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1453 - Der unbekannte Feind

Titel: 1453 - Der unbekannte Feind
Autoren: Unbekannt
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Hügel. Der grelle Glanz einer fremden Sonne lag auf der Landschaft. Vor dem Fenster standen Gegenstände, die sich mit einiger Phantasie als Sitzmöbel identifizieren ließen. Weiter rechts befand sich ein kastenförmiges Gebilde, dessen Oberfläche mit technischem Gerät ausgestattet war. Jenseits des Kastens, von Rhodan aus gesehen, war ein Ding, das mit seiner prunkvollen Verzierung vage an einen Thron erinnerte.
    Auf dem Thron saß ein Cantaro.
    Man hätte ihn für einen Menschen halten können, wenn nicht die kleinen, weit auseinanderstehenden Augen die wahre Herkunft des Wesens verraten hätten. Der Cantaro war in ein weit geschnittenes, farbenprächtiges Gewand gekleidet. Aus der starren Miene sprachen Hochmut und Verachtung. Der Blick war auf etwas gerichtet, das sich diesseits des Bildvordergrunds befinden mußte und daher für den Betrachter des Hologramms unsichtbar blieb.
    Der Cantaro begann zu sprechen. Die Sprache, deren er sich bediente, war Interkosmo. Die Worte kamen ihm rauh und wie abgehackt über die Lippen. Er sprach die lingua franca der Milchstraße mit einem dicken Akzent, der seine Rede stellenweise schwer verständlich machte. „Sonst hast du mir nichts zu sagen?" bellte er. „Nichts", antwortete die dumpfe Stimme eines Sprechers, der im Bild nicht zu sehen war.
    Perry Rhodan war bisher vom Anblick des Cantaro und seiner exotischen Umgebung so fasziniert gewesen, daß er sich über die Art, wie das Bild zustande gekommen war, keine Gedanken gemacht hatte. Es war ihm wohl aufgefallen, daß die Darstellung zwar gestochen scharf war, aber die Blickrichtung sich alle paar Sekunden ruckartig änderte, als würde die Kamera von einem Bediener geführt, der an nervösen Zuckungen litt.
    Jetzt wurde ihm klar: Er sah die Szene durch Pedrass Fochs Augen! Es gab keine Kamera. Foch selbst hatte diese Aufzeichnung angefertigt, und durch Sedge Midmays' Kunst war sie aus seiner verschütteten Erinnerung extrahiert worden.
    Es war normal für einen Menschen, daß er hin und wieder den Kopf bewegte und die Blickrichtung änderte.
    Die Stimme, die „nichts" gesagt hatte, klang nicht nach Pedrass Foch. Auch das war verständlich. Die Laute stammten aus Fochs Erinnerung. Niemand hört sich selbst so, wie andere ihn hören.
    Pedrass Foch, der Gefangene, saß vor einem Cantaro und wurde von diesem verhört. Perry Rhodan verstand den Zusammenhang, der im Grunde genommen selbstverständlich war, erst jetzt. Der Vorgang hatte sich irgendwann während der jüngst vergangenen Monate auf einer unidentifizierten Welt der Milchstraße abgespielt. „Man verheimlicht Nandrok nichts", sagte der Cantaro. „Das wirst du begreifen lernen."
    Das Bild zuckte mehrmals. Die Zuckungen wirkten spasmisch. Sie wurden nicht von normalen Kopfbewegungen erzeugt. Ein lautes Stöhnen war zu hören.
    Perry Rhodan begriff: Pedrass Foch wurde mit Nervenschocks traktiert! „Ich wiederhole meine Frage", sagte der Cantaro. „Es ist von Perry Rhodan die Rede.
    Er macht uns zu schaffen. Hast du je ein Anzeichen bemerkt, daß Perry Rhodan von Mächten außerhalb des normalen Erfahrungsbereichs unterstützt wird?"
    „Nein", antwortete Pedrass Foch.
    Perry Rhodan horchte auf. „Mächte außerhalb des normalen Erfahrungsbereichs." Was stellt sich der Cantaro darunter vor? Sprach er von der Superintelligenz ES? Von den Kosmokraten? „Ich zeige dir jetzt ein Bild", fuhr Nandrok fort. „Sag' mir, ob du dieses Wesen kennst."
    Links neben dem kastenförmigen Möbelstück begann eine Projektionsfläche zu flimmern. An dieser Stelle schien Pedrass Fochs Erinnerung zu verschwimmen. Das Bild war undeutlich. Man glaubte, die Silhouette eines humanoiden Kopfes zu erkennen, aber das Gesicht war eine ungegliederte Fläche aus homogenem Grau.
    Dem Cantaro ging offenbar die Geduld aus.
    Das Bild zuckte und zitterte, während eine Serie von Nervenschocks auf Pedrass Foch einhagelte. „Nein, ich kenne dieses Wesen nicht...", ächzte der Gepeinigte.
    Hatten die Schocks bewirkt, daß seine Aufnahmefähigkeit sich steigerte? Das Bild, das links über dem Arbeitstisch des Cantaro schwebte, wurde mit einemmal gestochen scharf.
    Perry Rhodan fuhr in die Höhe. Sein Schrei brachte die Wände des kleinen Raumes zum Vibrieren. „Gesil...!"
    Das war sie, ganz ohne Zweifel! Volles, dunkles Haar umrahmte das schlanke, wohlgeformte Gesicht. Die Augen blickten müde. „Du bist mit Perry Rhodan verbündet!
    Donnerte Nandrok. Du muß dieses Wesen kennen!"
    „Ich kenne
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