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1444 - Saladins Leibwächter

1444 - Saladins Leibwächter

Titel: 1444 - Saladins Leibwächter
Autoren: Jason Dark
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kippte nach hinten.
    Auf dem Fass blieb er liegen. Eingehüllt in einen zuckenden Mantel aus Feuer. Er schrie nicht, aber er verging. Das geweihte Silber und das Feuer sorgten dafür. Wir schauten zu, wie die Haut schmolz und sich der bereits vergehende Körper noch einmal aufrichtete. Wenig später war nur noch Asche übrig geblieben.
    Die Lanze lag zwischen Hauswand und Fass. Der Blutsauger hatte sie nicht mehr einsetzen können.
    Glenda ging auf mich zu. Ich sah ihr an, dass sie an der Aktion zu knacken hatte. Ihr Gesicht zeigte einen nicht eben glücklichen Ausdruck, und sie konnte ein Zittern nicht unterdrücken.
    Sie lehnte sich an mich und schloss für einen Moment die Augen.
    Ich hörte ihr Flüstern, ohne zu verstehen, was sie sagte. Sie fing sich jedoch schnell und schüttelte den Kopf.
    »Ich schieße ja nicht gerne, aber in diesem Fall blieb mir nichts anderes übrig.«
    »Du warst super, Glenda.«
    »Ach, hör auf. Das war nur einer. Wer weiß, was uns noch alles bevorsteht.«
    »Das kriegen wir auch in die Reihe.« Mich interessierte, ob wir beobachtet worden waren. Dabei dachte ich an Dracula II, für den es dank seiner Kräfte ein Leichtes war, aus der Luft zuzuschauen.
    Ich sah ihn nicht. Der Himmel blieb düster, es bewegte sich überhaupt nichts über ihn hinweg.
    Ich nahm mir auch die Zeit, mir die Umgebung anzuschauen, soweit dies möglich war. Es gab nicht nur das eine Haus, durch das wir gegangen waren, auch andere Gebäude standen in der Nähe. Sie waren nicht so gebaut, dass sie eine Ortschaft gebildet hätten, die eine Straße hatte, die dann von Häusern flankiert wurde. Hier waren sie ohne Plan errichtet worden, und an der linken Seite fiel mir ein Hang oder eine Böschung auf, die relativ steil war und die ich hier nicht vermutet hätte.
    Es gab keine Überraschungen mehr. Nichts bewegte sich in unserer sichtbaren Nähe. Was nicht besagte, dass wir es hinter uns hatten. Der große Stress stand uns noch bevor.
    »Wo steckt Purdy?«, fragte Glenda. »Verdammt, John, ich mache mir große Sorgen. Das habe ich mir alles anders vorgestellt, ehrlich.«
    »Wir müssen sie suchen.«
    »Und Saladin?«
    »Ich denke, dass für ihn das Gleiche gilt. Wo sie ist, finden wir auch ihn.«
    Davon ging ich jedenfalls aus. Nur waren das nicht alle Probleme, denn ich hatte nicht die beiden Kerle vergessen, die Saladin sich als Leibwächter geholt hatte.
    Glenda und ich standen Rücken an Rücken, sodass jeder eine Richtung unter Kontrolle hatte. Um uns herum brannten die Feuer. Wir sahen das Tanzen der Flammen, die auf dem Boden Schatten erzeugten, und hörten auch das leise Fauchen des Feuers.
    Nur fauchte kein Vampir in unserer Nähe. Es huschte auch niemand von Haus zu Haus. Das Feuer hatte auch die letzten Reste des Angreifers in Asche verwandelt. Der Geruch nach verkohltem Fleisch war verschwunden.
    »Dann sollten wir uns auf den Weg machen«, schlug Glenda vor.
    »Im Augenblick scheint man uns in Ruhe zu lassen.«
    »Du sagst es.«
    Wir konnten uns eine Richtung aussuchen und nahmen die, in die ich schaute. Um uns herum bewegten sich nur die Feuer. Von den Wiedergängern sahen wir nichts. Trotz der Hitze, die uns an manchen Stellen erfasste, rieselte ein Frösteln über meinen Rücken. Das hier war eine verdammt feindliche Welt. Wer hier existierte, der hatte es auf das Blut der Menschen abgesehen, aber dem würden wir einen Riegel vorschieben.
    Glenda ging leicht versetzt neben mir. In der rechten Hand hielt sie die Pistole. Hin und wieder drehte sie sich um, weil sie sehen wollte, ob sich in unserem Rücken etwas tat. Doch da passierte momentan nichts.
    Das Gelände war weitläufiger, als ich es mir vorgestellt hatte.
    Mich interessierte besonders dieser Hang. Ich hatte bereits erkannt, dass er nicht aus einem weichen Material wie Erde bestand. Sein Material war der dunkle Fels, und ich sah auch, dass an einer Stelle und gar nicht mal weit von uns entfernt ein relativ einsames Feuer brannte. Die Flammen huschten an der Außenseite des Felshangs in die Höhe, sodass sie einige Öffnungen aus dem Dunkel hervorrissen.
    Ich blieb stehen und wies Glenda darauf hin. »Das ist noch ein Rest der alten Vampirwelt. Ich weiß, dass es zahlreiche Höhlen dort gibt. Sie sind in den Fels hineingebaut und oft miteinander verbunden, sodass man von einem regelrechten Labyrinth sprechen kann.«
    »Ideale Verstecke also?«
    »Genau.«
    »Auch für Purdy Prentiss?«
    »Ich befürchte es fast. Saladin braucht einen ruhigen
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