stieg zugleich die Sorge hoch, dass sich Jane bei ihrer Aktion zu weit vorgewagt hatte. Das Schloss zu knacken war für mich so gut wie unmöglich, sodass ich Probleme haben würde, in die Wohnung einzudringen. Daran hatten wir nicht gedacht, und ich gab zu, dass wir den Plan zu schnell gefasst und ihn uns nicht richtig überlegt hatten. Es war auch mein Fehler gewesen. Ich hätte mich von Jane nicht einseifen lassen sollen.
    Auf der anderen Seite hatte es bisher für mich keine Handhabe gegeben, einzugreifen, und nur auf einen Verdacht hin etwas zu unternehmen, das war nicht mein Ding.
    Wenn es gefährlich für Jane werden würde, dann konnte sie sich wehren. Sie war mit allen Wassern gewaschen, war zudem bewaffnet und hatte ihr Handy.
    Dennoch hatte ich kein gutes Gefühl, als ich die Tür anschaute. Ich wollte hinein, wenn es hart auf hart kam, und zwar so leise wie möglich und ohne die Tür aufbrechen zu müssen.
    Und wie war es mit dem Fenster? Ich hätte mich in recht luftiger Höhe bewegen müssen, falls es überhaupt eine Gelegenheit gab.
    Ich wollte mich trotzdem überzeugen und lief auf das Flurfenster zu, durch das noch immer das Licht des Tages fiel, dehn im Juni waren die Nächte verdammt
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