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1428 - Wächter der BASIS

Titel: 1428 - Wächter der BASIS
Autoren: Unbekannt
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nicht. Bis auf den Grund seiner Seele erkannte sie seinen Gedankenstrom - ein scheußliches Gefühl. Aber sie hatte ihn schon immer verstanden, Aleena kannte seine Stärken und Schwächen.
    Seit Sunny Lynne zur ständigen Besatzung gehörte, also seit etwa einem halben Jahr, sprachen sie kaum noch miteinander. Llonn ertrug den Zustand der Spannung nur, weil er zu stur war. Sicher, er hatte die rothaarige Physikerin an Bord geholt. Was er sich eingebildet hatte, für sie zu empfinden, war anfangs vielleicht Liebe gewesen. Heute war in ihm nur noch Bewunderung für ihre Schönheit. Er fand sich mit seiner Chancenlosigkeit ab. „Da kommt er schon", stellte Aleena fest.
    Llonn musterte sie von der Seite. Ja, die tiefschwarze, kurzgeschnittene Igelfrisur, die schlanke Figur, die blauen Augen...
    Aus welchem Grund trauerte er noch immer Sunny Lynne hinterher?
    Wahrscheinlich deshalb, überlegte Llonn, weil er jetzt zwischen allen Stühlen saß.
    Sunny nahm ihn nicht ernst, und Aleena ließ keine Gelegenheit aus, ihn Verachtung spüren zu lassen. „Llonn! Llonn Hartwick! Kann es losgehen?"
    Hinter ihm stand Pidder Dawuhd. Er hatte nicht einmal bemerkt, daß der Mann aus dem Antigravlift gestiegen war. So sehr Dawuhd sonst mit väterlichem Gebaren auftrat, diesmal klang seine Stimme zornig. Das allerdings konnte Llonn nicht mehr erschüttern. Er war Schlimmeres gewöhnt. „Sicher", sagte er. „Wir haben Starterlaubnis. In drei Sekunden... Start. Wir sind unterwegs."
    „Das wurde auch Zeit", antwortete Pidder Dawuhd. „Wir müssen so schnell sein wie möglich. Bisher haben wir dem Rätsel dieser Kursveränderungen nicht auf die Spur kommen können. Aber jetzt ist es mehr. Da drüben stehen Projektoren.
    Verdammt will ich sein, wenn wir die Geräte nicht finden - plus den Leuten, die sie bedienen!"
    Llonn warf ihm einen mißtrauischen Blick zu. Pidder machten den Eindruck, als sei er angetrunken. Doch er kannte den anderen eben zu wenig, um solche Urteile abzugeben. Außerdem stimmte er Dawuhds Argumentation zu. Es mußte schnell gehen. Oder?
    Die Hälfte der Entfernung war in wenigen Sekunden zurückgelegt.
    Drei Kilometer vor dem BASIS-Fragment bremste die Dreizehn ab.
    Unmittelbar vor einer Wand kamen sie zum Stillstand. Die Länge des Bauteils betrug etwa vierhundertzwanzig Meter, und dagegen nahm sich ihre Space-Jet vergleichsweise klein aus.
    Wie wollte Pidder Dawuhd in diesem Metallkoloß einen eventuell vorhandenen Projektor finden? Die Lage hätte doch eher Systematik verlangt, nicht schnelles Handeln. „Zieht eure SERUNS an."
    Dawuhd gab die Anordnung per Rundrufanlage auch an Sunny Lynne und den zweiten Wissenschaftler weiter, die sich in ihre Laboratorien zurückgezogen hatten.
    Llonn wollte aufbegehren. Etwas hinderte ihn daran. Plötzlich wollte auch er selbst die Dreizehn verlassen. Irgendein dunkler Antrieb, etwas, das er nicht verstand. Gehorsam löste er seinen Anzug aus der Halterung im Spind und schlüpfte hinein. Wie kam er dazu? War es das, was er wollte? Zumindest vor ein paar Sekunden noch hatte er sich vorgenommen, Pidder Dawuhds Aktion von der Dreizehn aus zu sichern. Und nun das Gegenteil?
    Gehorsam folgte er dem Cheforter der MONOCEROS bis zur Schleuse. Unten standen bereits Sunny Lynne und der zweite Wissenschaftler; Aleena und das vierte reguläre Besatzungsmitglied folgten. „Zunächst suchen wir einen Einstieg. Da das Fragment im Innern der BASIS eine Funktion zu erfüllen hatte, dürfte es einige Korridore und Schotte geben." Pidder Dawuhd ließ das Luk der Jet beiseite fahren und stieß sich ab. „Kommt schon!
    Hinter mir her!"
    Llonn spürte, daß etwas falsch war. Er folgte dem Mann und winkte Aleena und Sunny, die noch unschlüssig schienen.
    Sekunden später deutete Dawuhd auf einen Riegelmechanismus und den zugehörigen Eingang. Gemeinsam mit den fünf anderen schwebte Llonn hinein. Völlige Dunkelheit ersetzte das diffuse Dunkel, das außerhalb zumindest Umrisse hatte erkennen lassen.
    Sie alle schalteten ihre Anzugscheinwerfer ein.
    Plötzlich wußte Llonn, was falsch war - eine Sekunde lang zumindest. Niemals hätte er die Dreizehn verlassen dürfen.
    Schön und gut, das Schiff konnte auf sich allein aufpassen, aber wer gab nun acht auf sie? Die Fehlentscheidung ging nicht mit rechten Dingen zu.
    Nur eine Sekunde dauerte die Erkenntnis.
    Vor seinen Augen verschwamm das Bild des langen Korridors.
    Statt dessen erschien eine planetare Landschaft, kurz über dem Horizont stand
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