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1457 - Bomben für Topsid

Titel: 1457 - Bomben für Topsid
Autoren: Unbekannt
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politische Gefangene und Kriminelle für Versuche irgendwelcher Art.
    Garkmarn-Pit verzehrte geistesabwesend einen Knackbackling und dachte nach.
    Die Neuigkeit kam überraschend. „Raumfahrer" sollten also beteiligt sein.
    Vorausgesetzt es stimmte - was folgte daraus? Welches Interesse hatten Wesen aus dem All an topsidischen Gefangenen?
    Und wie hatte Trukrek-Anur zu ihnen Kontakt aufgenommen?
    Waren Wesen aus dem All überhaupt denkbar?
    Im Grunde zweifelte er nicht daran. Es gab genügend Historiker, die insgeheim behaupteten, Topsid habe selbst eine Vergangenheit im All hinter sich. Gewiß - man durfte es nicht offiziell glauben.
    Aber dafür sprachen die vielen Relikte, die man überall finden konnte, die jedoch in keinen Fall mehr funktionierten.
    Garkmarn-Pit lachte sarkastisch.
    Die Existenz raumfahrender Wesen nahm er noch hin. Allerdings nicht, daß sie gekommen waren, um im Austausch gegen Abweichler des Trukrek-Hun-Reiches eine Wunderwaffe zu liefern.
    Er würde sich den Spaß erlauben. Unter allen Regeln der Geheimhaltung bereitete er eine Nachricht an die Triumvirn vor, die Hunnak noch heute verlassen würde. Darin stand alles so, wie er selbst es gehört hatte.
    Sollten sich die Geheimdienstler in Enshgerd-Ahk damit herumschlagen!
    Er hatte Wichtigeres zu tun.
    Der Zweite Kanzler vergaß die Sache.
    Tagelang arbeitete er wie besessen und traf Vorbereitungen für den Ausbruch des Krieges. Er verstärkte die Ordnungskräfte, ließ seine Geheimpolizei in Alarm versetzen und vom Steuerwesen das Vermögen sämtlicher Bürger festhalten.
    Wenn morgen der Krieg ausbrach, waren sie gerüstet.
    Dazu allerdings kam es nicht Statt dessen erreichte ihn eine Nachricht der Triumvirn: Insbesondere die ahkischen Priester nahmen seine Nachricht ernst.
    Garkmarn-Pit fluchte haltlos. Wie weit reichte eigentlich der Einfluß dieser Schwachsinnigen? Ihretwegen erhielt er nun einen eindeutigen, allerdings undurchführbaren Auftrag.
    Kontakt zu Raumfahrern aufnehmen, hieß die Botschaft. Enshgerd-Ahk braucht die „Atombombe". Stelle den Bund im besten Licht dar.
    Wie war ein solcher Unfug möglich?
    Garkmarn-Pit zerknüllte die Nachricht und warf sie wütend in den Papierkorb. Jetzt durfte er sich mit Hirngespinsten befassen.
    Nur ein Rest von Zweifel setzte sich hartnäckig in ihm fest. Und wenn es doch stimmte?
    Der Austausch gegen Gefangene paßt nichts ins Bild. Außerdem würden „Raumfahrer" sich nicht damit abgeben, Trukrek-Anur mit Wunderwaffen zu versorgen. Wesen solcher Art steckten ganz Topsid einfach in die Tasche
     
    6.
     
    Bewegung Die Beine laufen ohne ihn.
    Er starrt seine Beine an. Es sind neue Beine; seinen alten, organischen Gliedmaßen himmelweit überlegen.
    Er konzentriert sich.
    Die Beine halten inne.
    Wenn er leise in sich hineinhorcht, spürt er die mentale Verbindung. Er und die Beine, sie sind eins geworden. Sein Geist kontrolliert die Beine, seine Beine kontrollieren den... was?
    Er muß aufhören damit.
    Er hat Angst, sich weiter in diesen Traum hineinzusteigern.
    Etwas beruhigt ihn, doch schon im nächsten Augenblick hat er Angst. Angst, daß es die Beine sind, die seine Gefühle dämpfen. Oder der Arm. Oder das neue Multiorgan, das ihm Leber, Herz und Nieren ersetzt.
    Er will sich ja beruhigen, denkt Deighton. Aber wie kann er das?
    Mit einem Rest zynischen Humors denkt er an das System. Der Arm, die Beine, das Multiorgan... Nur das Gehirn müssen sie ihm noch ersetzen.
    Dann wird Ruhe sein
     
    7.
     
    Orion-Delta Rhodan warf sich hin und her wie in einem Fiebertraum. Vor sich sah er das Gesicht der Frau, die er über alles liebte: Gesil. Er sah sie im Schatten eines fremden, bedrohlichen Mannes, der wuchs und an Umfang gewann. „Nein", murmelte er noch im Halbschlaf. „Nein, es ist nicht wahr..."
    Am Boden vor seinem Bett lag die Decke.
    Der Mann schwankte. Rhodan starrte hoch in sein Gesicht, das schon die nächsten Häuser überragte. Und in den Zügen erkannte er die Gewißheit des Sieges - und außerdem unendliche Bosheit.
    Der andere ließ sich fallen und begrub Gesil unter seinem Körper.
    Es gab nichts, was Rhodan hätte tun können. In der Miene des Mannes spiegelte sich Befriedigung wider; er hatte Gesil getötet. Von nun an war sein Leben nichts mehr wert. „Nein", murmelte er nochmals, „das darf nicht wahr sein."
    Der Klang seiner eigenen Stimme weckte ihn. Mit einer Hand wischte er sich den Schweiß von der Stirn, mit der anderen tastete er nach dem Zellaktivator.
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