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1462 - Operation Brutwelt

Titel: 1462 - Operation Brutwelt
Autoren: Unbekannt
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nächste Schicht. Bis dahin schläft Unwilken in einer Art Hotel. Das ist jetzt aber wirklich alles. Mehr war nicht zu holen."
    „Danke, Kleiner." Rhodan wartete, bis der Mausbiber seinen SERUN abgelegt hatte, und kraulte ihm sanft das Nackenteil. „Das war schon eine ganze Menge."
    Zuerst wollte sich Rhodan wieder auf den Funkturm bringen lassen. Dann aber entschied er anders: Aus einer der Kisten setzte er ein Terminal samt Bildschirm zusammen. Sein Pikosyn überspielte den Film, den er und Gucky über dem Brutschiff aufgenommen hatten.
    Wieder und wieder rollten die wenigen Ereignisse ab.
    War da eine Idee? Rhodan dachte angestrengt nach.
    Manchmal mußte man imstande sein, auch den kleinsten Zipfel festzuhalten; aus einem vagen Ansatz mußte die brauchbare Grundlage entstehen, ohne die nichts ging. Harold Nyman war dazu imstande -und er selbst hatte in mehr als zwei Jahrtausenden gezeigt, daß er es mindestens ebensogut konnte.
    Seine Idee konzentrierte sich auf Unwilken.
    Wieder und wieder passierte der Mann zunächst die Kontrollen. Er trat durch das Loch im energetischen Zaun, lief die hundert Schritte durch den Tunnel und verschwand im Schiff.
    Noch einmal dasselbe. Gab es keine Möglichkeit für Gucky, trotz aller Schutzschirme und Anti-PSI-Felder durchzudringen? Vielleicht, wenn Unwilken das Brutschiff betrat? Nein ...
    Und selbst wenn, wie hätte der Ilt innerhalb eines Sekundenbruchteils sich und das gesamte Team [durch die Lücke bringen sollen? Es ging einfach nicht. Rhodans Blick fiel auf Nyman, der etwa dieselbe Statur besaß wie der Techniker. Knapp einsachtzig groß, schlank, zäh, kräftig, rundes Gesicht. Das war eine Idee! Sie konnten Nyman maskieren und gegen Unwilken austauschen.
    Aufgeregt ließ Rhodan nochmals den Film ablaufen. Aber nein, da waren die scharfen Kontrollen vor Betreten des Tunnels. Genau dort würde man Harold Nyman trotz aller Maskierung auf die Schliche kommen. Er hatte einfach das falsche ID-Muster.
    Dennoch verfolgte Rhodan den Gedankenfaden. „Nadja! Gulliver!" rief er. „Könnt ihr mir eine Frage beantworten?"
    Beide kamen neugierig heran. „Worum geht es, Perry?"
     
    *
     
    „Die Sache ist ganz einfach. Bevor Unwilken den Tunnel betritt, wird er kontrolliert. Das zeigt der Film. Aber wie ist es hinterher? Wenn er herauskommt?"
    „Hm ..." Gulliver Smog dachte brummend nach. „Jetzt weiß ich es wieder. Er ist einfach herausgekommen.
    Keine Kontrolle, nichts."
    „Genau!" bestätigte Nadja Hemata. „Gulliver hat recht."
    „Danke, ihr beiden. Das war's schon."
    Ihre weiteren Fragen nahm Rhodan nicht mehr wahr. Also gut, jdachte er; zum ersten Mal ein bißchen Glück.
    Aber was sollte er damit anfangen?
    Um diesen Umstand auszunutzen, hätten sie Unwilken und Nyman im Brutschiff gegeneinander austauschen müssen.
    Und das Schiff lag unter seiner Schutzschirmglocke.
    Rhodan fluchte ärgerlich. Konnte es angehen, daß er jetzt doch nichts in Händen hielt? Dieser Fetzen einer Idee war nichts wert. Dann aber erkannte er den Ansatzpunkt. Es gab ein paar Sekunden zwischen Kontrolle und Betreten des Brutschiffs.
    Im Tunnel!
    Im Tunnel war Unwilken nicht geschützt.
    Nur die Blicke der Wächter folgten seinen Bewegungen ... Rhodan ließ ein letztes Mal die Aufzeichnung laufen. Sein Blick fiel auf die wuchtigen Leiber der Reparaturmaschinen, er sah Unwilken vorangehen und im Tunnel verschwinden.
    Das war es. Die Blicke der Wächter ruhten eben nicht auf Unwilken. Sie lagen auf den Rücken dieser zehn Maschinen, wenn alles lief wie beim ersten Mal. Gucky konnte in aller Ruhe Unwilken entführen und durch einen maskierten Harold Nyman ersetzen.
    Welch ein komplizierter Plan. Und damit war es noch nicht vorbei. Irgendwie mußte Nyman, wenn auch nur für ein paar Sekunden, den Schutzschirm lahmlegen. Und schließlich das Ende: Unwilkens Fehlen durfte um keinen Preis Aufmerksamkeit erregen. Also mußte Nyman möglichst unerkannt wieder hinaus.
    Dennoch, überlegte Rhodan, er hatte ein tragfähiges Konzept. Schon mehr als einmal hatte er sich auf dünnere Ideen verlassen - und gewonnen.
    Hoffentlich auch in diesem Fall.
    Er rief sämtliche Teilnehmer des Kommandos zusammen. „Ich habe eine Idee", begann er. „Das Ganze beginnt mit einem >Anschlag< auf Harold ..."
    „Auf mich?" wunderte sich der Mann. „Genau. Du sollst dich nämlich ein bißchen verkleiden.
     
    11.
     
    Der Saboteur Nyman hatte Angst.
    Schon allein der Gedanke an den Plan, den Rhodan vorgeschlagen hatte,
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