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1449 - Der Knochentempel

1449 - Der Knochentempel

Titel: 1449 - Der Knochentempel
Autoren: Jason Dark
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aufzustellen.«
    Das war zwar ungewöhnlich, aber gut für uns. Solange ich beschäftigt war und er mich dabei beobachtete, lief Ellen Kinley nicht in Gefahr, erschossen zu werden.
    »Gut, ich werde es tun«, sagte ich, »aber was passiert, wenn ich die Schädel im Kreis aufgestellt habe?«
    »Dann hat er seine Opfer wieder um sich. Dann hat sich der Kreis geschlossen, und er wird seine Welt verlassen können. So ist es ihm versprochen worden. Der Köpf er kehrt zurück!«
    Darauf gab ich ihm keine Antwort.
    Ich musste um jeden Preis verhindern, dass dieser Köpfer zurückkehrte und weitere Verbrechen beging. Einer wie er musste für immer verschollen bleiben. Dabei spielte es keine Rolle, ob im Jenseits oder irgendwo anders.
    Besser noch wäre es, ihn ein für alle Mal zu vernichten. Mit welchen Mitteln, das war mir noch unklar, aber ich wollte erst mal sehen, was passierte, wenn das große Gesicht erschien, das ich aus dem Videofilm kannte.
    Ich sammelte die Schädel ein. Dabei ließ ich mich von Damon dirigieren. Er gab mir Anweisungen, wohin ich die Schädel zu legen hatte.
    Mit einem Seitenblick stellte ich fest, dass er die Waffenmündung immer noch gegen die Stirn der Geisel drückte.
    Ich nahm den letzten Schädel in die Hand. Er fühlte sich an wie alle anderen auch. Sehr hart, aber nicht unbedingt widerstandsfähig.
    Ein leichter Schlag mit der Beretta hätte ausgereicht, um ihn zu zertrümmern. Daran wagte ich in diesem Moment nicht mal zu denken.
    Jetzt war der Kreis geschlossen.
    Ich befand mich in der Hocke und außerhalb des Kreises. Meinen Blick richtete ich auf Damon, der mich ebenfalls ansah, was mir sehr gut passte, denn so achtete er nicht mehr gezielt auf Suko.
    »Zufrieden?«
    »Ja. Danke, Bulle, dass du ihm den Weg geebnet hast. Ab jetzt ist für euch und diese Verräterin Sterben angesagt.«
    Trotz der Drohung blieb ich gelassen. »Meinst du?«, fragte ich und wedelte dabei mit beiden Armen, um ihn abzulenken.
    »Du zuerst!«, schrie er, hob die Waffe mit dem Schalldämpfer an und zielte auf mich.
    Genau auf diesen winzigen Augenblick der Unachtsamkeit hatte Suko gewartete. Mit einer blitzschnellen Handbewegung hatte er seinen magischen Stab berührt.
    Dann brauchte er nur noch das Wort zu rufen.
    »Topar!«
    ***
    Alles blieb gleich, und doch hatte sich alles verändert. Niemand außer Suko selbst war in der Lage, sich zu bewegen. Für die Dauer von fünf Sekunden hatte Suko freie Bahn. Da musste er alles erledigt haben. Und er jagte los.
    Zwei Schritte, dann setzte er mit einem gewaltigen Sprung über den Kreis aus Totenschädel hinweg. Der zweite Satz brachte ihn direkt an Damon heran. Als er zum dritten ansetzte und die Zeit noch immer nicht vorbei war, nutzte er diese Bewegung zu einem gewaltigen Tritt.
    Damon wurde am Kopf getroffen. Die Wucht schleuderte ihn zurück. Er fiel auf die Seite, und als die fünf Sekunden vorbei waren, schaffte er es nicht, auf die Beine zu kommen.
    Suko riss die schallgedämpfte Waffe an sich. Um die junge Frau brauchte er sich nicht zu kümmern, sie hatte nichts mitbekommen, da sie immer noch bewusstlos war.
    So bückte er sich und schleifte den bewusstlosen Damon zur Seite.
    Jetzt standen die Chancen wieder besser. Suko schleuderte den Mann zu Boden und drehte sich zu seinem Freund John Sinclair um.
    Auf halber Strecke blieb er stehen, und seine Augen weiteten sich vor Staunen…
    ***
    Ich war wieder voll da!
    Für die fünf Sekunden war ich außer Gefecht gesetzt worden. Daran verschwendete ich jetzt keinen Gedanken mehr. Ich sah Suko, der Damon soeben einen Tritt verpasst hatte und ihn danach zur Seite schleifte.
    Ich hatte den Kreis der Totenschädel geschlossen, und ich erlebte als Erster die Reaktion.
    Den Stich an meiner Brust empfand ich wie einen von einer glühenden Nadel verursachten Schmerz. Ich wusste, dass mich nichts und niemand verletzt hatte, denn hier ging es um etwas anderes.
    Mein Kreuz hatte sich gemeldet. Es hatte die andere Magie wahrgenommen, und es tat sich auch etwas in der Nähe. Die ganze Zeit über hatte ich bereits das verdammte Gesicht vermisst, das ich vom Videofilm her kannte, doch jetzt war es da.
    In der Wand oder vielleicht auch davor zeichnete es sich deutlich ab. Der blanke Schädel, die abstehenden Ohren, die toten, kalten Augen, der grausame Zug um den Mund.
    So sah ein achtfacher Köpf er aus, und er hatte genug Böses getan, um als Geist wieder aus der Hölle entlassen zu werden, damit er dem Teufel diente und seine
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