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144 - Mr. Silvers böses Ich

144 - Mr. Silvers böses Ich

Titel: 144 - Mr. Silvers böses Ich
Autoren: A.F.Morland
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war Wirt in Harkerville, und niemand wußte, daß er in den langen Nächten ein Wolfsrudel anführte.
    Man sprach zwar furchtsam über die Blutnächte von Harkerville, und immer wieder wurden in weitem Umkreis Leichenteile gefunden, doch niemand wußte, wer dahintersteckte.
    Es hatte auch keiner den Mut, nachzuforschen. Jeder hatte Angst um sein Leben und um das seiner Familie. So konnten die Werwölfe umgehindert ihr Unwesen treiben.
    Erst letzte Nacht hatte der Landstreicher Dean Courtway an diesem Kreuz sein Leben verloren, und nun sollte Bruce O’Hara sein Leben verlieren.
    Der erste Biß - zumeist zugleich der Todesbiß - stand dem Leitwolf zu, doch diesmal schlug Gerry Blackburn dem Opfer nicht sofort die Reißzähne in die Kehle.
    Der weiße Wolf sollte leiden - und bereuen.
    Bereuen, daß er für das Gute gekämpft hatte.
    Dieses Blutritual sollte anders verlaufen. Blackburn hob die Pranke. Messerscharf waren seine Krallen. Er setzte sie O’Hara, der so aussah wie seine Feinde, an die Brust.
    Noch zog er nicht durch. Zuerst wollte er noch in den Äugen des weißen Wolfs die Angst sehen…
    ***
    Ich stürmte durch den Keller, suchte Gerry Blackburn, entdeckte eine Treppe, die steil nach oben führte und vor einer offenen Tür endete.
    Für mich stand fest, daß der Werwolf sich durch diese Tür abgesetzt hatte, und ich glaubte zu wissen, wohin er gelaufen war: zu jenem unheimlichen Haus, von dem uns Tom Jagger erzählt hatte.
    Dort befand sich mein Freund Bruce O’Hara, ein Mitglied des »Weißen Kreises«. Er würde den Leitwolf in Empfang nehmen. Die beiden würden einen Kampf auf Leben und Tod austragen.
    Bruce war zwar ein sehr kräftiger Werwolf, aber ich wollte ihn dennoch nicht allein kämpfen lassen, sondern ihm zu Hilfe eilen. Zu zweit schafften wir es leichter, Blackburn zu vernichten.
    Ich lud meinen Colt Diamondback noch einmal nach und lief dann zum nördlichen Ende des Dorfs, denn dort befand sich das einsame Haus, das Dean Courtway und Tom Jagger niemals hätten betreten dürfen.
    Strömender Regen hatte sie veranlaßt, dort Schutz zu suchen, und das hatte einer der beiden mit dem Leben bezahlt. Tom Jagger hatte unwahrscheinlich viel Glück gehabt, denn normalerweise erwischen Werwölfe das Opfer, das sie jagen.
    Ich sah das Haus schon von weitem. Ein altes, unansehnliches Gebäude, dessen Fenster im Erdgeschoß vergittert waren. Dennoch hatte es Jagger spielend geschafft, in das Haus zu gelangen.
    Ich wußte von ihm, welche Tür sich ganz leicht öffnen ließ. Auch dann, wenn abgeschlossen war. Dorthin begab ich mich, den Revolver schußbereit in der Hand.
    Wenn ich wieder abdrückte, mußte Gerry Blackburn fallen!
    Ich rechnete damit, Kampflärm zu hören, als ich das Haus betrat, doch mich empfing eine Stille, die mich beunruhigte. Wo befand sich Bruce?
    Hatte sich der Leitwolf doch nicht hierherbegeben? Trommelte er in diesem Augenblick die anderen Ungeheuer zusammen? Sollte ich es wagen, Bruce zu rufen?
    Lieber nicht, riet mir eine innere Stimme. Bleib leise und vorsichtig. Suche Bruce, aber rufe ihn nicht, denn damit würdest du deine Anwesenheit verraten, und das könnte unter Umständen ein Fehler sein.
    Ich schlich durch das dunkle Haus. Meine Nerven waren bis zum Zerreißen gespannt. Ich rechnete mit einem Angriff. Rasch rief ich mir ins Gedächtnis, was Tom Jagger uns über dieses Haus erzählt hatte.
    Dadurch fand ich heraus, wo sich die Tür befand, die in den Keller hinunterführte. In Kürze würde ich das Wolfskreuz sehen. Es war durchaus denkbar, daß das Holz mit schwarzer Magie getränkt war.
    Vielleicht bestand zwischen dem Kreis und der Hölle sogar eine direkte Verbindung. Die Werwölfe waren nur am Körper ihrer Opfer interessiert, nicht an deren Seele.
    Unter Umständen wurde die Seele der Toten vom Kreuz aufgesogen und an die Hölle weitergeleitet. Ich hatte die Absicht, mir das Wolfskreuz sehr genau anzusehen.
    Langsam näherte ich mich der Tür. Tom Jagger hatte uns erzählt, daß sein Freund unheimliche Kräfte in diesem Haus spürte. Ich spürte ebenfalls etwas.
    Es war undefinierbar, aber es verschaffte mir Unbehagen.
    Vorsichtig drückte ich die Kellertür auf. Der Schein blakender Fackeln fiel auf mich. Gleichzeitig stockte mir der Atem…
    ***
    Ich hatte Gerry Blackburn wiedergefunden, und er war nicht allein. Das Wolfsrudel befand sich bei ihm - und auch mein Freund Bruce war da.
    Er hing am Wolfskreuz und sollte sterben. Blackburn hatte ihm die Krallen
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