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1456 - Fremde in der Nacht

Titel: 1456 - Fremde in der Nacht
Autoren: Unbekannt
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Hansekontor einrichten lassen.
    Wie er mir mit verschämt klingendem Unterton berichtet hatte, war er schon zu dieser Zeit auf die Idee gekommen, Heleios könne vielleicht eines Tages dringend als „Rettungsanker" benötigt werden.
    Da Homer seine Pedanten-Seele nicht verleugnen konnte, hatte er über die Kosten des Ausbaus Buch geführt.
    Uns konnte es gleichgültig sein, welchen Aufwand er damit betrieben hatte. Wichtig war nur der damalige Erstellungswert der Anlagen, denn daraus konnte man ihren Umfang und ihre technische Qualität ableiten.
    Hundertvierundachtzig Milliarden Solar hatte die Kosmische Hanse investiert - ein stolzer Preis für eine Basis, die Homer G.
    Adams im Verlauf der nachfolgenden Jahrhunderte mehr und mehr dem Verfall hatte preisgeben müssen.
    Nach der Errichtung des Chronopuls-Walls und der sich abzeichnenden Machtübernahme durch die Cantaro war Heleios zwangsläufig verödet.
    Normalsterbliche Galaktiker, die Adams im Jahr 455 NGZ als Wartungsbesatzung zurückgelassen hatte, waren verstorben.
    Ihre Nachkommen hatten den Urweltplaneten verlassen. Wahrscheinlich war es ihnen zu langweilig geworden. Sie hatten sich mit den eingelagerten Raumschiffen abgesetzt und waren verschollen.
    Das war der Grund dafür gewesen, daß Adams Heleios über Jahrhunderte hinweg nur mit größter Vorsicht beobachtet hatte.
    Sein Verdacht, die abgereisten Nachfahren der Wartungsbesatzung hätten die Bedeutung des Seriphos-Systems preisgegeben, war nicht unbegründet.
    Später hatte es sich jedoch herausgestellt, daß der ehemalige Hanse-Stützpunkt niemandem bekannt geworden war.
    Und nun, Jahrhunderte später, hatte sich Adams entschlossen, sein damaliges Domizil zu reaktivieren. Bei seinen früheren Besuchen hatte er niemals Spuren unwillkommener Gäste registrieren können.
    Wir schrieben den 20. Oktober 1144 NGZ. Icho Tolot hatte mich vor drei Wochen auf Heleios abgesetzt.
    Anschließend hatte er versuchen wollen, in Magellan nach seinen Artgenossen zu suchen.
    Schon bei meiner Ankunft am 30.
    September hatte mir Adams mitgeteilt, daß man von Perry Rhodan keine Spur hatte entdecken können. Die Besatzungen ausgeschickter Erkundungsboote hatten Rhodans Fluchtwelt, den Planeten Sisyphos, verlassen vorgefunden. Die beschädigte CI-MARRON war verschwunden gewesen.
    Was aus meiner kleinen, aber feinen KARMINA geworden war, wußte niemand. Mein einziger Trost war, daß ich Perry eine mit der KARMINA vertraute Besatzung überlassen hatte.
    Allmählich bereute ich es, das Schiff aus der Hand gegeben zu haben. Allerdings ließen mir die teils chaotischen Verhältnisse auf Heleios kaum Zeit, darüber nachzudenken.
    Adams Widder-Spezialisten hatten den bisherigen Stützpunkt Arhena im Kugelsternhaufen M55 nahezu fluchtartig geräumt.
    Ich begriff nicht ganz, weshalb man derart umfangreiche Gütermengen nach Heleios transportiert hatte. Rhodans Vermutung, Arhena könne durch die Einpeilung seines Zellaktivators entdeckt worden sein, konnte ich nur teilweise billigen. Immerhin hatte Adams auf Arhena eine Notbesatzung zurückgelassen.
    Ein wirklich vernünftiger Grund, den ausgehöhlten, luftleeren Ödplaneten Arhena aufzugeben, war, daß man mit Heleios eine bessere Welt gefunden hatte.
    Hier spendete eine normale Sonne Licht und Wärme. Es gab Sauerstoff und Wasser in Hülle und Fülle. Die Anlagen aus der Spätzeit der Hanse befanden sich in einem Zustand, der jederzeit eine Wiederinbetriebnahme zuließ - vorausgesetzt, man nahm zahlreiche Reparaturen vor.
    Die Energieversorgung, der wichtigste Faktor überhaupt, funktionierte schon wieder tadellos. Die technischen Anlagen konnten nach und nach wieder auf funktionellen Hochglanz gebracht werden, wenn nicht noch ein anderes Problem gewesen wäre!
    Die Widder waren mit den Resten ihrer Vorräte auf Heleios angekommen; mit vollsynthetischen, teils verdorbenen Konzentraten, die schon beim Hinsehen Ekelgefühle verursachten.
    Adams' Widerstandskämpfern war es eigentlich nie richtig gelungen, das Nahrungsmittelproblem zu lösen.
    Bei ihren zahlreichen Unternehmen hatten sie in erster Linie wichtige Gerätschaften erbeutet; angefangen vom brauchbaren Schuhwerk bis zur hochmodernen Kompakt-Syntronik.
    Wenn sie überhaupt Lebensmittel gefunden hatten, dann waren es in der Regel Konzentrate gewesen, wie sie auf Raumschiffen und Stützpunkten aller Art nun einmal verwendet wurden.
    Agrarplaneten mit reichgefüllten Speichern waren ihrem Zugriff stets verschlossen gewesen.
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