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145 - In den Fängen der Dämonenspinne

145 - In den Fängen der Dämonenspinne

Titel: 145 - In den Fängen der Dämonenspinne
Autoren: Larry Brent
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nicht schreiend durch den Garten laufen. Eine kleine Spinne,
Mary, - was soll sie dir schon tun ?«
    Elron Caine atmete tief durch, nahm ihren
Kopf in beide Hände und drückte ihn sanft vor sein Gesicht. Tief schaute er
seiner Frau in die Augen.
    »Nein, Elron«, wisperte sie, noch äußerst
erregt. »So einfach ist das nicht... es handelte sich um keine kleine Spinne,
sondern um eine sehr große ... Sie hockt dort hinten, unter dem Rhododendronbusch,
Elron. Sie ist so groß - wie ein Mensch !«
     
    *
     
    Am liebsten hätte er laut gelacht.
    Doch sie sagte es mit solcher Ernsthaftigkeit
und Überzeugung, daß es ihm eiskalt über den Rücken lief.
    »Aber so etwas gibt es doch nicht, Mary«,
versuchte er sie zu beruhigen. »Eine Spinne - so groß wie ein Mensch? Du liest
zu viele Gruselstories und siehst dir im Fernsehen zu oft Horrorfilme an. Das
Ganze ist doch ein Witz, nicht wahr ?«
    Er sah ihr bleiches, verzweifeltes Gesicht
vor sich, ihre feucht glänzenden Augen, die sich mit Tränen füllten. Mary Caine
schüttelte den Kopf und schluckte heftig. »Nein«, entrann es ihren Lippen wie
ein Hauch. »Es ist kein Partygag, Elron! Es ist die Wahrheit. .. die reine
Wahrheit! Bring’ mich ins Haus, bitte! Ich wage es nicht, so blaß und verheult,
wie ich sicher aussehe, den anderen unter die Augen zu treten. Die meinen wohl,
ich wäre verrückt. Vielleicht haben sie auch recht - und ich bin es tatsächlich !«
    Elron legte den Arm um ihre Schultern und
ging mit ihr den dunklen Weg entlang. Es war nicht zu vermeiden, bis zur
Terrasse vorzugehen, die durch die Lampions und Fackeln hell erleuchtet war.
Dort hielten sich die meisten Gäste, in kleinen Gruppen beisammenstehend, auf.
    Tony Stanton, ein sommersprossiger, junger
Bursche, der in der Nachbarschaft wohnte und zu den besten Freunden der Caines
zählte, kam auf Elron und Mary zu. »Kann ich euch irgendwie helfen ?« fragte er besorgt.
    »Nein danke, Tony. Das ist sehr lieb von dir.
Doch nicht nötig. Sie ist schon wieder okay ... «
    »Was ist denn geschehen ?«
    »Sie hat sich nicht ganz wohl gefühlt und
deshalb ein wenig zurückgezogen. Mary hatte Kopfschmerzen und meinte; daß ein
Spaziergang durch den Garten ihr guttäte. Sie hat sieh so fürchterlich
erschrocken ... «, schüttelte Elron Caine eine einigermaßen plausible
Geschichte geradezu aus den Ärmeln. »Sie hat plötzlich geglaubt, ein Fremder
sei im Garten und wolle sie überfallen. Sie war ganz in Gedanken. . . « Dabei
beließ er es. Er ging nicht weiter auf das Problem ein.
    Von den anderen Bekannten und Freunden wurden
besorgte Fragen gestellt. Elron Caine lächelte. Er leierte seine Geschichte
mehrere Male herunter, daß er anfing, sie beinahe selbst zu glauben
.. .
    Der Vorfall hatte zur Folge, daß viele Gäste
umgehend aufbrachen. Wenn Mary Caine sich nicht wohl fühlte, dann war es auch
besser, daß sie Ruhe bekam. Die Vorbereitungen für diese Party, die sie ganz
allein ausgerichtet hatte, waren möglicherweise mit ein Grund dafür, daß ihre Nerven nicht mehr mitmachten.
    Dafür hatte man Verständnis, und ließ es
Elron Caine wissen.
    Der Hausherr indes winkte ab. »Nein! Ihr
bleibt selbstverständlich. Die Party hat ja gerade erst angefangen ...«
    »Es ist zwei Uhr nachts, Elron. Es war ein
wunderschöner Abend ... «, bekam er allgemein zu hören.
    Die Party war tatsächlich gelungen. Die
Caines verstanden es, Atmosphäre zu schaffen und Gäste zu bewirten.
    Die Terrasse leerte sich schnell. Ebenso die
Rasenfläche, wo die Gäste auf klobigen Bänken an Tischen gesessen hatten.
    Alles Überreden half nichts. »Mary wird sich
rasch wieder erholen. Es geht ihr jetzt schon besser. Ich verstehe eure Rücksichtnahme,
aber dies liegt nicht in uns’rem Sinn«, entgegnete Elron Caine auf die Worte
und Reaktionen seiner Bekannten und Freunde. »Wenn sie sich für eine halbe
Stunde hinlegt, ist sie wieder topfit. Ich kenn’ meine Mary... «
    Die blonde, junge Frau lächelte tapfer. So
sehr sie sich auch bemühte, es gelang ihr nicht, eine fröhliche Miene
aufzusetzen. Im Gesicht war noch immer der Schrecken deutlich zu lesen.
    Elron brachte seine Frau ins Haus. Dort
atmete sie sichtlich auf, als ob sie sich mit einem Mal sicher fühle.
    Sie legte sich auf die Couch und streckte
sich lang aus. Elron goß ihr einen Whisky ein, den sie ohne das Glas abzusetzen
leerte.
    Ihr Lächeln entkrampfte sich. »Es geht mir
schon viel besser. Vielen Dank!«
    Elron blickte Mary lange und eingehend an.
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