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1453 - Der unbekannte Feind

Titel: 1453 - Der unbekannte Feind
Autoren: Unbekannt
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und mit seiner Tochter die unterirdischen Anlagen eines alten Abwehrforts inspiziert?"
    Bull zuckte mit den Schultern. „In das Fort warst du leicht genug zu locken", meinte er. „CHARLIEdrei wurde abgeschossen. Da hielt es dich natürlich nicht in deinem Sessel. Du mußtest nachschauen gehen."
    „Ihr überseht etwas Wichtiges", erklärte Sedge Midmays. „Abgesehen von alldem, was wir uns nicht erklären können: Es steht jetzt fest, daß die Zusammensetzung des Materials absichtlich auf hohes Alter getrimmt wurde."
    „Weil vor fünfzehn oder so Millionen Jahren noch niemand etwas von Gesil wußte", ergänzte Roi Danton. „Immer vorausgesetzt, daß es sich wirklich um einen Projektor handelte", wandte Perry Rhodan ein. „Was hätte es sonst gewesen sein sollen?"
    Sie saßen da und starrten vor sich hin. Die Gedanken attackierten das Unbegreifliche aus allen Richtungen, aber das Problem war ein alogischer Monolith, der sich allen mit herkömmlicher Denkweise vorgetragenen Lösungsversuchen hartnäckig widersetzte.
    Es wurde einem schwindelig, wenn man an all die möglichen Zusammenhänge dachte, die sich aus dem Erlebnis in der unterirdischen Geschützstation ergaben.
    Er war nicht müde, aber er fühlte sich an Körper und Seele zerschlagen. Er hatte sich auf der Liege in seiner Unterkunft ausgestreckt, die Arme unter dem Kopf verschränkt und starrte zur konturlosen, weißen Decke hinauf. Die Beleuchtung war gedämpft. Es war unglaublich still. Die mehrfach isolierten Wände hielten jegliches Geräusch ab, das von draußen hätte hereindringen mögen.
    Es fiel ihm schwer, sich vorzustellen, daß jemand im voraus gewußt haben könnte, wohin die CIMARRON sich auf ihrer überstürzten Flucht wenden würde. Aber dann fiel ihm die Frage wieder ein, die er Bull vorhin paar Tagen gestellt hatte. „Wie sind wir eigentlich hierhergekommen?" Es wußte noch immer niemand, wie die Koordinaten des Megaira-Systems in den Astrogationsspeicher gelangt - und vor allen Dingen: wie sie wieder daraus verschwunden waren. Man hatte die Bordrechner der KARMINA und der MONTEGO BAY befragt. Sie wußten nichts von Megaira.
    Natürlich gab es eine Möglichkeit. Mit den anderen Schiffen zusammen hatte sich die CIMARRON geraume Zeit im Innern des Perseus-Black Hole aufgehalten. Sie hatte an der Kontrollstation angelegt. War es denkbar, daß Lakardón, der Nakk, die Daten in den Speicher gefüttert hatte? Aber wie waren sie wieder verschwunden? Es war vermutlich nicht schwer, an die Koordinaten hinten eine Befehlsfolge anzufügen, die den Syntron veranlaßte, nach dem ersten Zugriff den gesamten Bereich, in dem die untergeschobenen Daten aufbewahrt wurden, zu löschen. Aber der Syntron hätte sich an einen solchen Vorgang erinnern müssen. Es war undenkbar, daß die Löschung eines Dateneintrags im Astrogationsspeicher nicht verzeichnet worden wäre.
    Lassen wir das, dachte er resignierend.
    Gesetzt den Fall, die Cantaro hatten auf irgendeine Weise den Fluchtkurs der CIMARRON vorausbestimmen können - dann folgten die übrigen Ereignisse logisch aus ihrem Verlangen, Perry Rhodan nicht nur strategisch, sondern auch moralisch und seelisch zu zerstören. Sie hatten die Erinnerung an das Verhör durch Nandrok gezielt in Pedrass Fochs Bewußtsein gepflanzt. Sie hatten den Projektor in der alten Geschützstation installiert und Vorsorge getroffen, daß Perry Rhodan auch wirklich in die Station gelockt würde, um die vermeintliche Vision zur Kenntnis zu nehmen.
    Was ihn beeindruckte, war der Aufwand, den der Gegner um seinetwillen betrieben hatte. Und noch eine Frage beschäftigte ihn: Wenn die Cantaro wußten, daß er sich auf Sisyphos befand, und wenn sie ihn wirklich für einen ernst zu nehmenden Gegner hielten, warum waren sie dann nicht schon längst hier erschienen, um ihm endgültig den Garaus zu machen?
    Ganz gleichgültig, wie er sich den Kopf zerbrach: Nichts ergab Sinn. Vielleicht sollte er sich an Sato Ambush wenden. Der Pararealist mit seinem Verständnis der parallelen Wirklichkeiten konnte womöglich eine Erklärung finden. Der Gedanke beruhigte ihn ein wenig. Auf Ambush war Verlaß. Er verstand es, Dinge zu deuten, die dem normalen Verstand völlig unbegreiflich erschienen.
    Er zog in Erwägung, sich sofort mit Sato Ambush in Verbindung zu setzen. Aber das angestrengte Nachdenken hatte ihn zum Schluß doch müde gemacht. Eine Stunde Ruhe würde ihm guttun. Er schloß die Augen und gab sich Mühe, an etwas Belangloses zu
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