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1428 - Zombie-Bomben

1428 - Zombie-Bomben

Titel: 1428 - Zombie-Bomben
Autoren: Jason Dark
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ich an seiner Seite bleiben. Wir hatten es nicht weit bis zu den Bänken. Auf dieser kurzen Strecke übermannten mich zahlreiche Gefühle. Bedingt auch durch die Eindrücke, die ich hier erlebte.
    Es fuhr kein Zug mehr ein. Die Station war leer. Geisterhaft tot.
    Das Licht schien wie eine Glocke über dieser kleinen Welt zu liegen.
    Die Gerüche traten deutlicher hervor. Es roch nach heißem Metall, nach Menschen, und es war auch schwül und drückend.
    Die Kollegen vom SEK wirkten gewalttätig, obwohl sie nichts taten. Doch ihr Outfit und ihre Anwesenheit konnten einem Menschen schon einen Angstschauer über den Rücken jagen.
    Ihr Chef gab ihnen ein Zeichen, dass alles okay war.
    Das Ziel war tatsächlich ein Sack. Nein, ich lachte nicht, obwohl ich beinahe einen Grund gehabt hätte. Bisher war nur von herrenlosen Taschen oder Rucksäcken die Rede gewesen, aber einen normalen Sack als eine so große Gefahr anzusehen, das war mir neu.
    Zum Glück ließ man mich in Frieden. So konnte ich ihn mir genauer anschauen. Der Sackleinenstoff war etwas zusammengefallen. Er lag auf dem Gegenstand, und wer etwas genauer hinsah, für den zeichneten sich deutlich die Konturen darunter ab.
    Wie sehen Bomben aus?
    Da gab es keine Norm. Mal waren sie kleiner, mal waren sie größer. Mal in Tuch eingewickelt, mal in einer schmalen Kiste versteckt.
    Aber hier?
    Ohne dass ich es bewusst wollte, schüttelte ich den Kopf. Was sich hier unter dem graubraunen Stoff abzeichnete, war keine Kiste oder ein kleiner Kasten. Die Umrisse deuteten auf etwas anderes und zugleich Bestimmtes hin.
    Erst wollte ich es selbst nicht glauben und dachte an eine Täuschung. Doch dann schaute ich noch intensiver hin und beugte mich sogar nach vorn.
    Das Bild blieb!
    Etwa fünf Sekunden lang blickte ich hin. Danach trat ich wieder zurück und wandte mich an den Einsatzleiter, der Caleb Lester hieß, wie er mir jetzt sagte.
    »Haben Sie sich diese Gestalt genau angesehen, Mr Lester?«
    »Gestalt?«
    »Ja. In diesem Sack liegt ein Mensch. Wahrscheinlich sogar ein Toter. Oder wie sehen Sie das?«
    Für einen Moment presste er die Lippen zusammen und saugte den Atem durch die Nase ein. Er runzelte die Stirn und gab zu, dass er es ebenfalls so gesehen hatte.
    »Okay, Mr Lester. Und was sagen Sie dazu?«
    »Es ist neu für uns.«
    »Mehr nicht?«
    »Sie denken an eine Bombe?«
    Ich hob die Schultern. »Wenn es so wäre, dann wäre es zumindest neu. Nur kann ich es mir nicht vorstellen, wenn ich ehrlich sein soll.«
    »Ach. Warum nicht?«
    »Weil die andere Seite nicht dumm ist, Mr Lester. Wenn jemand eine Bombe legen will, nimmt er einen Rucksack oder einen kleinen Koffer. Beides ist weniger auffällig.« Ich deutete auf den Sack. »Aber einen Menschen in einen Sack zu packen, das ist meines Erachtens viel zu auffällig. Da kann man nur den Kopf schütteln. Tut mir Leid, aber das ist meine Meinung.«
    »Sicher. Nur müssen wir mit allem rechnen. Sie wissen selbst, was hier los ist. Lieber einmal eine Hysterie und Menschenflucht zu viel als eine zu wenig. Ich will nicht noch mehr Opfer haben, wenn Sie verstehen. Es soll hier auch noch nichts gesprengt werden. Der Spezialist mit dem Hund muss gleich hier sein. Er wird das Objekt testen, und danach sehen wir weiter.«
    Es war eine logische Folge, auch wenn sie mir nicht so recht gefiel.
    Den Grund kannte ich selbst nicht. Ich hatte wirklich den Eindruck, dass hier nicht alles so lief wie bei den anderen Anschlägen. Es konnte natürlich sein, dass auch die Feinde kreativ waren und nun zu anderen Mitteln griffen.
    Ich richtete meinen Blick wieder auf den Sack. In diesem Augenblick passierte etwas, was Caleb Lester und ich zugleich sahen.
    Unter dem Sackleinen bewegte sich etwas!
    ***
    Wieder erlebte ich Momente, bei denen man das Gefühl haben konnte, dass sich die Zeit nicht mehr bewegte. Plötzlich war alles starr. Ich zwinkerte mit den Augen. Dabei hörte ich, wie Caleb Lester neben mir scharf atmete, sich aber eines Kommentars enthielt und nur leise aufstöhnte.
    »Sie haben es auch gesehen?«
    »Ja.«
    »Die Person ist also nicht tot!«
    Lester antwortete nicht. Er stierte den Sack an, und ich schaute ebenfalls hin. Der Stoff hatte Falten geworfen, die jetzt zusammensackten, weil es in halber Höhe erneut eine schwache Bewegung gab.
    Caleb Lester raffte sich zu einem Kommentar auf. »Allmählich kommen mir Zweifel, ob es sich tatsächlich um einen Anschlag handelt. Das hier passt überhaupt nicht ins Schema der
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