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1458 - Die Mordkapelle

1458 - Die Mordkapelle

Titel: 1458 - Die Mordkapelle
Autoren: Jason Dark
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können – nicht…«
    »Ich kann«, unterbrach sie Ryan. »Das seht ihr doch. Ich habe nur gespürt wie die Klinge in meinen Körper glitt. Ihren Weg konnte ich genau verfolgen. Es war ein perfekter Stoß, aber das Messer hat mir nichts getan. Und genau das ist es, was ich meine. Es hat mir nichts anhaben können, hört ihr? Und damit müsst ihr fertig werden.«
    »Nie!«, flüsterte Tom. »Verdammt, damit werde ich nicht fertig. Ich haue ab! Ich will nicht mehr!«
    »Ihr entkommt mir nicht!« Die Stimme der Toten hatte sich verändert. Sie erinnerte an das Kreischen einer Hexe, die an Bösartigkeit nicht zu überbieten war.
    Hurst blieb noch stehen, aber sein Freund Tom warf sich herum.
    Er wollte weg, lief genau drei Schritte auf die Tür zu und prallte zurück, als wäre er gegen eine Wand gelaufen.
    Da stand jemand.
    Riesig kam ihm die Gestalt vor, die sich aus unzähligen flirrenden, kleinen Partikeln zusammensetzte, die aussahen wie winzige Flämmchen.
    Ryan hatte den Schrei seines Freundes gehört und hatte sich herumgeworfen. In der folgenden Sekunde starrte auch er dieses andere Wesen an, ohne es begreifen zu können.
    Plötzlich war die Tote für ihn zweitrangig geworden. Er konnte nur nach vorn glotzen, und er wusste, dass ihm der Weg zur Tür versperrt war.
    Sie kamen hier nicht mehr weg!
    Tom Burwell fuhr wieder herum. Todesangst schüttelte ihn. Sein Herzschlag glich den Schlägen einer Peitsche, das Blut jagte in seinen Kopf hinein, und er hatte schon jetzt das Gefühl, auseinander gerissen zu werden.
    »Wer ist das?«, keuchte Ryan.
    Tom konnte ihm die Antwort nicht geben, das übernahm Vanessa Blair. Und wieder lächelte sie.
    »Das ist mein Freund. Mein guter Geist, mein Engel, mein Beschützer, der mich in die andere Welt begleiten soll. Ich habe schon als Kind mit ihm Kontakt gehabt, nachdem ich, durch einen Unfall bedingt, über einen Monat im Koma gelegen habe. Da konnte ich ihn zum ersten Mal erleben. Ich war in der Lage, mit ihm zu kommunizieren, und ich habe ihm versprochen, dass ich ihn nie vergessen würde, wenn er dafür sorgt, dass ich aus meinem Zustand erwache. Er hat es getan, aber ich musste ihm versprechen, für alle Zeiten zu ihm zu gehören.« Sie nickte zweimal. »Und genau das habe ich getan.«
    Die Antwort kam wie ein Schwall über Ryans Lippen. »Du – du – hast dich der Hölle verkauft?«
    »Na und?« Sie lachte auf. »Die Hölle lässt mich leben. Ihr aber habt mich getötet. Ihr habt es zu weit getrieben, und ihr habt euch dabei die falsche Person ausgesucht. Aber das verzeihe ich euch, denn ihr konntet nicht damit rechnen, wer hinter mir steht.«
    Ryan und sein Freund schauten sie an. In ihren Gesichtern stand der Zweifel. Sie wussten nicht, ob sie den Worten glauben sollten oder nicht. Es war alles so anders geworden. Abgründe in einer normalen Welt hatten sich auf getan, und sie standen dicht davor, in diesen Abgrund zu stürzen.
    »Ich bin nicht tot! Ihr aber werdet es bald sein! Meiner Rache entgeht man nicht!«
    Ryan hielt das Messer noch in der Hand. Er drehte plötzlich durch.
    Etwas in seinem Kopf funktionierte nicht mehr. Noch trennte der Altar die beiden, aber Ryan stieß sich ab und warf sich mit einem Hechtsprung über die Platte hinweg.
    Wieder wollte er das Messer in den Körper der Frau stoßen, aber diesmal zielte er auf ihre Kehle.
    Er traf nicht.
    Blitzschnell riss Vanessa Blair die Arme in die Höhe und hielt sie vor ihr Gesicht.
    Die Klinge erwischte beide Handballen. Blut spritzte Ryan entgegen. Er wurde abgelenkt, als die Tropfen in sein Gesicht klatschten und dabei auch die Augen erwischten.
    Wie Vanessa es schaffte, ihm das Messer zu entreißen, wusste er nicht. Seine Sinne schlugen Alarm. Er war nicht tot. Er lebte auch nicht auf einer anderen Ebene. Er konnte durch einen Messerstich leicht getötet werden. Das alles stand ihm plötzlich überdeutlich vor Augen, und er fing an zu zittern.
    Vanessa war einen Schritt zurückgewichen. Schmerzen kannte sie nicht mehr. Das Messer mit der langen Klinge hielt sie in der rechten, mit Blut beschmierten Hand.
    Hurst dachte an seine zweite Waffe, die unter seiner Kleidung steckte. An sie wollte er heran.
    Vanessa ließ es nicht zu.
    Blitzschnell zuckte die Klinge nach vorn. Ryan war darauf nicht gefasst gewesen. Er schaffte es nicht, ihr auszuweichen. Plötzlich fuhr der brennende Schmerz wie eine Flamme durch seinen Körper.
    Als er an sich hinabschaute, da sah er den Griff des Messers aus seiner
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