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143 - Alraunen-Spuk

143 - Alraunen-Spuk

Titel: 143 - Alraunen-Spuk
Autoren: Larry Brent
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konnte sich
dadurch ein Bild von seiner unmittelbaren Umgebung machen.
    Iwan Kunaritschew registrierte, daß die Wände zu
beiden Seiten unmittelbar neben seinen Schultern begannen.
    Der Treppenschacht war etwas breiter als seine eigenen
Schultern.
    Der Stollen führte unterhalb des Zimmers, in dem man
ihn einquartiert hatte, und lief dann direkt an der äußeren Hauswand entlang.
Die Mauer war mehr als doppelt so dick, aber das sah man dem Haus von außen
nicht an.
    Ein Geheimgang zwischen zwei schmalen Wänden!
    Was für eine Bedeutung hatte er?
    Zuerst spielte Iwan mit dem Gedanken, die
ausgetretenen, steinernen Treppen nach oben zu gehen und die Falltür wieder
anzuheben - doch dann besann er sich eines anderen.
    Der Russe ging durch den finsteren Stollen, bis die
Treppe zu Ende war.
    Das waren gerade noch fünf Stufen.
    Dann lag ein schmaler, holpriger Weg vor ihm, der vor
einer Tür mündete.
    Kunaritschew tastete die Klinke und drückte sie herab.
Die Tür ließ sich öffnen.
    Wohin würde sie führen?
    Iwan war gespannte Aufmerksamkeit. Vorsichtig drückte
er sie millimeterweise nach außen. Der Spalt vor ihm verbreiterte sich. Auch
hinter der Tür ein Korridor, dunkel, aber nicht so eng, wie der Treppenschacht,
aus dem er kam.
    Von hier aus schien der Weg direkt in einen normalen
Keller zu münden.
    Der Keller der »Mountain-Herberge«?
    Wenige Schritte hinter der Tür folgte eine neue
Treppe. Daneben war ein Korridor, der in das Kellergewölbe führte.
    Hier knipste Kunaritschew seine Taschenlampe an, um
sich ein Bild von der Umgebung zu machen. Gleichzeitig hielt er die Smith &
Wesson-Laser schußbereit in der Rechten, um einer eventuellen Gefahr
rechtzeitig zu begegnen.
    Aber nichts geschah. Alles blieb ruhig.
    Doch diese Ruhe gefiel dem Russen nicht. Irgend etwas
oder irgend jemand lauerte hier unten...
    Kunaritschew stieg die Treppe nach oben, nachdem er
sich vergewissert hatte, daß hier unten nur Whisky und Weinfässer aufbewahrt
wurden, leere Kisten und Kästen, allerlei Gerumpel und Geräte.
    Er drückte die Tür nach außen und fand sich auf dem
normalen Korridor wieder, von wo man das Lokal betreten konnte.
    Die Treppe vor dem Lokal führte in die beiden Etagen,
aus denen das Haus bestand. In der ersten lag sein Zimmer...
    Auf Zehenspitzen wollte er sich durch die Dunkelheit
nach oben schleichen. Schwaches Sternenlicht sickerte durch die kleinen Fenster
des Flurs und schuf eine eigenartige, bedrohliche Atmosphäre, auch wenn er es
nicht wahrhaben wollte.
    Irgend etwas in diesem Haus stimmte nicht...
    Plötzlich knarrte eine Diele hinter ihm.
    X-RAY-7 wollte sich sofort herumwerfen, doch schon
spürte er den massiven Druck eines Mündungsrohres genau zwischen seinen
Schultern.
    »Machen Sie keinen Unsinn!« zischte eine heisere
Stimme. »Wenn Sie auch nur einen Schritt weitergehen, drücke ich ab und knalle
Sie nieder wie einen tollwütigen Hund!«
     
    *
     
    Iwan Kunaritschew lief ein eisiger Schauer über den
Rücken.
    Diese Stimme kannte er!
    Er schluckte und wollte etwas sagen, aber sein
geheimnisvoller Widersacher kam ihm zuvor.
    »Lassen Sie die Waffe fallen und gehen Sie dann
langsam zur Wand neben der Treppe!«
    Kunaritschew gehorchte. »Das ist schon eine
merkwürdige Art«, stieß er hervor, »wie Sie Ihre Gäste behandeln...«
    Der Mann, der ihn bedrohte, schien diese Bemerkung gar
nicht richtig mitzubekommen.
    Das Deckenlicht flammte auf und riß die Szene aus der
anonymen Dunkelheit.
    Mit zwei Schritten war X-RAY-7 an der Wand.
    Sein Widersacher kam nicht mit. Der stand mit
entsichertem und auf ihn gerichteten Gewehr hinter ihm. »Und nun umdrehen -
ganz langsam, damit ich nicht irritiert werde! Es könnte ja sein, daß ich Ihre
Bewegung falsch verstehe und mein Zeigefinger nervös reagiert. Das dürfte dann
unangenehme Folgen für Sie haben.«
    X-RAY-7 drehte sich langsam.
    Er nickte bedächtig, als er das Gesicht des Mannes
sah, der ihn bedrohte.
    Das war tatsächlich der Wirt.
    Und der schaute nicht weniger betroffen drein, als er
sein Gegenüber erkannte, den er hier im Korridor mit der Waffe in der Hand
bedrohte. »Mister Kunaritschew!« entfuhr es ihm. »Wieso... ich meine... weshalb
schleichen Sie hier durchs Haus?«
    Erst jetzt schien ihm auch bewußt zu werden, daß der
Russe, mit dem er heute abend im Restaurant ein beinahe freundschaftliches
Gespräch geführt und den er so sympathisch gefunden hatten, nur khakifarbene
Shorts trug, die Teile seines Schlafanzugs waren.
    Die
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