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143 - Alraunen-Spuk

143 - Alraunen-Spuk

Titel: 143 - Alraunen-Spuk
Autoren: Larry Brent
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und durch seine eigene Frau
vermittelt wurden.
    Lord Somorrynn war nur halb Alraunwurzel, halb Mensch.
X-RAY-3 begriff, welch schreckliches Schicksal dem achten Nachkommen der
Somorrynns drohte. Der alte Herr von Somorrynn sollte für alle Zeit zur Alraun
werden, um die Rechnung für all das zu begleichen, was den sieben Generationen
vor ihm an geheimnisvollem Reichtum und Macht zugeflossen war.
    Davor hatte er sich immer gefürchtet.
    Instinktiv hatte er geahnt, was da auf ihn zukam, ohne
es jedoch in Worte kleiden zu können.
    »Alle sieben Alraunwurzeln zusammengenommen -
besiegeln mein Schicksal. Ich habe mich dagegen gewehrt. Doch aus eigener Kraft
konnte ich die Fehler der Väter nicht wieder gutmachen. Und meine eigene Frau
hat sich gegen mich gewandt, als sie erkannte, was sie mit den Wurzeln glaubt
ausrichten zu können. Sie will sich einen neuen Reichtum schaffen, sie will
Jugend erlangen... und...«
    Leise, schlurfende Schritte kamen aus dem Geheimgang
neben dem Fenster.
    Dort tauchte eine neue Gestalt auf.
    Eine uralte Frau kam gebückt hervor, das schlohweiße
Haar rahmte ein faltiges, vertrocknetes Gesicht. Die Fremde trug einen blauen
Froteemantel und kicherte leise mit brüchiger Stimme vor sich hin.
    Hinter ihr tauchte eine weitere Gestalt auf. Auch
diese Frau war sehr alt und kaum noch in der Lage, sich auf den Beinen zu
halten. Sie mußte sich an der Wand abstützen, als sie endlich den Ausgang
erreicht hatte. Ein frohes Lächeln spielte um ihre Lippen, als sie sah, daß
sich hier oben Menschen befanden.
    Menschen, von denen sie wenigstens den einen kannte.
    »Larry?!« entrann es den Lippen der zweiten Greisin,
die der Alraun kurzerhand gefolgt waren, in der Hoffnung, einen Ausweg aus dem
labyrinthartigen Verließ des Kellergewölbes zu finden.
    Larrys Herzschlag stockte. Die Stimme erinnerte ihn
nur fern an jemand. Was ihn jedoch sicher werden ließ, war die Handtasche und
die jugendliche Kleidung, die diese alte Frau trug.
    »Morna!« sagte er gequält.
     
    *
     
    »Ich wäre eine Närrin, würde ich nicht die Chancen
nutzen, die mir die Macht deiner Vorfahren gibt. Auch ich bin eine Somorrynn.
Durch dich eine geworden...« rief die Lady plötzlich.
    Ihre Stimme klang hell, beinahe schrill, als fürchte
sie, daß ihr die Felle davonschwimmen wurden. »Ist es dir denn nicht lieber,
wenn ich jung und schön bleibe und nicht eines Tages so alt und verrunzelt
aussehe. Warum willst du das verhindern? Sie mich doch mal an! Meine Haut - sie
ist wieder so frisch, so jugendlich. Ich habe mir die Kraft genommen aus den
Körpern jener jungen Frauen, die eigentlich nicht hier sein sollten. Wieso -
hast »Du ihnen den Weg gezeigt? Wieso - hast du sie nicht getötet?«
    »Töten?« dumpf wiederholte Lord Somorrynn - Alraun
dieses eine Wort. »Warum sollte ich sie töten? Ich töte nie...«
    Da lachte Lady Somorrynn laut auf. »Du tötest immer -
wenn du es nicht weißt...«
    Larry sah, wie der Mann - halb Mensch, halb Alraun -
im Sessel wie unter einem Peitschenschlag zusammenfuhr.
    »Brent«, röchelte Lord Somorrynn. »Machen Sie dem
Grauen ein Ende! Verhindern Sie, daß sie an die siebte Alraunwurzel kommt! Ich
Narr - in einem Zustand, den ich selbst nicht erkennen kann, wenn er vorhanden
ist -habe dafür gesorgt, daß die einzelnen Wurzeln wieder an den Ort
zurückkommen, wo sie eine geballte Macht für die Herren von Somorrynn
darstellten. Vernichten Sie die Wurzeln! Löschen Sie sie aus, eine nach der
anderen! Verbrennen Sie sie! Sie sind trocken wie Stroh und brennen wie
Zunder... und damit können Sie bewirken, daß die Kraft, die in Lady Somorrynn
eingeflossen ist, wieder zurückkehrt in die, denen sie sie genommen hat... aber
warten Sie nicht zu lange... Um Himmelswillen...« Plötzlich veränderte sich
seine Stimme wieder. Sie klang heiser und sarkastisch, und sein menschliches
Aussehen verwandelte sich!
    Da handelte X-RAY-3.
    Wie durch Zauberei hielt er plötzlich in der Rechten
seine Smith & Wesson-Laser und drückte ab. Er lenkte den Strahl auf die
kleine Alraunwurzel, die er in seiner Linken hielt.
    Der grelle Lichtblitz entzündete das strohtrockene
Objekt sofort. Ein Flammenball fiel durch die Luft, landete auf dem Boden und
verglühte auf den Keramikplatten.
    Und weiter ging es. So schnell, daß Lady Somorrynn vor
Schreck erstarrte und nicht in der Lage war, etwas dagegen zu tun.
    Im nächsten Moment hatte X-RAY-3 zwei, drei weitere
Alraunwurzeln aus dem großen Gefäß genommen und sie
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