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1428 - Zombie-Bomben

1428 - Zombie-Bomben

Titel: 1428 - Zombie-Bomben
Autoren: Jason Dark
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verflüchtigt, und so breitete sich wieder die normale Stille aus, die für mich in diesen Augenblicken allerdings etwas Unnormales hatte.
    Ich traute mich wieder hoch.
    Vorsichtig nur, und ich ging auch nicht zur Tür, sondern warf einen Blick durch das Fenster, wobei ich gerade mal über den unteren Rand hinweg schaute.
    Ja, alles war okay. Es gab keine zweite Bombe, aber ich sah den Schaden, den die eine angerichtet hatte.
    Nein, wie auf einem Schlachtfeld sah es nicht aus, obwohl die Männer, die vorhin noch gestanden hatten, jetzt am Boden lagen und sich nicht bewegten, sodass ich für einen Moment glaubte, sechs Tote in meiner Nähe liegen zu sehen.
    Mein Herz klopfte schneller. Ich spürte einen Druck im Kopf. Ich fragte mich auch, wo die Bombe wohl gelegen haben könnte, doch das war erst mal unwichtig.
    Die Bank, in deren Nähe sie gelegen hatte, war nicht zerfetzt worden. Sie stand nur nicht mehr an ihrem Platz. Die Wucht der Explosion hatte sie zur Seite geschleudert.
    Voll erwischt hatte es den Zombie. Sein Körper war zerrissen worden. Reste von ihm klebten an der Wand und hatten dort ein Reklameschild beschmiert. Ob überhaupt noch etwas von ihm übrig geblieben war, sah ich von meiner Position aus nicht.
    Und die Männer?
    Der erste Schreck verging, als ich sah, dass sich gleich vier von ihnen bewegten und sich erhoben. Es war ihr Glück, dass sie Schutzkleidung getragen hatten und dass die Detonationswucht auch nicht so stark gewesen war.
    Die Männer kamen schließlich hoch, aber bei genauerem Hinsehen merkte ich, dass sie doch etwas abbekommen hatten. Einer hielt sich sein Bein, ein Zweiter hatte die Hände gegen das Gesicht gepresst.
    Bei einem Dritten hing der rechte Arm taub an der Seite herab, und dann sah ich, dass etwas auf dem Boden lag, das zuvor nicht da gewesen war.
    Das Zeug war dunkel, aber es schimmerte stählern. In mir vertiefte sich die Gewissheit, dass es sich dabei um Nägel handelte.
    Jetzt wusste ich, womit die Bombe gefüllt gewesen war. Mir fiel zudem ein, dass ich ein Prasseln vernommen hatte, als ich auf dem Boden gelegen hatte. Da waren wahrscheinlich einige Nägel gegen die Außenwand des Wagons geflogen.
    Ich verließ den Zug. Meine Knie zitterten leicht, denn mir kam zu Bewusstsein, welch ein Glück ich gehabt hatte. Ich war ohne Schutzkleidung gewesen. Wenn ich in der unmittelbaren Nähe des Explosionsherds gestanden hätte, wäre ich zumindest schwer verletzt gewesen.
    Caleb Lester hatte seinen Helm abgenommen. Auch er war nicht verschont geblieben und grinste mich scharf an. Blut rann aus einer Stirnwunde.
    »Gratuliere, Sinclair.«
    »Wozu?«
    »Dass Sie noch leben. Sie waren nicht geschützt und sind gerade zur rechten Zeit verschwunden.«
    »Richtig. Nur habe ich nichts von einer Bombe gewusst, das können Sie mir glauben.«
    »Das hätte ich Ihnen auch nicht zugetraut.«
    Wieder veränderte sich etwas. Sirenen heulten. Plötzlich liefen Sanitäter herbei, als wären sie aus den Verstecken in irgendwelchen Erdhöhlen gekommen.
    Sie kannten Caleb Lester, der ihnen sofort einige Anweisungen gab. Sie sollten sich um seine verletzten Männer kümmern. Er wollte nur ein Pflaster haben, das er sich selbst auf die Wunde klebte.
    Ich schaute zu Boden und sah die Nägel aus der Nähe. Sie waren nicht besonders groß.
    Ich hörte ein fernes Bellen. Der Sprengstoffhund meldete sich. Zu spät. Glücklicherweise hatte es keine Toten gegeben.
    Lester wischte mit einem Taschentuch Blut von seiner Stirn. Dann schaute er mich an. »Erst der Zombie, dann die Bombe. Das ist wieder ein neues Kapitel in diesem verdammten Terrorkrieg.«
    »Nicht so voreilig, Mr Lester.«
    »Wieso?«
    »Es kann durchaus sein, dass wir es mit zwei verschiedenen Paaren von Schuhen zu tun haben.«
    Er begriff schnell. »Sprechen Sie etwa von einem Trittbrettfahrer?«
    »So ungefähr kann man es sehen.«
    »Darüber habe ich noch nicht nachgedacht.«
    »Verständlich. Ich denke eher, dass es ein Fall für mich ist.«
    »Wegen des Zombies?«
    »Ja.«
    Lester nickte. »Ja, um solche Dinge kümmern Sie sich, wie ich hörte.«
    »Sie sagen es.«
    Caleb Lester schaute mich eine Weile intensiv an. Dann lächelte er.
    »Okay, Sinclair. Sie sind der Spezialist für solche Fälle. Also werden Sie sich um den Fall kümmern, nehme ich an.«
    »So ist es. Zombies fallen in meine Zuständigkeit. Er war ganz gewiss nicht allein. Er hat sich bestimmt nicht in die U-Bahn-Station geschlichen und sich selbst in diesem Sack
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