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145 - In den Fängen der Dämonenspinne

145 - In den Fängen der Dämonenspinne

Titel: 145 - In den Fängen der Dämonenspinne
Autoren: Larry Brent
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kräftig aufgeheizt
haben. Wenn die Kohle ausgebrannt ist, wird die Lok von selbst stehen bleiben.
Das wird spätestens wohl in Santosa der Fall sein ...
«
    Santosa war die letzte Station, wo auch der
Schienenweg endete.
    Joe Milling hängte
ein, weil er noch das Railway -Office benachrichtigen
wollte.
    Kaum drückte er auf die Gabel, da ertönte
selbst das Klingelzeichen. Milling wurde angerufen.
    Am anderen Ende der Strippe - meldete sich
das Railway -Office, seine übergeordnete Dienststelle.
    Milling erschrak förmlich, als hätte man dort seine
Gedanken gelesen.
    »Wir haben eine wichtige Meldung für Sie,
Mister Milling «, bekam er zu hören, bevor er selbst
imstande war, etwas über die eigenartige Situation an seinem Streckenabschnitt
mitzuteilen. »Wir erhalten soeben die Nachricht, daß infolge eines Erdrutsches
im Sky-Creek die Brücke dort zu Schaden gekommen ist. Bitte halten Sie den
Zwanzig-Uhr- achtundfünfzig-Zug unbedingt in Stanville fest! Es besteht die
Gefahr, daß er sonst auf der beschädigten Brücke in die Schlucht stürzt. . . «
    Joe Milling hatte
das Gefühl, als ob jemand mit einer Rasierklinge über seinen Hinterkopf fahre.
    Seine Nackenhaare sträubten sich.
    »Aber Sir .. . das ist... unmöglich«,
stotterte er.
    »Wieso, Mister Milling ?« klang es unfreundlich zurück. »Was ist daran so -
unmöglich? Haben Sie getrunken ?«
    Der Stationsvorsteher schluckte. Auf Grund
seiner Reaktion war die unangenehme Erwiderung durch seinen unmittelbaren
Vorgesetzten jedoch gerechtfertigt. So hatte er sich noch nie am Telefon
benommen.
    Milling riß sich zusammen. Er zwang sich dazu, klar
zu sprechen und einen sachlichen, knappen Bericht zu liefern, wie es einem
Eisenbahner anstand.
    »Aber das kann doch nicht sein !« erklang es irritiert an sein Ohr, als er geendet hatte.
    »Es ist so, wie ich Ihnen sagte, Sir. Der
Zwanzig-Uhr-achtundfünfzig-Zug ist vor wenigen Sekunden führerlos durch die
Station gebraust, ohne anzuhalten. Ich war gerade dabei, Sie zu informieren,
als Sie mich selbst anriefen, um mir mitzuteilen, daß etwas mit dem Sky-Creek
nicht in Ordnung ist. Wenn die Brücke dort beschädigt ist, dann wird die ganze
Sache allerdings mit einem Fiasko für die Passagiere enden. Bei der rasenden
Fahrt, die die Lokomotive drauf hat, wird der Zug in spätestens zehn Minuten an
der Sky-Creek- Bridge sein. Die Leute haben überhaupt keine Chance ...«
     
    *
     
    Er betrieb eine kleine Werkstätte zur
Reparatur von Landmaschinen. Damit konnte man in Stanville keine Reichtümer
scheffeln, aber sich ganz gut über Wasser halten. Olbitras ,
der größte Farmer im Umkreis von fünfzig Meilen, war sein Hauptkunde.
    Am frühen Nachmittag hatte Olbitras angerufen und ihm erklärt, daß ein Schlepper einen
Motorschaden hätte. Er brauche diesen Schlepper jedoch so schnell wie möglich.
    Da hatte Tony Stanton sich auf den Weg
gemacht, um zu sehen, was er an Ort und Stelle bei dem Farmer tun konnte.
    Am frühen Abend war Tony noch mal nach Hause
gefahren, um sich einige Ersatzteile und zusätzliche Werkzeuge zu holen. Dabei
teilte er seiner Frau Sandra mit, daß er wohl erst in einigen Stunden
zurückkommen werde. Unter Umständen könne es sogar Mitternacht werden.
    Die mollige Frau mit dem kurzgeschnittenen,
blonden Haar zuckte die Achseln und seufzte. »Damit muß ich mich wohl oder übel
abfinden. Wenn das Geschäft sich lohnt, dann soll’s mir natürlich recht sein
... «
    » Olbitras ist
niemals kleinlich. Eiweiß, daß er sich auf mich verlassen kann, wenn es darauf
ankommt - und das zahlt sich jedes Mal in klingender Münze aus. Die Reparatur
ist ein fetter Auftrag. Den können wir diesen Monat ganz gut gebrauchen .« Er unterbrach sich und blickte sie eingehend an. Sandra
wirkte noch immer nervös und zerfahren. Das kannte er an ihr nicht. »Geht es
dir noch nicht besser ?« fragte er unvermittelt.
    »Doch schon .. . «
    Beim Frühstück war es ihm zum ersten Mal
aufgefallen. Sandra wirkte unruhig und überreizt. Ob es damit zusammenhing, daß
sie erst im Morgengrauen zu Bett gekommen war? Aber das konnte er sich nicht
vorstellen. Er kannte seine Frau zu gut, um zu wissen, daß sie solche bis in
die Morgenstunden dauernden Parties recht gut
verkraftete. Da schlief man eben etwas länger, was sie sich hier gut erlauben
konnten. So war das Frühstück eigentlich das Mittagessen gewesen. Sie nahmen es
gegen zwölf Uhr zu sich, nachdem sie ausgeschlafen hatten.
    Sandra Stanton hatte vor einiger
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