Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1462 - Operation Brutwelt

Titel: 1462 - Operation Brutwelt
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
nichts?"
    Nyman dachte angestrengt nach. Am Ende mochte er nicht mehr widerstehen. Durst oder nicht, die Atmosphäre wirkte trotz aller Niedergeschlagenheit ansteckend. „Wenn ihr meint. Na gut."
    Gulliver Smog fischte zielsicher einen Stuhl aus dem Gewühl und setzte ihn vor Nyman ab. „Komm schon, Harold!
    Bevor sich Gundula etwas für dich einfallen läßt!".
    Resigniert nahm Nyman Platz. Vielleicht sollte er die Dinge klaglos hinnehmen - so wie die anderen. Man fuhr einfach sehr viel besser damit.
    Als er aufwachte, schien sich jedes Ding in der Kabine um Nyman zu drehen. Der ganze Raum war ein riesiger, brummender Kreisel.
    Dann aber kam die Erinnerung. „Verdammter Blue", murmelte er. „Ich hätte seinen Tee lieber nehmen sollen." Nyman ließ den Zimmerservo ein Kopfschmerzmittel bringen und schluckte es mit Wasser. Sekunden später war ihm besser. Er Stand auf und warf einen Blick in den Spiegel.
    Das Gesicht sah völlig verquollen aus.
    Er kniff die Augen zusammen und fletschte die Zähne. Wenn das kein fürchterlicher Anblick war - Nyman wäre fast vor sich selbst erschrocken. Seufzend stellte er sich in die Naßzelle und wusch den getrockneten Schweiß vom Körper.
    In zehn Minuten begann sein Dienst. Die Zeit reichte gerade noch für ein kleines Frühstück. Eilig bestellte er Vollkorntoast mit etwas, das wie Eiter aussah, aber hervorragend schmeckte. Schließlich gab es nicht nur Terraner in der ehemaligen Tarkan-Flotte; also gewöhnte man sich an einiges, was sonst nur Blues oder andere Extraterrestrier aßen.
    In den Gängen begegnete ihm kaum ein Mitglied der Besatzung. Wer es sich erlauben konnte, war nach der kleinen Party vom Vortag sicher im Bett geblieben. Nun ja, der Bordalltag ging weiter, und so schnell würde es keine zweite Party geben.
    Die CASSI-2 war eine kleine Space-Jet. Dort wollten sie sich treffen.
    Im Hangar traf er Nadja, die mindestens ebenso schlimm aussah wie er selbst. „Guten Morgen."
    „Gleichfalls."
    „Nicht sehr gesprächig heute?"
    „Sollte ich?" fragte er gequält zurück. „Nach dem Abend ..."
    „Schon gut. Wir haben ja den ganzen Tag Gelegenheit, uns zu erholen. Im Dienst, versteht sich."
    Gulliver Smog war bereits anwesend. Dem Kanonier und Xenologen war nichts weiter anzusehen. Seine hundertzehn Kilo Lebendgewicht verdauten jede Anstrengung spielend leicht. Jedenfalls verhielt sich „der Ertruser" noch wie gewohnt, schweigsam nämlich. prüften Linsen und Mikrophone jedes Wort, jede Geste; doch Rhodan hatte keine Angst davor. Wäre etwas an ihnen verdächtig genug erschienen, um auf den ersten Blick aufzufallen, sie wären nicht einmal bis hierhergelangt. „Da hinten ist eine Infosäule, Fregor!"
    Sato Ambush wies mit gestrecktem Arm auf eine kleine Nische aus Plastmaterial hin. Man konnte hineinsehen, stand jedoch im Innern schallisoliert. „Okay", entschied Rhodan. „Ihr wartet hier, ich versuche mein Glück."
    Er betrat die Nische. Sie enthielt nichts als einen hängenden Kasten mit wenigen Bedienungselementen. Kurz entschlossen preßte er die Bereit-Taste tief in ihren Sockel. „Womit kann ich dienen?"
    Es war die Stimme einer Frau undefinierbaren Alters; eine künstliche Stimme also. „Ich bin der Kunsthändler Fregor tem Mil. Ich suche ein Raumschiff namens ALISHAR."
    „Mit welcher Absicht?"
    „Ich und meine Mitarbeiter wollen Vendar verlassen."
    Eine kurze Pause entstand. Natürlich - mit diesem Stichwort schaltete sich eine übergeordnete Stelle ein. Sie übernahm und führte die Unterhaltung weiter. „Waren die Geschäfte gut?" wollte die Stimme im unveränderten Tonfall wissen. „In dieser Sache bin ich nicht auskunftspflichtig."
    „Akzeptiert. Du erhältst einen Lageplan des Hafens. Darin ist der Standort der ALISHAR eingezeichnet. Bitte bedenke, daß sich durch Start und Landung ständig Details verändern. Ich wünsche einen guten Flug, Fregor tem Mil."
    „Vielen Dank."
    Rhodan hatte nur wenigen Sekunden zu warten.
    Aus einem Schlitz am unteren Rand des Kastens rutschte ein mehrseitiger, farbig bedruckter Plan. Er trat aus der Nische und gesellte sich lächelnd zu seinen Freunden. „Das war's", sagte er. „Machen wir uns auf die Suche."
    Der Plan war einfach lesbar. Die größeren der geparkten Schiffe standen als Symbole eingezeichnet, und in regelmäßigem Abstand dienten Säulen als Markierung. Innerhalb weniger Minuten hatten sie das Schiff erreicht - zumindest den angegebenen Standort. „Was ist das?" brachte Lalande Mishkom
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher