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144 - Mr. Silvers böses Ich

144 - Mr. Silvers böses Ich

Titel: 144 - Mr. Silvers böses Ich
Autoren: A.F.Morland
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stehen. Er hielt zwei Sektgläser in der Hand und schien jemanden zu suchen.
    Den Bademantel hatte er abgelegt. Er hatte einen durchtrainierten, muskulösen Körper mit Solariumbräune, auf den er sehr stolz war. Wie ein Narziß stand er oft sehr lange im Fitneßraum vor dem großen Wandspiegel und betrachtete und bewunderte sich selbst, das Spiel seiner Muskeln, den seidenmatten Glanz seiner Haut.
    Er war verliebt in seinen eigenen Körper, und er tat viel dafür, um ihn in Form zu halten.
    Mona Springsteen hatte den Eindruck, daß er sie suchte, deshalb drehte sie sich um, aber er hatte sie bereits entdeckt, rief sie und kam auf sie zu.
    »Mona, du mußt unbedingt mit mir anstoßen.«
    »Worauf?«
    »Auf das, was wir lieben«, sagte er und gab ihr ein Glas. »Oder auf die gelungene Party… auf dich, auf mich, auf uns… Es gibt tausend Gründe, auf die wir anstoßen und trinken können.« Mona nippte an ihrem Glas.
    Jock grinste. »Wenn dein Freund nicht bald kommt, bleibt mir nichts anderes übrig, als wohl oder übel für ihn einzuspringen.«
    »Das wäre dir natürlich schrecklich unangenehm.«
    »Das schon, aber was tut man nicht alles, damit sich die Gäste wohlfühlen. Willst du mir eine Freude machen? Sag mir, daß du mich liebst.«
    »Warum soll ich dich belügen?«
    »Weißt du, daß deine Offenheit verletzend ist? Sie trifft mich mitten ins Herz«, sagte Jock lächelnd. »Aber ich kann dir nicht böse sein.« Er bewies es ihr, indem er sich vorbeugte und ihren schlanken Hals küßte.
    Sie erlaubte ihm die harmlose Vertraulichkeit, doch plötzlich erschrak sie. Sie hatte an Jock vorbeigesehen und Bob Morris erblickt.
    Ihr Freund war wirklich seltsam. Das behaupteten nicht nur alle, es stimmte tatsächlich, aber Mona hatte sich an seine merkwürdige Art gewöhnt - und auch an seine Eifersucht, mit der er sie manchmal richtig quälte.
    Es wäre besser gewesen, Jock Wyman diesen Kuß nicht zu gewähren, aber Mona fand nichts dabei. Es war nichts dahinter. Das wußte sie, aber wußte es auch Bob?
    Natürlich wußte er es. Sie hatte ihm schon oft genug gesagt, daß sie ihn liebte, nur ihn. Aber es fiel Bob schwer, ihr das zu glauben. Vor allem dann, wenn sie Jock Wyman so nahe an sich heranließ.
    Ich bin eine Närrin! dachte Mona Springsteen ärgerlich. Ich wußte doch, daß Bob bald erscheinen würde. Ich hätte vorsichtiger sein müssen.
    Wut zuckte in Bobs Gesicht. Er schien sich nur mit Mühe zu beherrschen. Jock Wyman merkte, wie Monas Körper versteifte. Er trat zurück und sah sie an.
    Er brauchte nicht zu fragen, was sie hatte. Sein Blick folgte ihren Augen. Er sah Bob Morris ebenfalls und lächelte. »Au, verdammt. Jetzt hat er uns erwischt. Aber ewig hätte es sich vor ihm ohnedies nicht verheimlichen lassen, daß wir zusammengehören.«
    »Witzbold«, sagte Mona, ließ ihn stehen und begab sich zu ihrem Freund.
    »Na«, sagte Bob bissig. »Amüsierst du dich gut?«
    »Du kennst doch Jock…«
    »Ja, er versucht es bei jeder - und bei dir hatte er Erfolg, wie zu sehen war.«
    »Es war doch nur ein harmloser Kuß auf den Hals, Bob, nichts von Bedeutung.«
    »So fängt es an. Ich möchte nicht wissen, was daraus geworden wäre, wenn ich zu Hause geblieben wäre«, knurrte Bob.
    »Du bist gemein«, sagte Mona gekränkt. Tränen traten in ihre Augen. »Warum denkst du so schlecht von mir?«
    Er bleckte die Zähne. »Tu’ ich das? Ich reagiere doch nur auf das, was ich sehe.«
    »Du machst aus einer Mücke einen Elefanten«, sagte Mona Springsteen aufgebracht. Sie versuchte sich zu beherrschen. »Bob, ich habe mich auf diese Party gefreut. Mach nicht alles kaputt. Ich möchte mich amüsieren. Mit dir amüsieren, Bob.«
    »Okay«, sagte er und nahm einem jungen Mann, der an ihm vorbeiging, das Bourbonglas aus der Hand. Er leerte es rasch und drückte dem Jungen das Glas anschließend wieder zwischen die Finger.
    »Hör mal, du hast sie wohl nicht alle!« begehrte der »Beraubte« auf. »Weißt du nicht, wo man die Drinks bekommt?«
    Bob Morris starrte ihn feindselig an. »Hol dir einen neuen«, fauchte er und ballte die Hände.
    Als Mona Springsteen das sah, ging sie rasch dazwischen. »Verstehst du denn keinen Spaß?« fragte sie den Jungen und lachte gekünstelt. »Bob wollte doch nur deine Reaktion testen. Es… es ging um eine Wette. Ich sagte, du würdest ›Wohl bekommt’s!‹ oder etwas in der Art sagen. Bob meinte, du würdest ihm eine Ohrfeige geben.«
    »Er soll das lieber nicht noch mal
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