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1449 - Der Knochentempel

1449 - Der Knochentempel

Titel: 1449 - Der Knochentempel
Autoren: Jason Dark
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Er musste seinem Freund John Sinclair Bescheid geben, der sich an anderer Stelle um diesen Fall kümmerte.
    Und da gab es noch Arrik. Er war in den letzten Minuten recht still geworden. Ihm schien klar geworden zu sein, dass er verloren hatte.
    »Du brauchst dir keine Sorgen zu machen«, erklärte Suko ihm.
    »Du bist fürs Erste aus dem Verkehr gezogen.«
    »Fuck you!«, zischte Arrik hasserfüllt.
    Suko winkte nur ab. Die Verbindung zum Yard war schnell hergestellt. Die Kollegen versprachen, so schnell wie möglich zu kommen.
    »Was haben Sie denn mit ihm vor?«, fragte Ellen.
    »Er wird in Verwahrung genommen.«
    »Bei der Polizei?«
    »Ja. Dort hat man für Kerle wie ihn immer ein Plätzchen frei.«
    Suko lächelte breit. Danach wählte er noch einmal. Und diesmal war es die Nummer, die seinem Freund John Sinclair gehörte…
    ***
    Ich wusste nicht, ob der Bischof die Geräusche kannte, ich aber kannte sie verdammt gut. So hörten sich Schüsse an, die aus einer Waffe mit Schalldämpfer abgefeuert worden waren. Wer sie einsetzte, wollte möglichst lautlos töten.
    Ich war mir noch nicht bewusst, wie oft geschossen worden war.
    Ich hatte mich nur darauf konzentriert, den Geschossen zu entgehen. Das war mir gelungen. Was mit dem Bischof passiert war, sah ich nicht.
    Von der Tür her wurde wieder geschossen.
    Ich konnte nicht auf der Stelle liegen bleiben. Ich drehte mich weiter, setzte so viel Kraft wie möglich ein, um aus dem Gefahrenbereich zu gelangen.
    Dabei sah ich, dass die Tür weiter aufgestoßen wurde, sodass der Killer freies Schussfeld hatte. Bisher war es für ihn nur ein Vorgeplänkel gewesen. Ich konnte mir auch gut vorstellen, dass er mehrere Waffen bei sich trug.
    Während meiner Drehung zog ich die Beretta. Ich schoss zurück, was den Killer wohl überraschte, denn er feuerte nicht mehr. Er war auf die Knie gegangen, um ein möglichst kleines Ziel zu bieten.
    Ich prallte gegen einen Stuhl, blieb auf dem Rücken liegen und feuerte über die Länge meines Körpers hinweg in Richtung Tür.
    Dort tauchte der Mann jetzt endgültig ab. Der Klang meiner Beretta hatte die Geräusche der schallgedämpften Waffe übertönt. Mit Gegenwehr hatte der Schütze offenbar nicht gerechnet. Er ließ sich auf keinen Schusswechsel ein und verschwand.
    Ich bekam mit, dass er nach rechts hin weggetaucht war. Es war der Weg zur Tür. Seine Flucht begleitete er mit einem wütenden Fluch.
    Ich nahm sofort die Verfolgung auf.
    Allerdings gab ich verdammt gut Acht. Es war gefährlich, wie ein Wilder in den Flur zu stürmen. Vielleicht wartete der Killer nur darauf, um mich doch noch mit einem gezielten Schuss zu erwischen.
    Deshalb lugte ich vorsichtig um die Ecke.
    Der Weg zur Tür war zwar nicht strahlend hell erleuchtet, doch das Licht reichte aus, um mich erkennen zu lassen, dass der Killer verschwunden war. Ich hörte zudem, wie die Haustür mit einem lauten Knall zuschlug.
    Ein Schritt brachte mich in den Flur. Dann hetzte ich dem Unbekannten nach, riss die Haustür auf, rannte jedoch nicht sofort ins Freie, weil ich wieder damit rechnete, in eine Kugel zu laufen.
    Das war zum Glück nicht der Fall. Das Geräusch eines startenden Autos sagte mir genug. Der Mann, der seine Aufgabe nicht erfüllt hatte, floh.
    Ich sprang ins Freie und wäre auf einer der Treppenstufen beinahe noch ausgerutscht.
    Der Killer musste einen Kavalierstart hingelegt haben, denn ich sah nur noch, dass es sich um einen dunklen Wagen handelte, und eine Autonummer war schon nicht mehr zu erkennen.
    Wäre der Bischof nicht gewesen, hätte ich die Verfolgung aufgenommen, aber ich wusste nicht, was mit Ampitius geschehen war.
    Gehört hatte ich bei dem Schusswechsel von ihm jedenfalls nichts.
    Ich lief zurück. In meinem Kopf wirbelten die Gedanken, und die waren nicht eben mit Optimismus gefüllt. Ich kam mir vor wie ein Verlierer und spürte, wie mir etwas den Hals zuschnürte. Das Blut war mir in den Kopf gestiegen, mein Herzschlag hatte sich beschleunigt. Mir wurde bewusst, dass ich nur mit viel Glück einem Treffer entgangen war.
    Als ich das Zimmer betrat, hörte ich das Stöhnen des Bischofs. Ein Blick nach links sagte mir, was geschehen war.
    Ampitius war getroffen worden. Zwar lag er nicht mehr auf dem Boden, doch wie er sich in die Höhe stemmte und sich dabei an der Sessellehne abstützte, das wies darauf hin, wie wenig gut es ihm ging. Sein Gesicht war verzerrt. Er rutschte über die Lehne hinweg auf die Sitzfläche des Sessels. Ich sah,
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