Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1444 - Saladins Leibwächter

1444 - Saladins Leibwächter

Titel: 1444 - Saladins Leibwächter
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
und er merkte genau, dass sie angestrengt überlegte.
    »Bitte, du musst es mir sagen. Es ist wichtig.«
    Purdy öffnete den Mund. Dann sprach sie einen Satz aus, vor dem sich der Hypnotiseur fast gefürchtet hatte.
    »Ich weiß es nicht…«
    ***
    Saladin riss ich zusammen. Er hätte am liebsten losgeschrien. Er hätte ihr auch ins Gesicht schlagen können, um sie zu einer Antwort zu zwingen. Doch er wusste, dass es nichts brachte. Er kannte seine eigenen Kräfte gut genug, um sie einschätzen zu können. Wenn jemand in seine Kontrolle geriet, dann war es ihm nicht möglich, daraus zu entfliehen. Er musste einfach die Wahrheit sagen, und Purdys letzte Antwort war die Wahrheit gewesen.
    Saladin schloss die Augen. Er riss sich zusammen. Trotzdem wollte er es nicht wahrhaben. Möglicherweise gelangte er auf einem Umweg zum Ziel.
    »Du weißt es also nicht?«
    Sie schwieg.
    »Du bist aber da gewesen.«
    »Ja.«
    »Und wie?«
    »Nicht durch mich. Man hat mich mitgenommen. Ich selbst kenne den Weg nicht. Ich bin in die Kontrolle einer anderen Macht gelangt. Es waren andere, die mich…«
    Er unterbrach sie. »Wer ist es gewesen?«
    »Ich kenne John Sinclair…«
    »Ja, das weiß ich. Hat er dir den Weg gezeigt?«
    »Auch…«
    »Und wer noch?«
    »Myxin.«
    Saladin stutzte. Es war ein neuer Name aufgetaucht. Ein Name, den er nicht kannte.
    »Wer ist Myxin?«
    »Ein Magier. Er ist sehr alt. Er hat in Atlantis gelebt. Das weiß ich genau. Er und Kara…«
    »Eine Frau?«
    »Ja…«
    »Weiter, weiter«, drängte er. »Was kannst du mir noch über die beiden sagen?«
    »Sie sind alt, aber sie sehen nicht so aus. Sie leben zusammen mit dem Eisernen Engel.«
    Wieder ein Name, den Saladin nicht kannte, aber er war wichtig für Atlantis. Alles was damit zu tun hatte, das saugte er förmlich auf.
    »Und sie existieren jetzt noch?«
    »Ja, sie leben.«
    »In Atlantis?« Es war eine wichtige Frage, und er fieberte der Antwort entgegen.
    »Nein, sie haben woanders eine Heimat gefunden. Nicht mehr in ihrer Welt.«
    »Wo ist sie?«
    »Bei den Flammenden Steinen.«
    Saladin schöpfte wieder Hoffnung. Das war zumindest ein Hinweis. Um seine Lippen zuckte ein Lächeln. Jetzt musste er nur noch wissen, wie er zu dem Ort mit dem seltsamen Namen gelangte, und er stellte die entsprechende Frage.
    »Ich weiß es nicht. Ich weiß nicht, wo man die Flammenden Steine finden kann. Niemand weiß es. Sie sind nicht sichtbar. Sie befinden sich in einer anderen Welt.«
    Saladins Gesicht wurde zur Maske. Alles an ihm war plötzlich starr geworden. Er schüttelte nach einer Weile den Kopf, und mit der nächsten Frage überprüfte er sich selbst.
    »Du weißt es wirklich nicht?«
    »So ist es.«
    »Wer kennt den Weg?«
    »Niemand«, flüsterte sie. »Niemand kennt den Weg. Nur die Eingeweihten. Die Atlanter, vielleicht, aber sonst keiner. Man muss geholt werden. Man kann den Ort nicht sehen…«
    Der Hypnotiseur begriff allmählich, dass er auf das falsche Pferd gesetzt hatte. Er holte heftig Luft und war nahe daran, die Beherrschung zu verlieren. Am liebsten hätte er um sich geschlagen, getrampelt und geschrien wie ein kleines Kind. Er fühlte sich als Verlierer, und das bei diesem hohen Einsatz.
    Er stöhnte auf, während Purdy Prentiss nach wie vor wie eine Puppe an der Höhlenwand stand.
    Er musste zugeben, dass er verloren hatte, und Saladin hätte die Staatsanwältin am liebsten mit seinen Händen erwürgt. Da riss er sich doch zusammen, und in seinem Kopf formierte sich ein anderer Plan.
    Er würde sie nicht töten. Aber sie sollte ihre Strafe erhalten. Für ihn war sie unwichtig geworden. Zudem gehörte er zu den Wesen, die kein Blut tranken, aber von denen akzeptiert wurde, die sich davon ernährten. Ihnen wollte er die Frau überlassen.
    Sie stand noch immer unter seinem Einfluss. Das brauchte nicht mehr zu sein. Es bedurfte bei ihm nur einer Handbewegung, um den Bann zu lösen.
    Purdy Prentiss »erwachte«. Es lief nicht so ab, wie das Hochsteigen aus einem tiefen Schlaf. Es ging alles recht schnell, und die Erinnerung an das Erlebte war völlig gelöscht.
    Purdy schaute sich ein wenig unsicher um. Sie stand zudem nicht mehr so starr, blickte Saladin an, und in ihre Augen trat allmählich ein Ausdruck des Begreifens.
    »Was ist geschehen?«, flüsterte sie, den Blick ängstlich auf den Hypnotiseur gerichtet.
    »Nichts ist geschehen«, erwiderte dieser. »Nichts, was mich und dich weitergebracht hätte. Und ich will dir ehrlich sagen, dass es
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher