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1453 - Der unbekannte Feind

Titel: 1453 - Der unbekannte Feind
Autoren: Unbekannt
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wäre nicht das erstemal, daß ein anderer Terraner mich aufs Korn nimmt. Wir wissen nicht, was in den vergangenen sechseinhalb Jahrhunderten in der Milchstraße geschehen ist. Vielleicht hat sich ein Mensch der Erde zum Herrscher der Cantaro aufgeschwungen. Vielleicht ist er der Teufel, der in Terras Hallen wohnt."
    „Ihr seid euch alle darüber im klaren, daß Sedge Midmays noch keine endgültige Aussage gemacht hat", versuchte Reginald Bull die Wogen zu glätten. „Und selbst wenn er mit der Chromosomenzahl vierundzwanzig recht behält, dann muß es in diesem Universum Hunderttausende von Arten geben, die denselben Chromosomensatz haben wie die Terraner."
    „Keine, die wir kennen", hielt ihm Atlan entgegen. „Mit Ausnahme der Lemurer-Nachkommen, gewisser Primaten und der Anopheles-Fliege."
    „Trotzdem...", begann Bull. „Wir sollten warten, bis Sedge Midmays weitere Ergebnisse erzielt hat", sagte Roi Danton mit Bestimmtheit. „Seht doch: Der Abstellplatz des Behälters ist geräumt.
    Midmays ist wahrscheinlich schon an der Arbeit."
    Der Sturm hatte nachgelassen, der Regen war versiegt. Stellenweise riß die dichte Wolkendecke auf und ließ ein paar Strahlen rötlichen Sonnenlichts passieren. Gut ein Drittel des 60stündigen Tages war bereits verstrichen. Von den Robotern, die den Behälter zu analysieren versucht hatten, war nichts mehr zu sehen. Sedge Midmays hatte sie nach Hause geschickt. Der Behälter selbst befand sich vermutlich längst im Labor des Medikers. Auch die Robotkolonne, die den Explosionsort der CIM-2 untersucht hatte, war auf dem Rückmarsch. Was sie bisher gefunden hatte - wenn man nach den Daten urteilen konnte,'die auf verschiedenen Bildflächen dargestellt wurden -, gab wenig Raum für Hoffnung, daß sich das Schicksal der Space-Jet jemals klären lassen würde. Der Gedanke an Ferrell Ubar, Lonica Massengill und Arthrop Lon-Sonath erfüllte Perry Rhodan mit Trauer. Wenn sie den Cantaro in die Hände gefallen waren, bestand kaum Aussicht, daß sie noch lebten.
    Es verging eine Stunde. Sie sprachen über belanglose Dinge, jeder eifrig bemüht, Themen zu vermeiden, die mit den unerklärlichen Ereignissen der vergangenen Tage zu tun hatten. Man bestellte eine Mahlzeit. Sie wurde von Robotern gebracht und serviert. Es wurde schweigend gegessen und getrunken.
    Jedermann sah auf, als die Tür sich plötzlich öffnete, ohne daß vorher jemand angemeldet worden war. Sedge Midmays stand unter der Öffnung. Er wirkte verstört.
    Die Lider zuckten nervös. Die Augen bewegten sich unruhig hin und her, als suchten sie nach einem Punkt, an dem sie sich orientieren könnten. Der Mediker hielt sich am Türrahmen fest. Man sah, daß die Hände zitterten. „Komm her, Sedge", sagte Reginald Bull freundschaftlich. „Ich weiß nicht, welcher Geist dir über den Weg gelaufen ist. Aber du siehst aus, als könntest du einen Schluck gebrauchen."
    Wortlos nahm Midmays das Angebot an.
    Er pflanzte sich auf einen Stuhl neben Bull, griff nach einem Weinbecher und leerte ihn in einem Zug. Unvermittelt begann er sofort danach zu sprechen. „Ich wußte nicht, was es mit dem sogenannten Geschenk auf sich hatte, als ich das letztemal mit euch sprach", sagte er. „Ich habe die Aufzeichnung, die an Bord der CIMzwo angefertigt wurde, erst gehört, als ich wieder an Bord war.
    So, wie der Unbekannte sich ausdrückte, Perry, hat er dir eine Probe seiner eigenen Körpersubstanz geschickt. Du sollst erkennen, welcher Art er ist. Diese Bemerkung kam mir von Anfang an rätselhaft vor. Was wäre so Besonderes daran, wenn Perry Rhodan einen terranischen Menschen zum Feind hätte?
    Hinter seinen Worten, dachte ich, mußte sich eine andere, tiefere Bedeutung verbergen. Also fing ich an, das Genom zu analysieren."
    Die entstehende Pause nutzte Roi Danton, um sich zu erkundigen: „Steht denn wirklich fest, daß es sich um einen Terraner handelt?"
    „Um einen Vertreter der Spezies homo sapiens terrestris, ja", antwortete Midmays. „Natürlich oder synthetisch erzeugt?" fragte Reginald Bull.
    Die Frage schien den Mediker zu verwirren. „Woher soll ich das wissen? Das läßt sich am Genmuster nicht erkennen." Bull machte eine beschwichtigende Geste, und Midmays fuhr fort: „Ihr wißt, daß wir an Bord die Genmuster von etlichen tausend Wesen gespeichert haben. Als die Daten im Speicher abgelegt wurden, dachten wir, das seien wertvolle Informationen, die wir beizeiten zur Identifizierung eines diesen oder jenen würden benützen
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