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1462 - Operation Brutwelt

Titel: 1462 - Operation Brutwelt
Autoren: Unbekannt
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des Schiffes; die beste und einfachste Möglichkeit.
    Nyman grinste zufrieden vor sich hin.
    Alles lief wie am Schnürchen. Er handelte zwanghaft wie in einem Traum.
    Drei Stunden später war alles vorbereitet. In wenigen Sekunden die entscheidende Schaltung. Ein erster Probelauf des Antriebs stand bevor.
    Doch er hatte in voller Absicht einen schweren Fehler einbauen lassen -einen Fehler, der hoffentlich nicht zuviel wieder zerstörte. Immerhin sollte dieses Schiff sie sicher bis nach Sampson bringen. „Bereitschaft!" kommandierte er.
    Sie befanden sich im einzigen größeren Maschinenraum des Brutschiffs. Die Robots gehorchten ihm schweigend. Sie setzten ihre gewaltigen Massen in Bewegung und stoppten auf Bruchteile von Millimetern genau. „Auf mein Zeichen ... Jetzt!"
    Ein unglaubliches Dröhnen setzte ein. Nyman beobachtete das wilde Spiel einer Anzeigenbatterie. Und plötzlich zerriß eine Explosion den zentralen Leitungsprojektor. Der Druck warf ihn zu Boden. Das Licht fiel aus, im ganzen Schiff gab es keine Energie mehr.
    Jetzt, Gucky! dachte er verzweifelt. Ich kann nicht lange warten! Ich muß den Fehler schleunigst wiedergutmachen'.
    Nichts deutete darauf hin, daß der Ilt verstanden hatte. Natürlich nicht! Doch wenn alles glattging, verbargen sich gerade in dieser Minute irgendwo im unzerstörten Teil des Schiffes Rhodan und die anderen.
    Nyman entwickelte schleppende Aktivität. „Macht Licht", befahl er den Reparaturrobotern. In der Sekunde darauf durchdrang grelles Leuchten die Dunkelheit. „Schafft einen neuen Projektor heran. Ich finde heraus, wo der Fehler lag."
    Zehn Minuten später stand der Schutzschirm wieder. Hoffentlich hatte Gucky es geschafft. Er leistete weitere drei Stunden lang harte Arbeit, und am Ende war Harold sicher, daß er alles geregelt hatte.
    Das Brutschiff war wieder startbereit.
    Er hatte keinen Grund, sich länger an Bord aufzuhalten. Es sei denn, die Wachen draußen sollten mit aller Gewalt mißtrauisch werden; nun also kam der schwierigste Teil. Hoffentlich hatte Unwilken mit keinem der Leute draußen mehr Kontakt gehabt als notwendig. Jede Bemerkung konnte ihn verraten. „Wir gehen!" rief er laut. „Folgt mir!"
    Gehorsam setzten sich die Roboter hinter ihn. „Alles klar?" fragte die Wache. „Hast du's hingekriegt?"
    Ihre Stimmen klangen merkwürdig distanziert. Doch Nyman sagte sich, daß darin eine Spur von Eifersucht lag; sie mochten es nicht, daß man für eine scheinbar simple Reparatur einen Spezialisten hatte holen müssen.
    Dazu noch einen Spezialisten von einem anderen Planeten - als ob Knessemm keine Fachleute zu bieten hätte.
    Ja, das mußte es sein.
    Hinter ihrer Freundlichkeit erkannte er Neid und Respekt. Was für ein Mann war das, der zu Einrichtungen der Cantaro Zugang hatte?
    Ein Genie oder ein geklönter Sklave? „Das Schiff kann starten", sagte Nyman. „Und? War denn der Schaden so schlimm?"
    „Das geht euch nichts an. Stellt nicht zu viele Fragen."
    Die verhüllte Drohung wirkte. Keiner der Wachtposten richtete noch das Wort an ihn. Nyman wandte sich einfach in Richtung des Hafengebäudes, passierte ohne Kontrolle die Beamten und fand sich draußen wieder.
    Es war, als erwache er aus einem Traum.
    Dies war die Realität.
    Und er erkannte, daß sie etwas vergessen hatten, etwas Wichtiges ... Rhodan, Gucky und die anderen befanden sich nun im Brutschiff. Sie waren in Sicherheit und mußten nur den Start abwarten, der jeden Augenblick erfolgen konnte.
    Und er lief als schlechte Kopie dieses Unwilken auf Knessemm herum. Die Frage drängte sich geradezu auf: Was wurde aus ihm? Wie sollte er Anschluß bekommen? Gab es überhaupt eine Möglichkeit?
    Es traf ihn wie ein Keulenschlag.
    Panik erfaßte ihn. Nyman wehrte sich nicht mehr dagegen; er stöhnte gequält auf und stürmte ziellos entlang des Hafenzauns dahin. Er stolperte und raffte sich auf. Welch einen Anblick mochte er bieten! Ein verschwitzter, schmutziger Mann in Arbeitskombination, mit womöglich verrutschter Nase und schmierigen Wangen.
    Nyman verhielt in der Bewegung.
    Dort hinten war die MURKHA-DAM. Er sah, wie der Zaun aus blauer Energie erlosch. Nur noch das Fünf-D-Feld des Raumers blieb übrig - ein Schirm, den Gucky nicht durchdringen konnte.
    Ihm wurde bewußt, was geschehen war. Natürlich, er war noch nicht am Ende. Womöglich konnte er irgendwie von Knessemm fliehen und sich eine eigene Existenz aufbauen; vielleicht sogar Kontakt zu Widdern finden und auf die CAS-SIOPEIA
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