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1435 - Im Halo der Galaxis

Titel: 1435 - Im Halo der Galaxis
Autoren: Unbekannt
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Kabinentür öffnete, sank Siin in das Bad zurück und verhielt sich mucksmäuschenstill. Er stellte sich Beodus verblüfftes Gesicht vor, wie er den Raum betrat und vergeblich nach seinem Schutzbefohlenen Ausschau hielt.
    Zwei, drei zaghafte Schritte waren zu hören, und dann ein gemurmeltes „Na also!"
    Es war eine Männerstimme, und sie sagte noch mehr, was Siin vor Aufregung jedoch nicht mehr verstand. Dann wich die erste Aufregung lähmendem Entsetzen, als die Stimme einer Frau, mit Sicherheit war es eine Terranerin, Bedenken äußerte, woraus ganz klar hervorging, daß sich beide Personen ohne offizielle Erlaubnis hier aufhielten.
    Nein, blinde Passagiere konnten es nicht sein, aber wer waren sie dann?
    Die Tür wurde geschlossen, aber von innen. Der Mann und die Frau blieben in der Kabine und wechselten noch ein paar Worte, in denen von dem Bett und vom Heiraten die Rede war.
    Siin begann einiges zu ahnen, und er begann krampfhaft zu überlegen, was er tun sollte. Wenn er sich weiterhin still verhielt und sich nicht als Benutzer der Kabine zu erkennen gab, und wenn das offensichtliche Liebespaar das tun würde, was er jetzt vermutete, konnte das zu unangenehmen Konsequenzen führen, denn früher oder später war eine Entdeckung unvermeidlich.
    Er mußte handeln, bevor es zu spät war.
    In letzter Sekunde zögerte er.
    Er unbekleidet, und wenn er aus der Wanne stieg, würden die beiden das hören und nachsehen kommen.
    Siin konnte sich nicht erinnern, jemals in einer so peinlichen Lage gewesen zu sein.
    Auf der einen Seite bereiteten sich zwei Liebende auf ein intimes Zusammensein vor, wie ihren neckischen Spielen zu entnehmen war, und auf der anderen Seite lag er nackt in der Badewanne, hilflos neugierigen Blicken preisgegeben.
    Aber, so erkannte er, es blieb ihm keine andere Wahl. Er mußte es versuchen.
    Mit äußerster Vorsicht richtete er sich auf, ohne das geringste Geräusch zu verursachen. Zum Glück waren seine unerwarteten Gäste ziemlich laut und auch zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um auf den Ophaler im Bad zu achten.
    Dem war es endlich gelungen, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben.
    Den Heißstromtrockner konnte er nicht benutzen, also bedeckte er sich provisorisch mit den abgelegten Kleidungsstücken. Im Geiste stimmte er dabei den berühmten „Gesang eines Verzweifelten" an, der ihm gut zu seiner Situation zu passen schien.
    Nebenan wurde es ruhiger. Die beiden flüsterten sich unverständliche Worte zu, so daß Siin plötzlich alarmiert wußte, daß es höchste Zeit wurde, den ungebetenen Störenfried zu spielen.
    Entschlossen gab er sich einen Ruck und spazierte, immer noch vor Nässe triefend, in den Wohnraum. Zuerst wagte er keinen Blick in Richtung Bett, aber als dort ein spitzer Schreckensschrei ausgestoßen wurde, sah er hin.
    Die Augen der jungen Frau, die zum Glück noch voll bekleidet auf dem Bett lag, waren weit aufgerissen, und sie war es auch, die den Schrei ausgestoßen hatte. Sie starrte das zwölftentakelige Monster, plötzlich stumm geworden, fassungslos an.
    Ihr ebenso überraschte Partner hatte sich ein wenig zu schnell auf die andere Seite gedreht und rollte jeden Halt verlierend aus dem Bett. Auch er betrachtete den Ophaler wie eine Geistererscheinung und vergaß dabei das Aufstehen. „Hallo!" sagte Siin etwas heiser und deutete so etwas wie eine Verbeugung an, was ihm sichtlich schwerfiel. „Es tut mir leid, aber ihr müßt euch in der Tür geirrt haben."
    Ganz allmählich gewann Oliver Kraaken seine Fassung zurück. Er setzte sich aufrecht, den Rücken gegen die Bettkante gelehnt. „Was tust du hier? Gehörst du zur Besatzung?"
    Siin nutzte die augenblickliche Überlegenheit weidlich aus: „Ziemlich viele Fragen auf einmal, findest du nicht? Ich nehme doch an, ihr seid ohne offizielle Genehmigung hier eingedrungen."
    „Es war ein Versehen, wirklich. Wir wollten niemanden belästigen. Trotzdem wüßten wir gern, ob du berechtigt bist, dieses Luxusheim als das deine zu betrachten."
    Siin begann unsicher zu werden. Nun würde die ganze Geschichte doch noch platzen, bevor die Reise richtig begonnen hatte. Gucky!
    Nur der Mausbiber konnte jetzt noch helfen. Siins Gedankenimpuls wurde durch seine plötzliche Furcht vor der Entdeckung derart verstärkt und intensiviert, daß er selbst einen schlafenden Telepathen wecken mußte. Und genau das geschah dann auch.
     
    *
     
    Der Mausbiber schreckte aus seinem Halbschlummer hoch und saß eine Sekunde später
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