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143 - Alraunen-Spuk

143 - Alraunen-Spuk

Titel: 143 - Alraunen-Spuk
Autoren: Larry Brent
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Gärten spazierengingen,
Blumen pflückten oder in freundschaftlichem Gespräch beisammenstanden. An der
Decke hing ein Lüster von solcher Größe und Pracht, daß er allein schon einen
Reichtum ohnegleichen darstellte. Ganz zu schweigen von der goldenen Decke, die
in der Tat eine echte Goldauflage trug.
    Aus kostbarer italienischer Keramik bestand der
Fußboden. Die alten, in königsblauer Farbe gehaltenen Polstermöbel verliehen
dem Raum Wärme und Behaglichkeit.
    Auf der anderen Seite dieses Eingangs gab es eine
weitere Tür, die in den folgenden Raum führte, der in einer anderen Farbe, aber
nicht minder kostbar eingerichtet war. Die Tür zu diesem Raum stand halb offen,
so daß der Eintretende Einzelheiten dort drüben erkennen konnte.
    In der Ecke neben dem Fenster stand ein prachtvoller,
mit goldenem Gestell versehener Sessel, in dem eine Frau saß.
    Sie trug ein violettes Kleid, hatte die langen Beine
elegant übereinander geschlagen, saß leicht zurückgelehnt und blickte dem
Eintretenden entgegen.
    Die Frau hatte eine glatte, frische Haut, aber weißes
Haar.
    »Es hat alles geklappt«, sagte Jeremy Holidan, einen Diener andeutend. »Ich habe sie genau, wie
gewünscht, über die Falltür geführt. Niemand weiß, daß ich sie hierher gebracht
habe, niemand wird sie je hier in diesem Castle suchen. Sie brauchen keine
Bedenken zu haben, Lady Somorrynn...«
     
    *
     
    Die Frau im Sessel lächelte freundlich.
    »Ich wußte, daß ich mich auf Sie verlassen konnte,
Holidan. Die Gefangene war bestimmt eine junge und sehr hübsche Frau, nicht
wahr?«
    Der Makler nickte.
    »Um so besser«, fuhr Lady Somorrynn fort. »Das wird
mir wieder zugute kommen. Wir sind sehr weit gekommen, Holidan. Ich bin
überzeugt davon, daß wir noch in dieser Nacht alle sieben Alraunwurzeln
beisammen haben werden und in, der Schale des Glücks vereinen können. Dann wird
die Prophezeiung sich erfüllen, die der erste Lord of Somorrynn machte, als er
den ersten Teil dieses Castles fertigstellte...« Sie seufzte und - ließ den
Blick über die fantastisch gemalten Wände gleiten, ohne jedoch die Motive
wahrzunehmen. Sie schien irgendwo ins Imaginäre zu starren. »Und dann wird auch
Lord Somorrynn, mein Gemahl, wieder zufrieden sein. Ich bin froh, wenn die
Stunden der Ungewißheit vorüber sind und er genau seinen Weg kennt...«
    Sie schwitzte plötzlich. »Holidan? Was ist das?«
    »Was, Mylady?«
    »Dieses Geräusch? Hören Sie denn nichts? Haben Sie
vergessen, den Motor Ihres Helikopters abzustellen?«
    Jeremy Holidan lauschte. Da hörte auch er es.
    Tatsächlich! Draußen über Somorrynn-Castle ratterten
die Luftschrauben eines Hubschraubers.
    Über? Aber sein Helikopter stand doch geparkt auf dem
großen Vorplatz des Castles!
    Jeremy Holidan wirbelte herum. Im gleichen Augenblick
sprang auch Lady Somorrynn aus ihrem Sessel, und es
    war erstaunlich, mit welcher Elastizität und
Jugendlichkeit sie sich bewegte.
    Sie stieß die Tür zum folgenden Raum auf, durchquerte
ihn und lief zum Fenster, dessen Blick hinausführte auf den großen Vorplatz des
Castles.
    Was sie sah, ließ ihr den Atem stocken.
      Aus dem
düsteren, verregneten Himmel sank ein zweiter Helikopter herab und landete nur
wenige Meter von Holidans Hubschrauber entfernt auf dem großen, steinigen
Plateau...
    Zwei Männer saßen in der Pilotenkapsel.
    Der eine dunkelhaarig, etwas über zwanzig Jahre alt,
von kräftiger Gestalt und in eine Uniform gekleidet. Ein Angehöriger der
Luftwaffe.
    Der andere Mann war salopp gekleidet, hatte blondes
Haar, ein braungebranntes Gesicht und wirkte wie ein großer Junge.
    Das war - Larry Brent.
    X-RAY-3 bedankte sich bei dem Piloten für den hervorragenden
Flug und bat ihn, hier zu warten. »Unter Umständen kann es so sein, daß ich
Ihre Hilfe benötige.«
    »Es wird mir eine Ehre sein, Ihnen jederzeit hilfreich
zur Hand zu gehen«, entgegnete der junge Pilot.
    X-RAY-3 sprang aus dem Hubschrauber, überquerte den
freien Platz, lief die breiten Stufen zum Eingang hoch und prallte fast mit dem
ihm entgegenkommenden Jeremy Holidan zusammen.
    »Wer sind Sie? Was wollen Sie hier?« kam es rasch über
die Lippen des Maklers.
    »Mein Name ist Larry Brent. Ich werde erwartet. Lady
Somorrynn wird sehr froh sein, mich hier zu sehen...«
    Holidans Gesicht war ein einziges Fragezeichen.
    »Aber wieso... sie hat mir doch gerade eben gesagt...«
    »Na, sehen Sie! Ich wußt's ja, daß sie da ist. Dann
hat ja alles seine Richtigkeit.« Brent schob den
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