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1457 - Ediths Leichenwelt

1457 - Ediths Leichenwelt

Titel: 1457 - Ediths Leichenwelt
Autoren: Jason Dark
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zeigen.
    »Auch sie sind meine Nahrung…«
    Kat schüttelte den Kopf. Es war die einzige Reaktion, zu der sie fähig war. Die Furcht hielt sie in den Klauen. Es war ihr nicht möglich, etwas zu sagen. Trotzdem hatte sie genau hingeschaut, und mochten die Gesichter noch so zerschlagen aussehen, sie hatte die beiden Toten trotzdem erkannt.
    Die Namen fielen ihr nicht ein, aber es waren junge Männer aus der Siedlung. Sie hatten zu Lebzeiten nur in einem anderen Haus gewohnt als Kat. Sie gehörten einer anderen Bande an und waren leider auch in die Falle dieser verfluchten Unperson gelaufen.
    »Na?« Dem Wort folgte ein hässliches Lachen. »Was sagst du denn dazu?«
    Nichts. Kat konnte nichts sagen.
    Edith war noch nicht fertig. »Du glaubst gar nicht, wie sehr ich mich auf die kommende Nacht freue. Ich habe Hunger, ich habe einen wahnsinnigen Appetit, und den werde ich stillen. Und ich werde dich dabei zuschauen lassen.«
    »Nein…« Es war nur ein Flüstern.
    Edith schüttelte den Kopf. »Dir bleibt nichts anderes übrig. Du wirst sehen können, was dir bevorsteht.«
    »Hör auf, verdammt!«
    »Irrtum, ich fange erst an.«
    Neben den beiden Toten kniete sie nieder. Jetzt hielt sie wieder das Messer in der Hand. Sie schaute die Klinge an und nickte. »Ja, für den Anfang wird es reichen. Später hole ich dann meine anderen Bestecke. Ich besitze ein gute Säge…«
    Es war zu viel für Kat. Sie konnte nichts mehr sagen. Sie riss den Mund auf. In ihrer Kehle entstand ein Laut, von dem sie nie gedacht hätte, dass es ihn gab.
    »Hör auf, verdammt! Das ist Wahnsinn! So etwas kann man nicht tun. Hör endlich auf damit! Das nicht möglich.«
    Edith drehte den Kopf und glotzte sie an. »Doch, es ist möglich. Du wirst es sehen.«
    »Ich will es nicht!«, schrie Kat. Und dann tat sie etwas, das man über den eigenen Schatten springen nennt. Es war eine Hölle, in der sie steckte, und der wollte sie entkommen. Ob ihre Kräfte ausreichten, wusste sie nicht, jedenfalls wollte und musste sie es versuchen, und so stieß sie sich ab und war mit einem Sprung auf den Beinen.
    Gelächter brandete ihr entgegen. Es war die Reaktion des Ghouls auf ihren verzweifelten Versuch.
    Dass die Nachwirkungen des Schlags noch nicht vorbei waren, merkte Kat schon in der nächsten Sekunde. Es war ihr nicht möglich, sich auf den Beinen zu halten. Ein heftiger Schlag traf sie, der sie von den Beinen holte, kaum dass sie für einen Moment richtig gestanden hatte.
    Plötzlich kam der Boden rasend schnell auf sie zu. Es war ihr auch nicht möglich, sich abzustützen.
    Sie blieb auf dem Bauch liegen. Blitze zuckten durch ihren Kopf, die neue Schmerzen transportieren. Sie fühlte sich so matt, so elend, als wäre sie nicht mehr völlig vorhanden.
    Alles um sie herum drehte sich und Kat bekam kaum noch mit, dass sie gepackt und wieder in die Höhe gezerrt wurde.
    »Nein, so nicht, meine Liebe. Ich habe beschlossen, dass du zuschauen sollst, und dabei wird es bleiben.«
    Kat fand sich plötzlich auf ihrem alten Platz wieder. Die Augen hielt sie weit offen. Ebenso den Mund. Der aber zitterte, als würden unsichtbare Finger an ihren Lippen zerren. Sie spürte die Feuchtigkeit auf ihren Wangen und wusste, dass es Tränenspuren waren. Sie war fertig. Man hatte sie am Boden. Sie würde nicht mehr in der Lage sein, sich zu wehren, und sie brauchte nur in das Gesicht dieser Edith Jacum zu schauen, um zu wissen, dass es der Frau einen großen Spaß bereiten würde, sie zuerst zu töten und zu…
    Ihre Gedanken brachen ab.
    Es geschah nicht durch Kat selbst, denn es lag an der Reaktion der Frau.
    Sie hatte etwas gehört, blieb aber in ihrer sitzenden Haltung und starrte auf die lange Treppe.
    Dort war nichts zu sehen, aber jenseits der letzten Stufe musste etwas passiert sein.
    Edith Jacum fluchte, und einen Moment später geriet sie in hektische Bewegung. Wie ein Drache tauchte sie vor Kat auf, packte sie und zerrte sie hoch.
    Sie gab keine Erklärungen ab und schleifte die junge Frau dorthin, wo tiefe Dunkelheit den Bunker ausfüllte…
    ***
    Es war nicht unbedingt eine wilde Fahrerei gewesen, aber Probleme hatten Suko und ich schon mit dem Gelände bekommen. Der Rover schaukelte oft wie ein Schiff in starkem Wellengang und war nur schwer zu lenken. Ich war voll damit beschäftigt, das Fahrzeug auf Kurs zu halten, während Suko die Umgebung im Auge behielt, aber nichts Verdächtiges zu Gesicht bekam.
    Dann erschien vor unseren Augen der hier liegende
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