Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1458 - Die Mordkapelle

1458 - Die Mordkapelle

Titel: 1458 - Die Mordkapelle
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Hals!«
    »Ja, mach ich.«
    Sie wollten um die Altarplatte herumgehen, aber es gab etwas, das sie davon abhielt. Sie vernahmen ein Geräusch in der Dunkelheit. Es hörte sich an, als würde etwas über den Boden schaben.
    Tom hob die Lampe auf, ging drei Schritte vor und leuchtete im schrägen Winkel hinter den Altar.
    Das passierte in dem Augenblick, als sich Vanessa wieder aufrichtete. Sie hatte ihre Hände um den Rand der Altarplatte gekrallt und zog sich in die Höhe, obwohl es nicht nötig gewesen wäre.
    Langsam stand sie auf.
    »Eine verdammte Scheiße ist das!«, keuchte Ryan Hurst mit Jammerstimme. Ihm war das Grinsen auf dem Gesicht dieser unheimlichen Person nicht entgangen.
    Ein letzter Ruck, und sie stand!
    Das Licht leuchtete sie wieder an, und es war genau zu sehen, wo der Schlagring sie getroffen hatte. Beim Zurückziehen war er noch in Richtung Hals abgeglitten und hatte dort einen Teil der Haut in Fetzen gerissen.
    Dazu passte das schiefe Grinsen der Frau nicht. Aber es drückte die Einstellung Vanessa Blairs aus, denn man hatte sie nicht fertig machen können. Sie war noch da, und sie würde weiter mitmischen.
    Ryan und Tom starrten sie mit offenem Mund an. Dann hatte sich Hurst wieder gefangen.
    »Das Messer, Tom!«
    »Habe ich!«
    Vanessa hatte mitgehört und mischte sich ein. »Wollt ihr es jetzt mit dem Messer versuchen?«
    Hurst nickte. »Ja, und wir werden dich abstechen. Du wirst nicht mehr als angebliche Tote durch die Gegend laufen. Wir werden dafür sorgen.«
    Vanessa Blair schüttelte den Kopf. »Eines noch«, sagte sie und grinste scharf. »Habt ihr euch schon mal überlegt, dass man einen Toten nicht mehr töten kann?«
    »Du bist nicht tot!«
    »Das bildest du dir nur ein. Das redest du dir ein, damit du deine hündische Angst überwinden kannst. Ich weiß es, ich…«
    Hurst sprang vor.
    Er hob das Messer über den Kopf, weil er in einem schrägen Winkel zustoßen wollte.
    »Tom!«, schrie er.
    Dann jagte er die Klinge nach unten und stieß sie mit mörderischer Wut in die rechte Körperhälfte der Vanessa Blair hinein…
    ***
    »Wir hätten doch mit deinem Wagen fahren sollen«, sagte Bill, als wir ausstiegen und uns auf den Weg zu den Kollegen machten, die inzwischen eingetroffen waren.
    Sie hatten sich in der Dunkelheit eine Lichtinsel geschaffen. Auf sie gingen wir zu, wobei der matschige Boden unseren Schuhen nicht eben gut tat. Aber es ging nun mal nicht anders.
    Wenig später erfuhren wir, dass die Kollegen aus einem Gebiet gekommen waren, das fünf mittelgroße Städte umfasste. Camberley, Frimley, Farnborough, Aldershot und Farnham. Dort hatte man sich zu einer Mordkommission zusammengeschlossen.
    Der Tatort wurde sehr gründlich untersucht, was auf diesem Boden nicht leicht war, und als ich an den Leiter eine bestimmte Frage stellte, fing er leise an zu lachen.
    »Sie wollen was über Fingerabdrücke wissen?«
    »Wenn möglich.«
    »Da gibt es keine.« Er verzog das Gesicht. »Oder welche, die nicht verwertbar sind. Die einen sind verwischt, damit können wir nicht viel anfangen, aber es gibt noch einige Abdrücke, da sieht man nichts. Die sind glatt wie eine Babyhaut, und sie sehen zudem noch leicht verwischt aus, was ebenfalls komisch ist.«
    »Haben Sie dafür eine Erklärung?«
    Der Kollege wand sich. »Die kann ich hier nicht geben. Aber die Abdrücke sind schon komisch. Sie sind vorhanden, aber nicht so, wie sie hätten sein sollen. Es fehlen die typischen Merkmale. Genau das bereitet mir Probleme.« Er deutete auf das Mordinstrument.
    »Man könnte davon ausgehen, dass die gefundenen Abdrücke von einer toten Person stammen, denn sie lassen sich nicht so abnehmen wie die eines lebenden Menschen. Aber das ist nur eine Theorie.«
    »Sicher.«
    »Tote als Mörder gibt es aber nicht, Mr Sinclair.«
    »Nun ja, lassen wir das mal so stehen.«
    »Aber wir werden den Killer finden, das verspreche ich Ihnen. Sie können wieder beruhigt zurück nach London fahren.«
    Der Vorschlag überraschte mich nicht. Der gute Mann befürchtete, dass ich ihm in die Suppe spucken würde.
    »Alles klar. Wir ziehen uns zurück.«
    »Gut. Vielleicht können wir morgen Früh noch mal ein paar Worte miteinander reden.«
    »Das ist durchaus möglich.« Es war meine letzte Antwort bevor wir uns zurückzogen.
    Als wir außer Reichweite waren und wieder über den weichen Boden gingen, sagte Bill: »Wir ziehen die Sache allein durch.«
    »Sicher.«
    Bill verzog säuerlich das Gesicht. »Ich denke
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher