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1433 - Der Engel, die Witwe und der Teufel

1433 - Der Engel, die Witwe und der Teufel

Titel: 1433 - Der Engel, die Witwe und der Teufel
Autoren: Jason Dark
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übernahm Griffin, und er sprach mit der Stimme seines Geschäftspartners Sean.
    »Hast du wirklich geglaubt, dass Sean aus dem Jenseits zu dir zurückgekehrt ist?«
    Kate wusste nichts zu sagen. Der Schock saß zu tief. Sie starrte Glen Griffin an, der aussah wie ein Mensch, dem trotzdem das Kainsmal anzusehen war.
    Sein Gesicht zeigte eine feuerrote Farbe. Als hätten sich unter seiner Haut kleine Flammen versammelt, die nur darauf warteten, das Hindernis durchstoßen zu können, um danach über sein Gesicht zu tanzen und es zu verbrennen.
    Griffin lachte. Er hatte seinen Spaß, seinen höllischen Spaß sogar.
    Er wusste, dass ihm die Frau nicht entkommen konnte, und ich stand mit meinem Kreuz weit genug entfernt.
    »Komm her, Kate, lass es uns beenden.«
    »Nein, nein – ich – ich will nicht. Du bist nicht Sean, verdammt. Du bist es nicht. Du hast mich getäuscht. Du bist Griffin, du bist…«
    »Ein Liebling der Hölle!«
    Er freute sich, und er schob den Sessel etwas zur Seite, damit der ihn nicht behinderte. »Wenn du nicht zu mir kommen willst, dann komme ich eben zu dir!«
    Es war kein leeres Versprechen. Er machte es auf der Stelle wahr.
    Und die Gefahr für Kate verdichtete sich. Einer wie Griffin bluffte nicht. Ob Kate das klar war, wusste ich nicht, aber mir war es klar, und deshalb griff ich ein…
    ***
    Glen Griffin war nicht mal zwei Schritte gegangen, als ich startete und durch den kurzen Gang rannte. Ich bewegte mich so schnell wie möglich, war fast ein jagender Schatten, und das Kreuz hielt ich in der rechten Hand mit dem leicht vorgestreckten Arm.
    Hinzu kam, dass ich mit lauter Stimme den Namen des Mannes schrie, der zusammenzuckte, als ihn der Klang meiner Stimme wie ein Trompetenstoß erwischte.
    »Hier bin ich, Griffin!«
    Er schaute an der starren Kate vorbei, die mir im Weg stand. Nicht mehr lange, denn ich schleuderte sie zur Seite und hatte freie Bahn.
    Griffin geriet dadurch in die Nähe des Kreuzes, und er, der unter dem Einfluss des Teufels stand, reagierte schon, noch bevor er von meinem Talisman berührt worden war.
    Bei ihm war das berühmte Feuer der Hölle so etwas wie ein Antrieb, der sich jetzt gegen ihn wandte. Ich hatte die Aufgabe des Schutzengels übernommen und war bei ihm, bevor er sich vom Fleck rühren konnte.
    Blitzschnell hob ich vom Boden ab. Mit beiden Füßen trat ich gegen ihn. Griffin fiel zurück. Er landete auf dem Sessel, der automatisch mit ihm zurückrollte, und einen Augenblick später erwischte ihn die volle Macht des Kreuzes.
    Es war dazu geschaffen worden, gegen die Hölle zu kämpfen, und das geschah jetzt.
    Griffin brüllte. Zugleich drehte er sich mit seinem Stuhl um die eigene Achse. Und während sein Geschrei durch das Haus hallte, veränderte sich sein Körper.
    Es gab keine Stelle, aus der nicht die kleinen Flammen schossen.
    Sie waren hell wie das Licht, und Griffin verwandelte sich in glühenden Staub, der wie eine sich schnell drehende Spirale der Decke entgegen strebte und sich dort auflöste.
    Ich ging zu Kate Finley und legte ihr eine Hand auf die Schulter.
    Ihr Körper zuckte, und sie schaute dorthin, wo Glen Griffin einmal gesessen hatte.
    Es gab nur noch den leeren Sessel. Die einzige Erinnerung an ihn war ein widerlicher Geruch, den es auf der Erde eigentlich nicht gab. Doch das spielte jetzt auch keine Rolle mehr.
    Kate Finley konnte endlich ihren Frieden schließen, obwohl noch eine schwere Zeit vor ihr lag…
    ENDE
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